"Viele Mitarbeiter sind Jahrzehnte bei uns und es gibt eine hohe Bindung", berichtet der Geschäftsführer. Er erklärt, warum der Betrieb dennoch die Reißleine ziehen musste.
Die deutsche Automobilindustrie leidet seit geraumer Zeit. Auch in Franken ist die Situation angespannt: Der Coburger Autozulieferer Brose musste einen gigantischen Verlust hinnehmen. Schaeffler mit Sitz in Herzogenaurach schließt derweil ein komplettes Werk. Auftragsrückgänge und Gewinneinbußen - ein Ende der Krise ist für manchen betroffenen Akteur augenscheinlich nicht in Sicht. Die Robert Hofmann GmbH aus Lichtenfels zieht jetzt Konsequenzen aus der anhaltenden Lage der Automobilbranche und strukturiert sich neu.
"Der Fokus liegt künftig auf Branchen mit wirtschaftlich positiven Aussichten", kündigt der oberfränkische Familienbetrieb an. Das sei neben der Luft- und Raumfahrt auch der Bereich Medizintechnik. Vor rund zwei Jahren hatte der Modellbau-Spezialist bekannt gegeben, jede dritte Stelle zu streichen. Im Zuge des Ausstiegs aus dem Automobilbereich erfolgt nun erneut ein einschneidender Abbau von Arbeitsplätzen.
Robert Hofmann GmbH: Lichtenfelser Familienunternehmen gibt Autosparte auf
Die Robert Hofmann GmbH ist im Maschinenbau tätig. Sie bietet unter anderem Dienstleistungen in den Bereichen Prototypenbau, 3D-Druck und Serienfertigung an. Das 1992 gegründete Unternehmen hat sich laut eigenen Angaben in den vergangenen neun Jahren zum größten Hersteller von Kunststoff-Spritzgussbaugruppen in Europa entwickelt. Bis zum Jahresende will die Firma ihre Aktivitäten als Automobilzulieferer am Standort in Lichtenfels vollständig herunterfahren. "Aufträge aus dem Automobilbereich deckt zukünftig das bestehende Partnernetzwerk ab", heißt es in einer Mitteilung.
Von der Einstellung des Geschäftsbereichs vor Ort seien rund 40 Mitarbeiter betroffen. Um die Mitarbeiter in dieser Situation "bestmöglich" zu unterstützen, werde eine Transfergesellschaft gegründet. "Das Ziel ist es, den Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten." Eine Sozialauswahl nach ausgewogenen Kriterien habe die Geschäftsführung bereits durchgeführt. "Betriebsbedingte Kündigungen sollen so weit wie möglich vermieden werden", teilt das Unternehmen mit. Angestrebt werden demnach bis Ende Mai freiwillige Einigungen mit den betroffenen Beschäftigten.
"Diese Entscheidung fällt uns als Familienunternehmen extrem schwer", wird Oliver Hofmann, Geschäftsführer der Robert Hofmann GmbH, mit Blick auf die Personalmaßnahme zitiert. "Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Jahrzehnte bei uns und es gibt eine hohe Bindung." Knapp zehn Jahre lang habe man versucht, den Automotive-Bereich am Standort zu erhalten. "Das kann nun nicht mehr gelingen, daher ist unsere unternehmerische Entscheidung leider alternativlos", so Hofmann. Er verweist diesbezüglich auch auf die Verantwortung für die Zukunftsperspektive der verbleibenden Angestellten.
"Müssen die Verluste im Automobilbereich stoppen": Geschäftsführer mit klarer Ansage
Der im Maschinenbau tätige Betrieb wird gegenwärtig in der dritten Generation geführt, wie aus einer Beschreibung auf der Webseite hervorgeht. Laut Schilderung der Lichtenfelser Firma hat das Geschäft im Automobilsektor in den vergangenen Jahren erhebliche Herausforderungen erlebt - "von Absatzeinbrüchen aufgrund einer schwachen Nachfrage und hohen Produktionskosten bis hin zum wachsenden Konkurrenzdruck aus China".
Nach Eigenaussage lag der Umsatzanteil des Automobilbereichs der Robert Hofmann GmbH 2016 noch bei 95 Prozent - seitdem seien die Erlöse allerdings stetig gesunken. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen in diesem Segment "deutlich rote Zahlen" geschrieben, heißt es in der Verlautbarung wörtlich. "Eine nachhaltige Verbesserung
der Auftragslage ist derzeit nicht absehbar."
Ja, das wünsche ich Hr Hofmann, diesem Familienbetrieb. China überholt uns in allem, jeder Sparte. Trotzdem möchte ich nicht in China leben wollen/müssen. Totale Überwachung, enormer Erfolgsdruck, kein Gesicht verlieren, usw..Kein einfaches Land, und gleichzeitig ein schlaues.
Der jetzige Staatspräsident Xi Jinping hat alle Nuancen des Lebens in China erlebt, erleben müssen. Von "oben" nach "ganz unten", er hat es geschafft wieder nach ganz oben zu kommen. Dieser Mann verdient Respekt für seine Leistung. Er ist nach meiner Meinung, überhaupt nicht zu vergleichen mit Putin, Trump, Erdogan u allen europäischen Staatspräsidenten.
Geschäfte machen mit/in China - kein leichtes Unterfangen/Vorhaben.