Andreas Dreitz gewinnt am Schliersee

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Andreas Dreitz raste vom Schlier- an den Spitzingsee über 40 km und 580 Höhenmeter in 1:08:02 Stunden und lief auch über die abschließenden zehn Kilometer die Bestzeit. Foto: Archiv/Sebastian Kuhn/drehmomente.de
Andreas Dreitz raste vom Schlier- an den Spitzingsee über 40 km und 580 Höhenmeter in 1:08:02 Stunden und lief auch über die abschließenden zehn Kilometer die Bestzeit. Foto: Archiv/Sebastian Kuhn/drehmomente.de

Der Michelauer Andreas Dreitz hat beim Schliersee-Alpen-Triathlon die Konkurrenz auf der schweren Radstrecke düpiert. Der 25-Jährige siegte am Ende mit großem Vorsprung über die Olympische Distanz.

Der Michelauer Triathlon-Profi Andreas Dreitz hat seine Vorpremiere vor der Weltmeisterschaft über die Ironman-Halbdistanz 70.3 erfolgreich gemeistert. Am Sonntag gewann der 25-jährige Oberfranke den Triathlon über die Olympische Distanz am Schliersee überlegen. Damit fügte er seiner beeindruckenden Siegesserie in diesem Jahr einen weiteren Erfolg hinzu. Dreitz hatte bereits den Ironman 70.3 Mallorca, die Challenge Fuerteventura und dem Citytriathlon Heilbronn gewonnen.

"Wusste nicht, was auf mich zukommt."

Den Schliersee-Alpen-Triathon über 1,5 km Schwimmen, 40 sehr anspruchsvollen Kilometern auf dem Rad und 10 km Laufen wollte Dreitz schon lange einmal angehen. Der Michelauer kam nach einer Trainingswoche in den Alpen an den Schliersee. "Ich wusste nicht, wie fit ich war und was auf mich zukommt", verriet Dreitz hinterher und fügte an: "Allein schon wegen der anspruchsvollen Strecke ist das ein Rennen, das man gemacht haben muss - umso mehr freut mich mein Sieg", sagte der 25-Jährige.
Pünktlich zum Rennen hatte sich das Regenwetter der vergangenen Tage verabschiedet. Bei weiß-blauem Himmel gingen die Profis und Altersklassen-Athleten in den Schliersee, um die eineinhalb Kilometer zu bewältigen. Eng beisammen waren die ersten Profis, die aus dem Wasser stiegen. Unter ihnen der Bad Endorfer Robert Wimmer (19:41 Min.), der Australier Chris Wigell (19:42) und Dreitz (19:50).

Als Dritter aus dem Schliersee

Der Franke, als Dritter aus dem Wasser gestiegen war, bewies auf dem harten 40-Kilometer-Rundkurs seine Stärke auf dem Bike. "Solche Radstrecken sind wie für mich gemacht. Ich liebe es, wenn es rauf und runter geht", sagte der 25-Jährige. Schnell fuhr er einen Vorsprung von mehreren Minuten auf seine Verfolger - Franz Höfler aus Österreich sowie den Peißenberger Stefan Schmid und den Amberger Markus Hörmann - heraus. 1:08:02 Std. benötigte Dreitz für die 40 km, die 780 Höhenmeter beinhalteten. Vor allem der Schlussanstieg zum Spitzingsee mit 400 Höhenmetern hatte es in sich. "Da war ich schon überrascht, konnte aber noch einmal richtig Gas geben", schmunzelte der angehende Sportökonom.
Auf der Laufstrecke, zwei Runden um den Spitzingsee und durch den angrenzenden Wald verwaltete Dreitz seinen Vorsprung. "Man weiß zwar nie, was kommt, doch auf manchen Teilen konnte ich zurückblicken und sah, dass niemand mehr kommt", sagte der Profi vom Team Erdinger-alkoholfrei. Nach 33:30 Min. für den Zehn-Kilometer-Lauf war Dreitz mit einer Zeit von 2:03:22 Std. im Ziel und hatte fast fünfeinhalb Minuten Vorsprung auf Höfler (2:09:07). Dritter wurde Hörmann (2.10:17), der beim Laufen noch am Weilheimer Stefan Schmid vorbei aufs Podest stürmte.

Akribische Vorbereitung

Fünf Wochen sind es nun noch bis zur Ironman-70.3-Weltmeisterschaft im kanadischen Mont-Tremblant. Dort will Dreitz dem Weltmeister der vergangenen beiden Jahre, Sebastian Kienle aus Mühlacker, Paroli bieten. Aber auch Andreas Raelert aus Rostock gilt als einer der Favoriten. Dreitz geht die Aufgabe locker an. "Ich habe heuer schon gezeigt, dass ich mich nicht verstecken muss", sagt derjenige, der sowohl Kienle als auch Raelert in diesem Jahr über die WM-Distanz bereits geschlagen hat. Doch der Michelauer weiß auch, dass es bei einer WM mehr als zwei Konkurrenten gibt. "In Heilbronn konnte ich mich auf diese beiden konzentrieren. Bei der WM gibt es viele, die gewinnen wollen", sagt der Shooting-Star 2014. "Ich hoffe auf einen deutschen Sieg."
Die Vorbereitung auf die WM, akribisch mit seinem Trainer Rainer Skutschik aus Bayreuth geplant, geht weiter. Am 17. August startet Dreitz über die 70.3-Distanz in den USA beim Timberman-Triathon in Gilford im Bundesstaat New Hampshire. Die Arbeit mit seinem Coach trägt heuer Früchte. Dreitz begründet dies vor allem mit Zeit: "Seit ich nicht mehr an der Uni studiere, habe ich mehr Zeit zum Training und vor allem mehr Zeit für die Regeneration. Das habe ich gemerkt, als ich vor Kurzem noch eine Klausur schreiben musste. Das ist etwas ganz anderes, wenn man sich nach dem Training erholen kann und nicht in die Uni muss."

Mit Trainer zusammengewachsen

Der zweite Grund für seine Erfolge ist die immer besser funktionierende Zusammenarbeit mit Skutschik. "Wir sind zusammengewachsen. Im vergangenen Jahr war ich noch kein vorbildlicher Athlet. Nun verstehe ich besser die Rückmeldungen und die Trainingsvorgaben, weiß, was der Trainer will und was ich kann."