Royaler Glanz im Banzer Kaisersaal

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Lizzy Aumeier hielt als britische Queen Einzug in den Kaisersaal von Kloster Banz Foto: Mario Deller
Lizzy Aumeier hielt als britische Queen Einzug in den Kaisersaal von Kloster Banz Foto: Mario Deller
Allein musikalisch war der Abend mit dem "Damensalonorchester" - hier Heike Wetzel, Irene von Fritsch und Lizzy Aumeier (von links) - schon ein Hochgenuss. Foto: Mario Deller
Allein musikalisch war der Abend mit dem "Damensalonorchester" - hier Heike Wetzel, Irene von Fritsch und Lizzy Aumeier (von links) - schon ein Hochgenuss. Foto: Mario Deller
 
Andreas Stock als Butler James Foto: Mario Deller
Andreas Stock als Butler James  Foto: Mario Deller
 

Lizzy Aumeier und das Damensalonorchester bezauberten das Publikum musikalisch und mit Wortspielereien.

Gerade wenn die Welt verrückt spielt, dürfen wir zum Lachen nicht in den Keller gehen. Das sagten sich wohl auch die rund 150 Zuschauer, die im Banzer Kaisersaal ihre helle Freude hatten an dem fröhlichen Abend mit "Lizzy und den weißen Lilien". Einmal mehr wurde an diesem Abend deutlich, warum das Damensalonorchester um die einzigartige Lizzy Aumeier längst Kultstatus besitzt. Allein der seitens des eingespielten Ensembles dargebotene instrumentale Genuss war das Kommen schon wert.

Die auf dem englischen Landsitz Windsor Castle spielende Kriminalgeschichte um eine gewisse "Lady Winterborn" fand eine gelungene Einbettung durch den abwechslungsreichen musikalischen Rahmen. Den Auftakt bildete die bekannte, aus der musikalischen Feder von Jacques Offenbach stammende Ouvertüre der Oper "Orpheus in der Unterwelt" - und bei der wohl jedem bekannten Miss-Marple-Filmmusik wippte so mancher versonnen mit. Mit dem ebenso bekannten Radetzky-Marsch oder dem zeitlos schönen Zarah-Leander-Klassiker "Nur nicht aus Liebe weinen" wurden natürlich immer wieder musikalisch alle Register gezogen.

Swetlana Klimova, Solovioline, Heike Wetzel, Flöte, Irene von Fritsch, Violoncello, Alice Graf, Klavier, und natürlich Lizzy Aumeier mit ihrem Kontrabass - den Power-Frauen, die da auf der Bühne standen, liegt das gemeinsame Musizieren im Blut. Doch wie man es von ihnen gewohnt ist, überzeugte das Ensemble auch in Sachen Unterhaltungskunst und kabarettistischem Faktor.

Mit passender Mimik warfen sich die in die einzelnen Rollen der Kriminalgeschichte schlüpfenden Musikerinnen verbal die Bälle zu: "Ich habe eine SMS von Prinz Charles bekommen, wir wollen uns treffen. It's nice - isn't it?", freute sich Heike Wetzel alias Miss Take, woraufhin Lizzy Aumeier als oberpfälzisches Au-Pair-Mädchen genervt die Augen verdrehte: "Yes, it isn't!"

Für Kurzweil und beste Unterhaltung sorgten amüsant-freche Kurzgedichten, Lästerliches über die Männerwelt und auch einmal eine Prise schwarzer Humor: Getreu dem Motto "Katzen würden Brexit kotzen" bekamen die aus der EU austretenden Briten ihr Fett weg.


Zuschauer lachen Tränen

Mit einem großen Hallo begann nach der Pause die zweite Hälfte der Aufführung. Keine Geringere als die Queen, verkörpert von Lizzy Aumeier, schritt in den Kaisersaal ein. "Erheben Sie sich für die Königin!", ermahnte der Ihre Majestät begleitende Butler James das Publikum. Die britische Fahne schwenkend steckte im schottischen Kilt der Ehemann von Lizzy Aumeier, Andreas Stock - die Zuschauer lachten Tränen! Er ging in seiner Rolle vollkommen auf und trug so bestens zum Gelingen des Abends bei. Mit herrlich strenger Miene schritt James durch die Zuschauerreihen - und wehe, wenn es jemand am gebotenen Respekt vor der Queen fehlen ließ!


Der gar nicht rüde Rüde

Der heimliche Star des Abends war vielleicht aber der vierbeinige Liebling Lizzy Aumeiers, der Rüde Mimi. "Unseren Hund von Baskerville haben wir auch mitgebracht", scherzte Lizzy. Doch von einem dämonenhaften Verhalten ist Mimi so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Tiefenentspannter als der Dalai Lama lag das Tier in seinem Körbchen auf der Bühne und genoss die Streicheleinheiten in der Pause.