Keine Solaranlage bei Kösten

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Auf diesem Gelände an der Autobahn bei Kösten wollte die Genossenschaft Neue Energie Obermain (NEO) eine Freiland-Solaranlage mit 2,5 Hektar Fläche errichten. Der Stadtrat lehnte dies ab.
Auf diesem Gelände an der Autobahn bei Kösten wollte die Genossenschaft Neue Energie Obermain (NEO) eine Freiland-Solaranlage mit 2,5 Hektar Fläche errichten. Der Stadtrat lehnte dies ab.

Regenerative Energien, bessere Fahrt für Radfahrer - der Lichtenfenlser Stadtrat hatte in seiner Sitzung gestern zwei Themen auf der Tagesordnung, die für Zulauf im Sitzungssaal sorgten.


Erwin Kalb fand deutliche Worte: "Ich hab was dagegen, dass man das ganze Tal zustellt", sagte er. Er war einer von rund einem Dutzend Köstener Bürgern, die auf den Besucherstühlen im Sitzungssaal des Rathauses II saßen. "Vor neun Jahren habe ich hier mein Haus gekauft - und soll nun da draufschauen", schüttelte er den Kopf.

Nicht nur er, sondern 50 weitere Bürger bekundeten ihre Ablehnung in einer Unterschriftenliste. Nun, das wird Erwin Kalb nicht müssen, entschied der Stadtrat - und lehnte es mit 29 gegen 2 Stimmen ab, die Planung für einen 2,5 Hektar großen Solarpark an der Autobahn in die Wege zu leiten, nach rund einer Stunde Diskussion. Denn die, die dagegen sind, sind auch dafür - nur eben nicht hier, erklärten die Vertreter der Fraktionen von CSU, SPD, Freien Wählern und JB wortreich.
"Das hat nichts damit zu tun, dass wir gegen erneuerbare Energien sind, nur eben nicht an diesem Standort", meinte Robert Gack (CSU). "Keiner kann sich Windräder auf dem Staffelberg vorstellen, obwohl Windräder etwas Gutes sind", verglich Winfred Bogdahn (SPD). "Es verursacht Bauchgrimmen, so eine Anlage gegen die Bürger vor Ort durchzusetzen", warf Emmi Zeulner (JB) ein. Gernot Brand (FW) befürchtete, dass die Module die Anwohner dauerhaft blenden könnten. Da hakte dann Bernhard Christoph (Grüne) ein. Hier lägen die Freien Wähler falsch, die Module seien für die Köstener nur von der Seite zu sehen. Zusammen mit Harald Schramm bildete er die kleine Gruppe der Fürsprecher. Das Gelände sei ideal geeignet und es wäre vom Gesetzgeber auch gewünscht, Freilandanlagen an Plätzen wie diesen zu errichten.

Ähnlich verhielt es sich bei dem Radweg in der Bamberger Straße. Der Agenda-21-Arbeitskreis hatte angeregt, es dem Radfahrer zu überlassen, ob der den Radweg wählt oder die Straße. Das lässt sich rechtlich ermöglichen. Das Thema wurde ausführlich im Vorfeld beleuchtet: Es gab einen runden Tisch, eine Besichtigung mit Vertretern etwa von Polizei, ADAC und ADFC. Die Mehrheit der Stadträte war der Ansicht: Obwohl der Radweg nicht ideal sei, wären die Radfahrer hier noch besser aufgehoben als auf der Straße, wo die Autos kaum an ihnen vorbeikämen und hohe Bordsteinkanten vorhanden seien. 25 Stadträte überstimmten die sechs Befürworter.