Bei Familie Bauer in Neuses haben sich die Gäste ein Bild von der heutigen Landwirtschaft machen können.
Hochsommerliche Temperaturen begleiteten den letzten Tag des offenen Hofes vor zwei Jahren im Lichtenfelser Stadtteil Roth. Völlig Gegensätzlich dagegen die Wetterverhältnisse in diesem Jahr. Bei der Eröffnung des Aktionstages auf dem Hof der Familie Bauer in Neuses am Main am Sonntagvormittag regnete es wie aus Eimern. Bäuerin Frieda Bauer sieht es gelassen. "Nach der wochenlangen langen Trockenheit braucht die Landwirtschaft den Regen unbedingt", sagt sie. Die Helfer der Familie können sich auf die Wetterverhältnisse einstellen. Im Vorfeld des Aktionstages wurde ein großes Zelt aufgebaut, Sonnenschirme als Regenschutz bereitgestellt und die große Scheune ausgeräumt.
Trüb und grau ist der Himmel bei der offiziellen Eröffnung. Dennoch kann Landwirt Hermann Bauer zahlreiche Besucher begrüßen. Der Aktionstag sei eine gute Gelegenheit, um den Leistungsstand der heimischen Landwirtschaft kennen zu lernen, sagt Altenkunstadts Bürgermeister Georg Vonbrunn. Ähnlich sieht es auch der neue Kreisobmann Michael Bienlein. Der 47-Jährige fordert die Besucher auf, sich bei der Familie Bauer davon zu überzeugen, wie Landwirtschaft heute betrieben wird. "Hier bekommen sie Informationen aus erster Hand", sagt er. Bienlein weißt auf den hohen Qualitätsstandard bäuerlicher Erzeugnisse aus der Region hin. Er appellierte an die Verbraucher, die kurzen Wege heimischer Nahrungsmittelerzeugung zu nutzen. Die Grußworte von Burgkunstadts Bürgermeister Heinz Petterich fallen kurz aus, da der Himmel seine Schleusen öffnet.
Schon am Vormittag nutzen viele Familien mit Kindern die Gelegenheit zu einem Besuch des Bauernhofs. Die Familie Bauer bewirtschaftet rund 80 Hektar landwirtschaftliche Fläche und fünf Hektar Wald. Der Betrieb hat 550 Mastschweineplätze, die sind aus seuchenhygienischen Gründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Dafür aber gibt es eine Reihe von anderen Tierarten zu sehen. Mittendrin Huhn Berta. Unter ihrem wärmenden Felderkleid findet eine ganze Kückenschar Schutz vor den kalten Temperaturen. Nebenan in einem Stall übernimmt eine Wärmelampe diese Funktion für eine größere Anzahl von Hühnern, Enten und Zwerghühnern. Hier sind auch zwei Schweine zu sehen. Als Streichelobjekt sind drei Lämmer mit ihren Mutterschafen bei Kindern wie Erwachsenen ständig umlagert. Ihre gärtnerischen Fähigkeiten können Kinder bei der Aussaat von Kressesamen in Blumentöpfen entdecken. "Dabei das Gießen nicht vergessen", rät Elisabeth Musbach vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Am Nachmittag lockert die Bewölkung auf und der Regen lässt nach. Dann ist auch die Hüpfburg des Spielmobils ständig belagert. Am Ende des Aktionstages zeigt sich Bäuerin Frieda Bauer zufrieden. "Trotz Regen hatten wir viele Besucher, die sich über die Landwirtschaft informiert haben".