AOK veröffentlicht Ranking: Hier in Franken wohnen die dicksten Menschen

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Die meisten dicken Menschen leben in Franken: AOK veröffentlicht Adipositas-Zahlen
Die AOK hat kürzlich ihre Auswertung der Daten zur Adipositasprävalenz bekannt gegeben. Das Ergebnis: Die meisten Menschen mit Übergewicht sind in Franken zu finden. (Symbolbild)
Die meisten dicken Menschen leben in Franken: AOK veröffentlicht Adipositas-Zahlen
Frank Leonhardt/dpa

In Franken leben die meisten Menschen mit Übergewicht, wenn es um Bayern geht. Eine Auswertung der AOK zeigt, in welchen bayerischen Regionen die Adipositas-Diagnose am häufigsten verzeichnet wird: Franken beherrscht die Top 20.

  • Auswertung zu Übergewicht: AOK veröffentlicht Zahlen zu Adipositas-Diagnose
  • Krankenkasse verzeichnet Nord-Süd-Gefälle - wo leben die meisten dicken Menschen?
  • 19,6 Prozent leben mit behandlungsbedürftigem Übergewicht - Stadt Hof auf Platz 1
  • Adipositas-Ranking: Übergewichtige Menschen vor allem in Franken zu finden

Eine Auswertung der AOK Bayern zeigt: Immer mehr Menschen im Freistaat sind dick. So verzeichnet die Krankenkasse einen "deutlichen Anstieg des behandlungsbedürftigen Übergewichts". Die Adipositas, so der medizinische Fachbegriff für starkes Übergewicht, stieg laut einer Auswertung der Zahlen zwischen 2018 und 2021 um rund vier Prozent, bei Kindern und Jugendlichen sogar um 13,5 Prozent. Etwas fällt dabei besonders auf: Es herrscht ein eindeutiges Nord-Süd-Gefälle, die meisten übergewichtigen Menschen leben in Franken.

Übergewicht im Ranking: Hof, Haßberge und Rhön-Grabfeld weit vorne

Wie die AOK berichtet, "stellten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte in Bayern bei mehr als 546.100 erwachsenen AOK-Versicherten die Diagnose Adipositas" - das sind rund 14,1 Prozent. Dabei wird außerdem deutlich, dass wesentlich mehr übergewichtige Menschen im Norden leben als im Süden: "In Bayern zeigt sich bei den Erwachsenen in Bezug auf die Adipositas ein Nord-Süd-Gefälle", erklärt Dr. rer. medic. Anja Schramm, die Leiterin der Versorgungsforschung bei der AOK Bayern. Die höchste Adipositasprävalenz (Adipositas-Häufigkeit) ist in Franken zu finden - die ersten 18 Plätze von insgesamt 96 werden von fränkischen Regionen eingenommen.

Hier leben die meisten erwachsenen übergewichtigen Menschen Bayerns:

  1. Stadt Hof (22,8 Prozent)
  2. Landkreis Haßberge (20,4 Prozent)
  3. Landkreis Hof (20,0 Prozent)
  4. Landkreis Rhön-Grabfeld (19,6 Prozent)
  5. Landkreis Kronach (19,5 Prozent)
  6. Landkreis Coburg (19,4 Prozent)
  7. Landkreis Bamberg (19,3 Prozent)
  8. Stadt Aschaffenburg (19,0 Prozent)
  9. Landkreis Kulmbach (18,2 Prozent)
  10. Landkreis Miltenberg (17,9 Prozent)
  11. Landkreis Aschaffenburg (17,8 Prozent)
  12. Stadt Schweinfurt (17,6 Prozent)
  13. Landkreis Bad Kissingen (17,5 Prozent)
  14. Stadt Coburg (17,2 Prozent)
  15. Landkreis Lichtenfels (17,1 Prozent)
  16. Landkreis Kitzingen (16,8 Prozent)
  17. Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim (16,8 Prozent)
  18. Landkreis Bayreuth (16,7 Prozent)
  19. Schwandorf (16,4 Prozent)
  20. Amberg-Sulzbach (16,3 Prozent)

Nur die letzten zwei Plätze aus der Top 20 liegen nicht in Franken, sondern in der benachbarten Oberpfalz. Die Zahlen beziehen sich auf die bei der AOK-versicherten Erwachsenen. Das Nord-Süd-Gefälle sei jedoch nicht neu - man kenne es schon "von den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankungen", für die Adipositas einen Hauptrisikofaktor darstelle, wie Dr. Schramm weiter ausführt. "Insofern verwundert es nicht, dass sich das bayerische Nord-Süd-Gefälle auch hier zeigt."

Nord-Süd-Gefälle im Adipositas-Ranking - warum ist das so?

In den Top 20 der Regionen mit den wenigsten übergewichtigen Erwachsenen findet sich jedoch zumindest eine fränkische Stadt: Erlangen liegt mit einem Anteil von 10,7 Prozent auf dem vierten Platz hinter Starnberg (9,6 Prozent), Miesbach (10,3 Prozent) und Garmisch-Partenkirchen (10,5 Prozent). 

Die Ursachen für die Unterschiede zwischen den nördlichen und südlichen Regionen Bayerns seien vielfältig. Insbesondere die ältere Bevölkerungsstruktur sowie der im Durchschnitt niedrigere sozioökonomische Status im Norden trügen dazu bei.

Bei den Kindern und Jugendlichen sei dieses Gefälle deutlich geringer ausgeprägt. "Die Weichen für eine Adipositas werden meist schon im frühen Kindesalter gestellt", erklärt Dr. Schramm. Prävention sei daher ein wichtiger Faktor.