"Goldener Ammonit" für vorbildliche Bauherrn im Landkreis Lichtenfels

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Landrat Christian Meißner, Staffelsteins Bürgermeister Jürgen Kohmann (von links), 2. Bürgermeisterin Sabine Rießner und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Martin Faber beglückwünschten die Preisträger des Baupreises "Goldener Ammonit". Foto: Alfred Thieret
Landrat Christian Meißner, Staffelsteins Bürgermeister Jürgen Kohmann (von links), 2. Bürgermeisterin Sabine Rießner und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Martin Faber beglückwünschten die Preisträger des Baupreises "Goldener Ammonit".  Foto: Alfred Thieret

Zum elften Mal wurde im Landratsamt Lichtenfels der "Goldene Ammonit" übergeben.

Bereits zum elften Mal wurde am Dienstag der seit 1997 alle zwei Jahre vom Landkreis Lichtenfels und der Sparkasse ausgelobte Baupreis "Goldener Ammonit" im Rahmen einer Feierstunde im großen Sitzungssaal des Landratsamtes verliehen.

Auf den im März 2017 ergangenen Aufruf hätten sich 19 Bürger für den mit insgesamt 7500 Euro dotierten Baupreis beworben, von denen die Jury vier Preisträger auswählte und zusätzlich einen Anerkennungspreis vergab, berichtete Landrat Christian Meißner bei seiner Begrüßung.

Bereits 104 Preise übergeben

Im Verlauf von zwei Jahrzehnten seien somit 104 Preise beziehungsweise Anerkennungen vergeben worden. Man wolle mit diesem Preis vorbildliches Bauen im Hinblick auf die regionale Baukultur herausstellen und fördern, betonte der Landrat. Ausgezeichnet werden können sowohl moderne, zeitgemäße Wohngebäude als auch sanierte Altbauten oder auch gewerbliche Gebäude. Die ausgewählten Bauprojekte sollten künftigen Bauherrn interessante Anregungen und Denkanstöße geben, um sie zu motivieren und zur Nachahmung anzuregen.

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Martin Faber, nannte als Grund für das Engagement der Sparkasse bei der Auslobung des Baupreises, dass die Finanzierung des heimischen Wohnungsbaus eine der Kernaufgaben seines Geldinstitutes sei. Deshalb sei man gerne bereit, die positive Weiterentwicklung der heimischen Region als attraktiver Wirtschaftsstandort und Lebensraum nach Kräften zu fördern. Landrat Christian Meißner und Martin Faber überreichten dann an die Preisträger, die aus Bad Staffelstein und Lichtenfels stammen, neben dem Preisgeld noch eine repräsentative Plakette mit dem Symbol "Goldener Ammonit".

Für Bad Staffelstein gratulierte Bürgermeister Jürgen Kohmann und für die Stadt Lichtenfels die Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner.

Klaus Gründel aus dem Staffelsteiner Ortsteil Krögelhof, der mit seiner Familie eine Bio-Landwirtschaft mit Hofladen betreibt, wurde für die Sanierung seines Wohnhauses mit Einbau eines Hofladens mit einem Preisgeld von 1000 Euro belohnt. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende zweigeschossige Haus mit Walmdach, Fachwerkobergeschoss und teilweiser Verschieferung erfuhr ab 2001 im Verlauf von einigen Jahren in Abstimmung mit der Denkmalpflege mit einer Neueindeckung und einer fachgerechten Überarbeitung der gesamten Fassade eine umfassende Sanierung. Zudem leistet die Familie Gründel durch den Einbau eines Hofladens, die Direktvermarktung von Biolandprodukten und den Betrieb einer Backstube einen wichtigen Beitrag für das Leben auf dem Dorf und für die dörfliche Entwicklung.

Für den Umbau und die Sanierung ihres beeindruckenden Fachwerkhauses aus dem 19. Jahrhundert durften Michael und Helene Eberth aus Unterzettlitz einen Förderpreis von 2000 Euro entgegennehmen. Die Baumaßnahme bezog sich vor allem auf das äußere Erscheinungsbild des stattlichen Gebäudes mit seinem Fachwerk, den zahlreichen geteilten T-Stock-Fenstern, den Fensterläden und der Holzfeldertür, die mit viel Liebe zum Detail instand gesetzt wurden. Das Haus erhielt auch durch den Einbau einer Pelletheizung eine energetische Ertüchtigung.

Die Architektenfamilie Schaller aus Klosterlangheim erhielt für den Ausbau ihres barocken Klostergebäudes ebenfalls ein Preisgeld von 2000 Euro. Den unter Denkmalschutz stehenden, 1792 vom Baumeister Lorenz Fink erbauten östlichen Pavillon der ehemaligen Klosteranlage, den die Familie als Mehrfamilienhaus und Architekturbüro nutzt, wurde durch einen Anbau verlängert. Dabei entstand von 2002 bis 2016 ein moderner, schlichter Anbau mit Dachterrasse und einer Verkleidung aus Cortenstahl. Der Anbau besticht durch seine ruhige, kubische Form mit einem Fensterband als Fuge zum historischen Baukörper, wobei das Rostbraun des Cortenstahls einen stimmigen Farbakzent zur Sandsteinfassade des Klostergebäudes setzt.

Leichtlehm und Kalkputz

Susanne und Michael Mohnkorn aus Lichtenfels haben ihr unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, einen zweigeschossigen Traufseitbau mit Satteldach und verputztem Fachwerkobergeschoss, das im Kern aus dem Jahr 1698 stammt, mit viel Eigenleistung vorbildlich saniert und durften sich über den "Goldenen Ammonit" und ein Preisgeld von 2000 Euro freuen. Das Haus, in dem sich im Erdgeschoss ein Schmuckgeschäft und darüber eine Wohnung befindet, wurde baubiologisch mit Lehm, Leichtlehm und Kalkputz saniert, die vorhandenen Holzfenster als sechsteilige Fenster umgestaltet, die historische Haustür instand gesetzt und das Dach mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Anstelle einer überdimensionierten Gaube erhielt das Haus vier neue, kleinteilige Dachgauben. Der Geschäftseingang wurde barrierefrei gestaltet.

Für ihr Vorzeigeprojekt "In der Heimat wohnen" in Bad Staffelstein erhielt die Baufirma Raab aus Ebensfeld einen Anerkennungspreis. Die Idee, Wohnraum in der Heimat für mehrere Generationen unter einem Dach zu schaffen, ist vom Caritasverband und von der kirchlichen Joseph-Stiftung ins Leben gerufen worden. Die Anlage umfasst zwölf Eigentumswohnungen, 15 Mietwohnungen, von denen acht geförderte Sozialwohnungen sind, eine Seniorenwohngruppe als "Demenz-WG" mit zwölf Plätzen und vier städtische Wohnungen für Wohnungslose. Im Erdgeschoss stellt die Firma Raab eine Wohneinheit als Nachbarschaftstreff und Quartiersmanagement kostenfrei zur Verfügung, wobei die Stadt Staffelstein als Initiator des neuen Wohnquartiers diese Baumaßnahme in Kooperation mit der Baufirma, der Caritas und der Joseph-Stiftung durchführte. Alfred Thieret