Der FCL macht in der Landesliga bei Spitzenreiter FC Eintracht Bamberg vieles richtig, steht nach 90 Minuten aber mit leeren Händen da.
Einmal Backen aufblasen und tief ausatmen: Die Reaktion von Trainer Michael Hutzler beim Schlusspfiff nach dem mühevollen 4:2 (1:0)-Sieg seines FC Eintracht Bamberg in der Landesliga Nordost gegen den FC Lichtenfels war auch ein Lob an die Gäste, die dem Tabellenführer das Leben sehr schwer gemacht hatten.
"Das war wieder ein ganz schweres Stück Arbeit. Uns hat die Leichtigkeit und die Souveränität gefehlt", sagte Hutzler. Dass es ein zähes Ringen gegen die kampfstarken Lichtenfelser werden könnte, deutete sich in den ersten 20 Minuten an: Die ersatzgeschwächten Gäste standen tief, Bamberg fehlten Spielwitz und Tempo, um den FCL in große Nöte zu bringen. Stattdessen wählte die Eintracht oft lange Bälle - ein Mittel, das überhaupt nicht fruchtete.
Erst als die Bamberger das Spiel mehr in die Breite zogen, hatte die Lichtenfelser Abwehr mehr Probleme. So sprangen Chancen für die Heimelf heraus: Maximilian Großmann ließ eine Flanke mit der Brust zu Patrick Görtler abtropfen, dieser jagte den Schuss aus 13 Metern aber über die Latte (21.). Offensiv hatte Lichtenfels bis dahin wenig anzubieten. Die Führung für den FCE lag aber dennoch nicht in der Luft. Allerdings haben die Bamberger mit Großmann einen Spieler für die besonderen Momente: Von der Strafraumkante schlenzte er den Ball gefühlvoll über den wohl etwas zu weit vor dem Kasten postierten Christian Kraus hinweg zum 1:0 ins Tor (34.) und läutete damit die stärkste Phase der Hausherren ein. Patrick Görtler hätte vor dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhen müssen, schoss nach einem Solo aber zunächst über das Tor (38.) und traf kurz darauf nur die Latte (41.).
Lichtenfels will es wissen
Man hätte denken können, dass die Eintracht nach Wiederbeginn versucht, an die starken Minuten vor der Pause anzuknüpfen. Tat sie aber nicht. Stattdessen stand Eintracht-Torhüter Fabian Dellermann schon nach 35 Sekunden im Blickpunkt, als er eine Doppelchance zunichte machte. Lichtenfels witterte nun seine Chance, Bamberg verfiel wieder in seine träge Spielweise. Das bestrafte Lichtenfels mit dem Ausgleich: Nach einem Laufduell im Strafraum rutschte Robin Renner weg, hatte die Hand am Gegner und brachte diesen zu Fall. Ein klarer Elfmeter. Dellermann ahnte die Ecke, der Ex-Eintrachtler Luca Ljevsic vollstreckte aber flach ins linke Eck zum 1:1 (62.).
Fünf Minuten später sprach der Schiedsrichter dem FCE einen aussichtsreichen Freistoß zu, etwa 20 Meter vor dem Tor. Ein Foul, das nach Aussage von Christian Goller keines gewesen sein soll: "Da war ganz viel Ball mit dabei, für mich ein faires Tackling", sagte der FCL-Trainer. Lukas Schmittschmitt war das vermutlich egal. Er schnibbelte den Ball dank perfekter Flugkurve in den Knick. Als Bamberg den Ball schnell über die Flügel nach vorn trug, Görtler zunächst Gabriel Jessen bediente und dieser Großmann in der Mitte zum 3:1 fand (81.), schien der Deckel auf dieser Partie drauf zu sein.
Doch Lichtenfels zeigte tolle Moral und kam wieder zurück: Christoph Schaller jagte einen Freistoß vom linken Strafraumeck ins Torwarteck, aber auch in den Winkel. Dellermann riss nur kurz den Arm hoch. "Perfekt getroffen, da kann man ihm keinen Vorwurf machen", sagte Hutzler.
Der Treffer zum 2:3 sollte aber das letzte Aufbäumen der Gäste gewesen sein: In der 87. Minute belohnte sich Görtler für seinen auffälligen Auftritt und drückte eine Ulbricht-Hereingabe von der rechten Seite zum 4:2-Endstand über die Linie.