Das schlechte Wetter ließ den Korbmarkt nicht ins Wasser fallen.
Der Korbmarkt und der Regen, 35 Jahre Korbmarkt sind 35 Jahre Erfahrung mit diesem Thema bei Händlern und Versorgern. Der Regenguss am Samstag war einer der eindrucksvollsten und auch am Sonntag blieb der Himmel bedeckt. Ist der Korbmarkt deswegen nun ins Wasser gefallen oder nicht? Der FT ging bei strömendem Regen auf die Suche nach ersten Einschätzungen.
"Es geht um 20 bis 30 Prozent, was weniger ist", sagt Hildegard Häußler. Sie betreibt einen Galettes-Stand und bezieht sich auf den Korbmarkt des Vorjahres. Aber sie weiß auch: Sie hatte auch schon mal 50 Prozent weniger Umsatz als in einem Vorjahr. Am Sonntagnachmittag lächelt die Dame tapfer, denn "wenn man das nicht mit Humor nehmen würde, hätte man den verkehrten Beruf", sagt sie. 30 Korbmärkte hat sie schon mitgemacht.
"Wir hatten eigentlich recht gut zu tun", sagt Christian Hoh von der Leikeim-Brauerei.
Es ist das "Konzept vom Korbmarkt", dass man vom Wetter überrascht werden kann. "Es ist ja nicht wie auf der Wies´n in München, wo sich alles im Zelt abspielt. Ein verregneter Korbmarkt stellt das künftige Engagement von Brauereien ja auch nicht in Frage", erklärt er weiter. Weil: "Es geht den Brauereien ja auch darum, Flagge zu zeigen und vor Ort zu sein. Es geht nicht nur ums Geldverdienen."
Kennzahlen? Zahlen, die eine Menge ausdrücken, die es zu verkaufen gilt, um sagen zu können, ob man nun erfolgreich oder nicht erfolgreich war? Michael Auer, Einkaufsleiter der Weismainer Brauerei stutzt. Solche Zahlen habe man nicht. "Ich weiß nicht, was wir erreichen müssten, um die Werbekosten reinzuholen", spricht der Mann. Und er spricht weiter: "Sinn und Zweck ist, dass es den Leuten geschmeckt hat.
Das ist auch Werbung."
Verkäufer nicht unzufrieden
Ein erster Verdacht darauf, dass der Regen auch sein Gutes gehabt haben könnte, kommt in der Tourist-Information am Marktplatz auf. Mitarbeiterin Eva Grohsschmiedt will beobachtet haben, dass die auswärtigen Besucher, die über die Schwelle kamen, dennoch gute Laune gehabt hätten. "Wir haben das Gefühl gehabt, dass sie mehr Korbwaren gekauft haben, weil sie das Geld für Essen und Getränke gespart haben." Verdichten sollte sich der Verdacht an der Stadtpfarrkirche. Dort gibt es besonders viele Händler und einer von ihnen, Rainer Groth, ist jedes Jahr dabei. "Ich hab ja mit Kollegen gesprochen - der Verkauf war diesmal besonders gut", gibt er zu. Auch er selbst mag nicht klagen. Aber darüber hinaus sei noch etwas zu vermuten.
Nämlich: Dass die Internationalisierung des Korbmarktes dazu beiträgt, dass andere Kundschaft kommt. Eine, die auch bereit sei, angemessene Preise für hochwertige Produkte zu bezahlen. Werner Schiffgens Telefon läutet gegen 18.40 Uhr. "Nein", gibt er dem FT gegenüber an, "nein, Materialbruch hat es durch den Regen nicht gegeben".
Der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, der wiederum als Ausrichter des Korbmarktes auftritt, geht von 90.000 bis 100.000 Besuchern aus. Eine "an sich gelungene Sache", dieser Korbmarkt 2014.
Zu dieser Zeit sind die Menschen schon wieder auf dem Marktplatz und überall dort, wo Musik aus den Lautsprechern vor Bühnen kommt. Eine Band spielt den Klassiker "Have You Ever Seen the Rain" (Hast du je den Regen gesehen) - manche Menschen schließen die Augen und folgen der Melodie.