Suche nach dem besten Kompromiss

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Franz-Josef Schmitt zeigt, wie der Verkehr in Richtung Stadtmitte hin immer stärker gebremst werden sollte. Um das zu erreichen, plädieren die Jungen Bürger für ein Verkehrskonzept.
Franz-Josef Schmitt zeigt, wie der Verkehr in Richtung Stadtmitte hin immer stärker gebremst werden sollte. Um das zu erreichen, plädieren die Jungen Bürger für ein Verkehrskonzept.
Christian Ziegler und Sabine Scheer halten einen Ausdruck mit einem Schild in der Hand, wie es an verkehrsberuhigten Straßen steht. Eine solche Zone soll auch die Bahnhofstraße in Bad Staffelstein werden, meinen die Jungen Bürger. Fotos: Tobias Kindermann
Christian Ziegler und Sabine Scheer halten einen Ausdruck mit einem Schild in der Hand, wie es an verkehrsberuhigten Straßen steht. Eine solche Zone soll auch die Bahnhofstraße in Bad Staffelstein werden, meinen die Jungen Bürger. Fotos: Tobias Kindermann
 

Wenn am Donnerstag, 21. März, eine Bürgerversammlung stattfindet, geht es um ein drängendes Problem: Wie soll der Verkehr in der Bahnhofstraße geregelt werden? Die Jungen Bürger haben einen Vorschlag.

Wer mitreden möchte, braucht Informationen. "Ja, das ist auch Werbung für die Bürgerversammlung ", sagt der Fraktionsvorsitzende der Jungen Bürger im Stadtrat, Christian Ziegler, und schaut auf die Blätter in seiner Hand. Auf ihnen haben die Jungen Bürger zusammengetragen, welche Optionen es gibt, um den Verkehr in der Bahnhofstraße zu regeln.

Wenn doch alles nicht so kompliziert wäre: Seit Jahren sucht der Stadtrat eine Lösung für die verfahrene Lage dort. Nach dem Umbau rollen auch nach verschiedenen Änderungen noch zu viele Autos hindurch, oft zu schnell. Das stört die Fußgänger. Nun dürfen die Bürger mitreden, wie das Problem gelöst werden kann. Das ist eine Auflage an die Stadt, die sie von der Regierung von Oberfranken bekommen hat.
Die Regierung gab zweckgebunden Zuschüsse - und wenn das Konzept verändert werden soll, dann nur unter der Beteiligung der Bad Staffelsteiner. Dies soll auf einer Bürgerversammlung am 21. März in der Adam-Riese-Halle geschehen.

Doch wie soll der Bürger entscheiden, wenn er gar nicht weiß, worum es geht? Die Jungen Bürger haben zusammengetragen, welche Optionen im Laufe der Diskussion bisher zusammenkamen. "Die Bürger kann man nur beteiligen, wenn man Lösungsansätze zeigt. Die Allheillösung gibt es nicht", betont Ziegler. Deshalb habe man eine Bestandsaufnahme der Konzepte gemacht, erläutert Franz-Josef Schmitt. Ein weiteres Problem: "Es bringt nichts, nur eine einzige Straße im Blick zu haben. Wir brauchen ein Verkehrskonzept für die Innenstadt", meint Sabine Scheer. Doch was steht bisher in der Bahnhofstraße auf dem Plan?

Alternative 1: Tempo 10 im Bereich Rathaus bis Einmündung Ringstraße. Das sorgt unter anderem dafür, dass die Geschäfte gut erreichbar sind. Ein Problem ist das unterschiedliche Tempo der Verkehrsteilnehmer und der Begegnungsverkehr.
Alternative 2: Sperrung für Fahrzeuge alles Art. Fußgänger können ungestört flanieren, dafür sind aber die Geschäfte schlecht zu erreichen. Der Verkehr wird in andere Straßen gelenkt.
Alternative 3: Sperre zu bestimmten Zeiten. Diese Regelung wird in Teilen schon an den Wochenenden praktiziert. Wenn man die Straße außerhalb der Geschäftszeiten sperrt, gibt es keine Beeinträchtigung für Kunden der Geschäfte - aber auch hier besteht wieder der Verdrängungseffekt beim Verkehr in andere Straßen.
Alternative 4: Einbahnstraße. Die Innenstadt bleibt weiter belebt, die Geschäfte sind erreichbar, doch die Autos könnten ohne Gegenverkehr noch schneller fahren.
Alternative 5: verkehrsberuhigter Bereich. Die Geschäfte bleiben erreichbar, hier dürfen Autos nur noch Tempo 6 fahren, was den Durchgangsverkehr zurückdrängt. Aber hier ist Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer gefordert.
Die Jungen Bürger favorisieren Alternative 5, verbunden mit einem Verkehrskonzept für alle Straßen. Holger Then, Vorsitzender der Jungen Union, sagt voraus, dass es keine leichte Entscheidung wird: "Wenn man fünf Leute fragt, hat man sechs Meinungen. Nur in einem scheint man sich einig zu sein: Eine Vollsperrung kommt nicht in Frage."