Buben werden gleich am ersten Schultag von Polizei heimgebracht: Busfahrer erkennt "hilflose Lage"

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Wörth am Main: Erstklässler von Polizei heimgebracht
Streifenwagen statt Schulbus: Beamte der Polizei Obernburg halfen zwei verirrten Erstklässlern.
Wörth am Main: Erstklässler von Polizei heimgebracht
StockSnap/Pixabay.com; Polizei Unterfranken; Collage: inFranken.de

Eine Polizeistreife in Unterfranken wurde am Mittwoch unerwartet zum "Taxidienst": Zwei Erstklässler erwischten nach dem Unterricht den falschen Bus und brauchten Hilfe. Auf Facebook muss das zuständige Präsidium daraufhin ein Missverständnis aufklären.

Große Aufregung für zwei Jungs aus Unterfranken: Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres mussten zwei Erstklässler von der Polizei nach Hause gebracht werden. Was steckt hinter dem ungewöhnlichen Einsatz?

Am Dienstag (13. September 2022) besuchten rund 130.000 Erstklässler in Bayern zum ersten Mal den Unterricht, so auch die zwei Buben aus Wörth am Main im Landkreis Miltenberg. Eigentlich hätten sie nach ihrem "ersten richtigen Schultag" am Mittwochnachmittag zu Fuß heimlaufen sollen, erklärt das Polizeipräsidium Unterfranken. "Bei dem starken Regen dachten sie vielleicht, dass es doch viel bequemer wäre, mit dem Schulbus zu fahren."

Streife fährt Erstklässler nach Hause: Busfahrer bat um Hilfe

Das Problem: Der Bus, in den die zwei eingestiegen waren, fuhr in die falsche Richtung. Der Busfahrer habe jedoch die "hilflose Lage" der beiden Kinder erkannt und daraufhin bei einer Streife der Polizei Obernburg angehalten. Die Beamten waren gerade vor Ort, um den Schulweg zu überwachen.

Die Polizisten konnten die Adresse der Kinder herausfinden und brachten sie mit dem Streifenwagen dorthin. "Die von dem unerwarteten Taxidienst überraschten Eltern waren sehr froh, ihre Jungs wieder in die Arme schließen zu können", beschreibt das Präsidium den Empfang.

Auf der Facebook-Seite der Polizei Unterfranken ruft der Fahrdienst jedoch gemischte Reaktionen hervor: Während der Großteil der Nutzer die Polizei sowie den Busfahrer für ihren Einsatz lobt, fragen sich andere, warum die Erstklässler auf ihrem Heimweg nicht begleitet wurden. "Wo waren denn die Eltern? Man lässt sein Kind doch am ersten Schultag nicht allein nach Hause gehen. Hoffentlich bezahlen die Eltern den Polizeieinsatz auch", schreibt beispielsweise eine Nutzerin.

Polizei reagiert auf Facebook-Kritik

Die Polizei stellt aber klar: "Es war nicht der Tag der Einschulung, sondern der erste reguläre Schultag. Aus unserer Sicht können auch schon Erstklässler den Schulweg alleine bewältigen. Wichtig ist hier, den Weg vorher mehrfach zu üben." Ein anderer User ist sich sicher: "Na, die hatten am nächsten Tag dann in der Schule was zu erzählen!"

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