Seit 50 Jahren gibt es im katholischen Dekanat Lichtenfels Pfarrgemeinderäte. Ihre Tätigkeit ist segensreich.
Seit 50 Jahren erfüllen Pfarrgemeinderäte im katholischen Dekanat Lichtenfels ihren ehrenamtlichen Dienst. Das Jubiläum wurde in der Pfarrkirche Marktgraitz mit einem Dankgottesdienst gefeiert.
Im Mittelpunkt der Feier stand ein Interview mit zwei ehemaligen und einem aktuellen Rat. Die Moderation übernahm Beate Ehl, die Predigt hielt Dekan Lars Rebhan, das Schlusswort sprach Dekanatsrat Burkhard Fath. Die Band "Unikat" begleitete die Lieder. Mitzelebrant war Pfarrer Georg Birkel aus Bad Staffelstein.
"Der Heilige Geist hat mich geführt"
Eine der ersten Pfarrgemeinderätinnen war Thekla Flieger aus Lichtenfels. "Der Heilige Geist hat mich geführt", sagte die 75-Jährige. Sie habe das Zweite Vatikanische Konzil ernst genommen, das den besonderen Stellenwert des Laienapostolats betont und neu herausgestellt habe. "Es war ein Aufbruch und eine große Freude", erinnerte sie sich.
Helmut Kießling war 32 Jahre Pfarrgemeinderat in Marktzeuln, davon 20 Jahre Vorsitzender. "Es war ein gutes Gefühl, maßgeblich in der Kirchengemeinde zu arbeiten", sagte er. Gern erinnere er sich an zahlreiche kirchliche Feste und die Pfarrfamilienabende. Eine Mutter-Kind-Gruppe sei gegründet, die Erwachsenenbildung mit Vorträgen bereichert worden.
14-Jährigen berufen
In den Pfarrgemeinderat Marktgraitz berufen wurde Andreas Quidenus. Die Hauptaufgabe des erst 14-Jährigen ist die Betreuung der Ministranten, zum Beispiel bei den Freizeitaktivitäten. "Ich möchte darüber hinaus ein Bindeglied zwischen dem Rat und der Jugend sein", machte er deutlich. Auch habe er damit begonnen, die Homepage der Pfarrgemeinde zu erneuern.
Dem Pfarrgemeinderat komme eine Schlüsselfunktion zu, betonte Dekan Lars Rebhan. In ihm würden viele Informationen zusammengetragen, wichtige gemeindliche Entscheidungen vorbereitet und unterschiedliche Initiativen vernetzt. "Der Pfarrgemeinderat ist ein Seismograph für Wünsche, Enttäuschungen, Hoffnungen und Aufbrüche in der Gemeinde", sagte er. Wichtig sei auch die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. "Das wird auch in Zukunft wichtig bleiben."
Mitverantwortung ist wichtig und wertvoll
Der Pfarrgemeinderat beruhe auf dem Bild der Kirche als Volk Gottes, wie es der Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) herausgestellt habe, so der Geistliche. Damit werde die enge Zusammengehörigkeit aller Getauften und Gefirmten, aber auch ihre gemeinsame Verantwortung in Kirche und Gemeinschaft betont. Mitverantwortung in der Kirche sei deshalb wichtig und wertvoll. "Der Reichtum der Kirche sind die Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen", schloss der Dekan seine Predigt.