Klosterleben ist modern und vielseitig. Der Fränkische Tag stellt dies an Beispiel der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen vor. Im ersten Teil geht es um die Berufsfachschulen.
Orden und Klöster sind für viele immer noch eine fremde Welt jenseits des Alltäglichen. Man denkt an Entsagung und Verzicht, strenge Disziplin und ein eher weltabgewandtes als lebensbejahendes Dasein ständigen Betens hinter hohen Klostermauern.
Ordensleben ist anders, ist engagiertes Christsein in Gemeinschaft, ist konsequente "Nachfolge Christi" in immer neuem Gewand. Ordensleben ist vielfältig und vielseitig, ist zeitlos, es kommt aus einer oft langen geistlichen Tradition und sucht immer neue Bezüge zur Gegenwart.
Ein gutes Beispiel geben die Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen, die heuer ihr 100-jähriges Dasein in Vierzehnheiligen feiern. Im Fränkischen Tag beginnt heute eine Serie, in der wir die vielseitigen Aufgaben der engagierten Schwestern in einen modernen Dienstleistungsbetrieb vorstellen. Wir beginnen mit der Berufsfachschule, die einen neuen Ausbildungszweig anbietet: Die Altenpflegehilfe. Generaloberin Schwester Regina Pröls stellt dazu fest: "Wir reagieren auf die demografische Entwicklung und den steigenden Bedarf an Pflegekräften für ältere und behinderte Menschen."
Die weiteren Themen befassen sich mit dem Konradhof, einem Lebensraum für Ein-Elternfamilien. Wir stellen die große Küche vor, die sogar Kindergärten beliefert. Die Unterhaltung der weiträumigen Garten- und Parkanlagen, der Gästebereich und die Pflegestation sind weitere Themen der Serie. Die Aufgaben der Generaloberin und eine moderne Verwaltung gehören auch dazu. Wir gewähren Einblicke in das Noviziat und schließlich werden die Aktivitäten der Kongregation im Ausland beschrieben.
Die Schule Die Berufsfachschulen "St. Kunigund" für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Altenpflegehilfe stellen die Franziskusschwestern unter das Motto "Miteinander leben - eigene Schritte gehen". Hier erwerben junge Menschen das Rüstzeug ihren eigenen Lebensweg zu gehen. Die Schulleitung liegt in der Hand von Rektor Herbert Schäfer-Ruschig. Bis 2005 hatten Ordensschwestern diese Aufgabe inne.
Die Ausbildung im Bereich Ernährung und Versorgung erfolgt praxisnah und bereitet auf die zukünftigen Tätigkeiten in Groß- und Privathaushalten vor. Besondere Akzente der Ausbildung sind die Grundversorgung und Betreuung alter erkrankter Menschen.
Die Ausbildung schließt nach zwei Jahren mit der Prüfung "Staatlich geprüfte/r Helfer/-in für Ernährung und Versorgung" ab. Nach dem dritten Ausbildungsjahr wird die Prüfung im Ausbildungsberuf "Staatlich geprüft/r Assistent/-in für Ernährung und Versorgung" abgelegt. Auch in der Kinderpflege wird Wert auf die praxisnahe Ausbildung gelegt. Nach zwei Jahren und erfolgreicher staatlicher Prüfung sind die Absolventen zur pädagogischen Mitarbeit in verschiedenen sozialpädagogischen Arbeitsfeldern befähigt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann anschließend an der Fachakademie die Ausbildung zum/zur Erzieher/-in erfolgen.
Altenpflegehilfe Neu im Programm der Berufsfachschule ist die Altenpflegehilfe. Infolge des demographischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung ist in den kommenden Jahren mit einer zunehmenden Zahl von älteren Menschen zu rechnen, die auf Pflege angewiesen sein werden. Vor diesem Hintergrund ist die Bedeutung der Altenpflege nicht hoch genug einzuschätzen. Denn immer mehr Menschen werden zukünftig auf professionelle Hilfe angewiesen sein. Der Altenpflegeberuf ist daher ein Beruf der Zukunft. Rund 800 Unterrichtsstunden umfasst die einjährige Ausbildung, die mit der staatlichen Prüfung abschließt. Der erworbene Abschluss kann auf die Ausbildung zur Altenpflegerin oder des Altenpflegers angerechnet werden.
Für die Ausbildungskosten ist eine staatliche Förderung (BAföG) möglich, oder mit einem Bildungsschein, der von den Agenturen für Arbeit ausgegeben wird.
Der Unterrichtsbeginn und die Ferien sind für alle drei Schulzweige zeitlich wie an allen öffentlichen Schulen Bayerns. Als Wahlfächer können EDV, Instrumentalunterricht, Blumen- und Pflanzenkunde, Gerontologie oder Englisch belegt werden. Für Schülerinnen oder Schüler, die nicht täglich anreisen können, besteht die Möglichkeit der Unterbringung im Internat und ab 18 Jahren im Bereich "Jugendwohnen". Weitere Informationen werden unter der Telefonnummer 09571/95350 erteilt oder im Internet unter
www.berufsfachschulen-vierzehnheiligen.de