Pflegeprodukt-Gigant kündigt massiven Stellenabbau an - zwei Standorte liegen in Franken

1 Min
Procter & Gamble kündigt Stellenabbau an - zwei Standorte in Franken
Der Konzerngigant P&G hat Stellenstreichungen verkündet.
Procter & Gamble kündigt Stellenabbau an - zwei Standorte in Franken
Procter & Gamble

Einer der größten weltweiten Hersteller für Konsumgüter wie Zahnbürsten, Windeln und Shampoo plant die Streichung von bis zu 7000 Stellen. Zwei Standorte des Konzerns liegen in Franken.

Der Konsumgüterriese Procter & Gamble (P&G) hat angekündigt, in den kommenden zwei Jahren bis zu 7000 Stellen im nicht-produzierenden Bereich abzubauen. Das hat das Unternehmen nach einem Auftritt von Andre Schulten, Chief Financial Officer, und Shailesh Jejurikar, Chief Operating Officer, am Donnerstag, 5. Juni 2025, bei der "Deutsche Bank Global Consumer Conference" in Paris verkündet. "Die Zukunft ist für die Verbraucher mit größerer Unsicherheit verbunden. Der Wettbewerb ist heftig. Das geopolitische Umfeld ist unberechenbar", so P&G.

Dies entspreche etwa 15 Prozent der aktuellen Belegschaft in diesen Bereichen, heißt es. Die Maßnahme sei Teil einer umfassenden Strategie, die Produktivität zu steigern und das Unternehmen auf zukünftige Herausforderungen auszurichten, so der Hersteller von unter anderem Pampers, Oral B, Pantene Pro V. P&G betreibt in Deutschland insgesamt sechs große Werke und weitere Standorte, darunter zwei in Franken. Auch ein Lichtenfelser Familienunternehmen hat jüngst angekündigt, Stellen zu streichen

"Wettbewerb ist heftig": Procter & Gamble erklärt schmerzhaften Plan 

Der geplante Stellenabbau ist demnach Teil eines größeren Programms, das P&G ab dem Geschäftsjahr 2026 umsetzen möchte. Ziel sei es, die Organisation effizienter und agiler zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen wie die Umstrukturierung des Produktportfolios, die Optimierung der Lieferketten sowie der verstärkte Einsatz von Automatisierung und Digitalisierung. P&G plant nach eigenen Angaben, sich von bestimmten Marken und Produktkategorien zu trennen und die Produktion an strategisch günstigen Orten zu bündeln.

Dies soll Kosten senken, Innovation beschleunigen und die Lieferkette resilienter machen. "Es geht nicht um einen Kurswechsel, sondern um eine gezielte Beschleunigung der bestehenden Strategie", erklärt das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte das Unternehmen laut Mitteilung zum sechsten Mal in Folge ein organisches Umsatzwachstum von mindestens vier Prozent. In Marktheidenfeld im Kreis Main-Spessart betreibt P&G seit 64 Jahren ein großes Werk mit aktuell 1800 Beschäftigten, wie der Konzern auf seiner Website erklärt. Dort werden Zahnbürsten der Marke Oral-B hergestellt. 

Im nahegelegenen Gemeindeteil Altfeld steht seit 1994 ein Distributionszentrum, das nach Angaben des Weltkonzerns "eines der größten und automatisiertesten P&G Verteilzentren Europas" ist, von dem aus "Kunden in aller Welt mit P&G Produkten beliefert" werden. Laut Lebensmittelzeitung (LZ) ist derzeit noch unklar, welche Regionen und Standorte vom Stellenabbau betroffen sein werden. Diese sollen laut P&G "mit Respekt und Unterstützung für die betroffenen Mitarbeiter" gestaltet werden. Ein Autozulieferer in Oberfranken hat indes weitere 340 Stellen abgebaut. 

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen