K + W verlagert Produktion ins Ausland

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Das K + W-Logo auf dem Dach des Lichtenfelser MöbelherstellersMatthias Einwag
Das K + W-Logo auf dem Dach des Lichtenfelser MöbelherstellersMatthias Einwag

Die Lichtenfelser Polstermöbelfirma K + W verlegt ihren Firmensitz nach Mitwitz und die Produktion im nächsten Jahr in die Slowakei.

Die Geschäftsführung des Möbelherstellers K + W (früher Krauss & Weinbeer) gab am Montag mit einer Pressemitteilung ihre Pläne bekannt: "Die Polstermöbelfirma K+ W wird den Firmensitz von Lichtenfels nach Mitwitz in eine konzerneigene Immobilie verlegen. Somit bleibt die Stärke und Innovationskraft von K+W in der Region Oberfranken erhalten. Um dem anhaltenden Preis- und Importdruck aus Osteuropa und China standzuhalten, werden einige, bislang noch in Lichtenfels verbliebene Produktionskapazitäten bis Mitte nächsten Jahres ins Ausland verlagert. Damit wird sich K+W auch weiterhin konkurrenzfähig am Markt behaupten."

Die Firma K + W hat sich vor allem auf Speisezimmermöbel, Polstergarnituren sowie Sessel spezialisiert und die Marke "Silaxx" etabliert. Weil der Preisdruck in der Branche enorm sei, müsse die Produktion nach Osteuropa verlagert werden, sagte Geschäftsführer Thomas Friedrich dieser Zeitung. "Um K + W langfristig konkurrenzfähig zu machen, müssen wir diesen strategischen Schritt machen", fuhr er fort. Vor rund zehn Jahren sei in der Slowakei extra ein Werk gegründet worden, um die Produktion aus Lichtenfels zu verlagern. "Wir machen nun nur den letzten Schritt."

Wie viele Arbeitsplätze nach Mitwitz verlagert werden, könne derzeit noch nicht beziffert werden, sagte Thomas Friedrich. Von den rund 170 Mitarbeitern in Lichtenfels sei ein Teil in der Produktion beschäftigt, ein großer Teil jedoch in der Verwaltung. "Die Verwaltungsmitarbeiter ziehen um nach Mitwitz", erklärte der Geschäftsführer. Das Mitwitzer Firmengelände sei mit rund 5000 Quadratmetern kleiner als das derzeitige Lichtenfelser K + W-Areal mit rund 24 000 Quadratmetern. In Mitwitz werde noch umgebaut, um den Umzug der Verwaltung vornehmen zu können.

Was das für die verbleibenden Mitarbeiter aus der Produktion bedeute, müsse nun gemeinsam mit dem Betriebsrat besprochen werden, so Thomas Friedrich. Es sei noch zu früh, über genaue Zahlen zu sprechen.

Der Betriebsrat sei am Montag von diesen Plänen unterrichtet worden, erklärte Betriebsratsvorsitzende Andrea Hacker. "Wir sind noch ganz am Anfang", fügte sie hinzu. In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung werde der Betriebsrat nach einer Lösung suchen. Andrea Hacker: "Wir werden im Rahmen unserer Betriebsratsarbeit unser Möglichstes tun." Ihren Angaben zufolge hat das Unternehmen derzeit in Lichtenfels 176 Arbeitsplätze.

Gegründet worden war die Lichtenfelser Firma 1799 zunächst als Korbmacherei. Mit Wirkung zum 1. November 2007 hatte die Himolla Polstermöbel-Gruppe mit Sitz in Taufkirchen die Firma Krauss & Weinbeer Polstermöbel GmbH gekauft. Krauss & Weinbeer hatte zuvor, am 13. Juni 2007, Antrag auf Insolvenz stellen müssen. Seitdem firmiert das Unternehmen als K+W (Komfort + Wohnen) Polstermöbel GmbH.