Der FC Lichtenfels liegt zur Winterpause der Landesliga Nordwest auf dem guten vierten Rang - und das nach einem miserablen Saisonstart. Der Sportliche Leiter Christopher Fischer blieb ruhig. Die Neuzugänge erwiesen sich durch die Bank als Glücksgriffe.
Ende gut, alles gut. Zur Winterpause der Fußball-Landesliga Nordwest steht auf Tabellenplatz 4 der Name FC Lichtenfels. Dass die Kicker vom Obermain nach 21 von 34 Spielen zur Winterpause sogar Chancen auf die Vizemeisterschaft besitzen - der Zweite SV Haibach liegt nur sechs Punkte besser, - daran hätte nach acht Spielen rund um das Karl-Fleschutz-Stadion keiner gedacht.
Zu diesem Zeitpunkt war das Team um das Trainergespann Christian Goller und Oliver Müller Vorletzter mit zwei Siegen und sechs Niederlagen.
Vielfältige Gründe
Die Gründe für den miserablen Start sind unterschiedlich. Zum Teil fehlten nach der kurzen Sommerpause und dem Saisonstart Mitte Juli bis Ende August immer wieder Spieler, die in Urlaub waren. Dazu kamen einige kleinere Verletzungen.
Den wesentlichen Grund sieht Christopher Fischer, Sportlicher Leiter beim FC Lichtenfels, in der Abwehr, die nicht gut gestanden sei und in den ersten acht Partien 26 Gegentore habe hinnehmen müssen. "Das kannten wir aus der Vorsaison nicht. Tiefpunkt war sicherlich die Partie in Friesen. Da führten wir mit 3:1, waren in Überzahl und haben noch mit 3:5 verloren. Oder gegen die FT Schweinfurt, als wir nach dem 2:2 zur Pause noch mit 2:6 unter die Räder gekommen sind."
Von außen kamen zu diesem Zeitpunkt bereits kritische Stimmen in Richtung Trainerduo.
Goller bekam mit Oliver Müller einen neuen Partner, nachdem Alexander Grau als Sportlicher Leiter zum Ligakonkurrenten FC Coburg gewechselt war. "Wir haben die beiden nach der Niederlagenserie in Ruhe weiterarbeiten lassen, keinen Druck ausgeübt, denn wir waren von der Qualität der Trainer und der Mannschaft überzeugt. Es gibt halt im Sport Formschwankungen. Die Mannschaft hat in den Jahren zuvor nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Wir wussten, dass sie was kann", sagt Fischer.
Erfolgreicher September
Die Geduld der Vereinsbosse zahlte sich aus. Im September folgten vier Siege. In den acht Spielen bis zur Winterpause kamen vier Dreier, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen dazu. Das Team, in dem 25 Spieler zum Einsatz kamen, hatte sich gefunden, auch weil sich alle Neuzugänge - laut Fischer - als "Glücksgriffe" erwiesen. Von Fabian Funk aus Ebing und Sebastian Zillig, ehemaliger FCL-Jugendspieler, aus Unterleiterbach wusste man, dass sie den Sprung aus unteren Ligen schaffen können.