Fränkische Dörfer bei Unwetter überflutet: Feuerwehr schildert "lebensgefährliche Situationen"

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Die Stadt Arnstein im Landkreis Main-Spessart war einer der Hotspots des heftigen Unwetters am Donnerstag (2. Mai 2024). Ortsteile waren teils abgeschnitten und laut dem Feuerwehrverband ist es zu "lebensbedrohlichen Situationen" gekommen.

Das Unwetter am Donnerstagabend (2. Mai 2024) sorgte in Unterfranken für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Im Main-Spessart-Gebiet kam es "zu einem massiven Einsatz von Rettungskräften", berichtet der Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart. "Gegen 23 Uhr begann eine Serie von Einsätzen, die teilweise erst am nächsten Tag unter Kontrolle gebracht werden konnte", heißt es in der Bilanz. 

Insbesondere die Stadt Arnstein war betroffen. Teils meterhoch wurden hier die Straßen überflutet, wodurch ganze Dörfer wie Gänheim und Binsbach zeitweise unzugänglich waren und Einsatzkräfte Umwege nehmen mussten. Im Gespräch mit News5 schildern Anwohner am Abend ihre Beobachtungen. Den Ernst der Lage stellt der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Main-Spessart Benedict Rottmann gegenüber inFranken.de heraus. Denn das Unwetter habe "lebensgefährliche Situationen" herbeigeführt.

Arnstein von Unwetter schwer getroffen: "Gullydeckel meterhoch angehoben"

Neben einem Großaufgebot an Feuerwehren waren laut der Kreisbrandinspektion auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Lohr und Marktheidenfeld sowie der Katastrophenschutzzug des Landkreises Main-Spessart im Einsatz. Insgesamt brachten sich 450 Helfer ein. In Gänheim und Binsbach liefen zahlreiche Keller bis zur Decke voll.

"Einige Gullydeckel wurden sogar meterhoch angehoben, was zu lebensgefährlichen Situationen führte", schreibt die Kreisbrandinspektion in ihrem Einsatzbericht. Auf Nachfrage von inFranken.de fügt Rottmann hinzu, dass Menschen diese durch den Wasserdruck hochschnellenden Gullydeckel hätten abbekommen können.

"Auch die Strömung des Wassers, das über die Straße gelaufen ist, war teils sehr hoch und hätte zur Gefahr werden können. Glücklicherweise ist jedoch nichts passiert." Arnsteiner Anwohner Sandro Lang habe einen 50 Zentimeter hohen Wasserpegel in seinem Keller verzeichnet, wie er der Nachrichtenagentur News5 am späten Donnerstagabend berichtete. "Jetzt haben wir das Desaster", resümiert er. Sein Plan für die kommenden Stunden sei es, das Wasser ablaufen zu lassen, zu reinigen und die Schäden zu begrenzen.

"Wir halten immer zusammen": Anwohnerin dankbar für Gemeinschaft

Anwohnerin Andrea Hetterich sagt: "Ich habe es erst vom Fenster aus beobachtet und irgendwann habe ich gehört, dass in unserer Straße Unruhe ist. Wir halten immer zusammen und ich dachte: 'Oh, da ist was im Argen'." Jetzt rette die Nachbarschaft, "was zu retten ist". Sie sei dankbar für die gute Gemeinschaft, die sich in schwierigen Zeiten unterstütze. Neben Unterfranken war auch Oberfranken von dem Unwetter stark betroffen. Hier findest du unseren Überblick.

Im Landkreis Würzburg hat es während des Unwetters einen Todesfall gegeben, als ein Mann in seinen vollgelaufenen Keller ging. Die Polizei hat diesen tragischen Fall gegenüber inFranken.de eingeordnet. Weitere Nachrichten aus Main-Spessart findest du in unserem Lokalressort. 

Vorschaubild: © News5/Höfig