Zudem muss auch die ältere Generation in das Stadt- und Dorfgeschehen eingebunden werden. Das beste Beispiel ist in Lahm zu finden, wo sich regelmäßig alle Generationen zu Kaffee und Kuchen treffen. Ähnliche Initiativen sind auch im restlichen Stadtgebiet wünschenswert, um die Generationen zu verbinden.
Sehen Sie ein Defizit im Freizeitbereich? Hat Lichtenfels auf diesem Sektor aufzuholen, etwa beim Beleben der Innenstadt mit gastronomischen Betrieben?
Um alle Gastronomiebetriebe zu stärken, helfen keine einmaligen Events auf dem Marktplatz. Stattdessen wäre eine Sperrzeitveränderung wie in anderen Orten sinnvoll. Wir müssen dauerhafte Attraktionen schaffen. Wie wäre es denn mit einer Eislauffläche auf dem Marktplatz von November bis Februar?
Spielplätze und Freizeitangebote sind wichtig für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen, aber auch für alle Lichtenfelser. Diese müssen jedoch nicht einmalig finanziert sein, nämlich beim Bau, sondern dauerhaft in Stand gehalten, ja noch viel mehr, sie sollten weiterentwickelt werden. Sport gehört auch zu meinem Verständnis von Bildung, denn auch die Bewegung ist eine Ausbildung. Unser Hallenbad kann mehr. Wenn wir die Attraktivität durch einfache Maßnahmen - z. B. eine Kletterwand, Rutsche oder neue Veranstaltungen, wie eine Hallenbaddisco - steigern, können wir den Freizeitwert erhöhen. Zudem sollte mittelfristig ein Ausbau zu einem Hallen- und Freibad angestrebt werden.
Flexible Mobilität im Freizeitbereich braucht Sicherheit.
Daher befürworte ich die Einrichtung einer sicheren Parkmöglichkeit für Fahrräder am Bahnhof, wie dies in anderen Städten schon üblich ist. Gerade moderne Fahrräder werden immer wertvoller und daher ist es ein verständliches Bedürfnis der Fahrradfahrer, diese vernünftig zu schützen. Durch ein Fahrradparksystem soll zugleich auch eine Möglichkeit geschaffen werden, moderne E-Bikes während der Abstellzeit aufzuladen. Zudem ist gerade durch den Radtourismus, der durch den Main-Radweg belebt wird, Handlungsbedarf für eine fahrradfahrerfreundliche Infrastruktur. Diese kommt auch den Lichtenfelsern zugute, um flexibel ihre Mobilität zu gestalten und auch ihre wertvollen Fahrräder zu schützen. Wie ist Ihrer Meinung nach der Zustand der Internet-Datenleitungen im großflächigen Lichtenfelser Stadtgebiet? Gibt es noch weiße Flecken, die verschwinden sollten? Und wie könnte das finanziert werden?
Ja es gibt noch eine Vielzahl von weißen Flecken. Ich habe versucht jeden Haushalt persönlich zu besuchen, um mich vorzustellen und die Anliegen der Bürger aufzunehmen. Dabei wurde sehr häufig an mich fehlender Mobilfunkempfang und schlechte Internetgeschwindigkeit als Problem herangetragen. Wir müssen die Fördermittel des Bundes und des Landes Bayerns noch intensiver als bisher nutzen, damit jeder Bürger einen Breitbandzugang zum Netz hat, um auch von zu Hause arbeiten zu können sowie im ganzen Stadtgebiet als Unternehmer aktiv zu sein und so Arbeitsplätze in unserer Heimat zu erhalten.
Was wollen Sie, im Fall dass Sie gewählt werden, anders machen als der Amtsinhaber - und was hat der bisherige Bürgermeister gut gemacht?
Das überparteiliche Projekt "Vision 2030" wurde von der Stadt Lichtenfels in Zusammenarbeit mit allen Stadträten und interessierten Bürgern erfolgreich gestartet.
Für kommende Projekte bin ich für eine schnellere unbürokratische Umsetzung. Dabei ist mir Transparenz für den Bürger ebenso wichtig wie eine wirtschaftlich nachhaltige Realisierung.
Bürgernähe sollte nicht nur bei Ortsterminen und offiziellen Veranstaltungen stattfinden. Vielmehr ist es mir wichtig, Bürgernähe zu leben.
Nachhaltiges Handeln ist mir bei den Steuergeldern wichtig, um dadurch gesparte Gelder der Bürger in die Zukunft unserer Stadt zu investieren. Das Gespräch führte Matthias Einwag.