Glamour mit Augenzwinkern

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Die "Glamouretten" begeisterten das Lichtenfelser Publikum mit Glamour, Witz und bekannten Evergreens. Foto: Gerda Völk
Die "Glamouretten" begeisterten das Lichtenfelser Publikum mit Glamour, Witz und bekannten Evergreens. Foto: Gerda Völk

Drei Künstlerinnen, die sich "Glamouretten" nennen, begeisterten in Lichtenfels mit Hits der 30er Jahre und unterhaltsamem Geplauder.

Charme, Glamour und eine schwungvoll-spritzige Bühnenshow: Die "Glamouretten" machten am Samstagabend bei ihrem vielbeachteten Auftritt in der ehemaligen Synagoge in Lichtenfels ihrem Namen alle Ehre. Mit femininen Witz, bekannten Evergreens und einem unübersehbaren Glamour-Faktor versetzten die drei Diven ihr Publikum mehr als zwei Stunden lang zurück in die goldene Zeit des Swings.
Auch wenn Candy mit stark amerikanischem Akzent die Lebensgeschichte des Trios zum Besten gab, sollte sich das Publikum nicht über ihre wahre Identität hinweg täuschen lassen. "Wir sind alle drei aufgewachsen mit Soß' und Kloß", machte sie deutlich. Ihr fränkischer Dialekt hatte an diesem Abend Pause, dafür tischten Candy Diamond (Heike Hofmann) Ginger Ale (Andrea Frank) und Sugar Valentine (Evi Kemmer-Schödel) ihrem Publikum eine höchst unterhaltsame Geschichte über ihre Karriere auf, die zwar schön klang, aber nicht wahr sein
dürfte.

"Ich brauche deine Millionen"

Nach international gefeierten Auftritten in den Metropolen der Welt waren die "Glamouretten" wieder in ihre fränkische Heimat zurückgekehrt und hatten in Lichtenfels Station gemacht. Dort wartete allerdings keine endlos lange Showtreppe auf sie, sondern es gab nur zwei Stufen hinauf zur hölzernen Bühne. Bei ihrem Besuch in der Lichtenfelser Innenstadt lauerten ihnen auch keine Paparazzi und Autogrammjäger auf. Die nonchalante Art, mit der Candy dies zum Besten gab, ließ staunen. Freuen durften sich die Männer in der ersten Reihe, die stellvertretend für alle anderen begrüßt wurden. Begleitet wurde das Trio vom Mann am Piano, dem schweigsamen Tastenvirtuosen Jay fun Key. Wobei böse Zungen behaupten, die drei lassen ihn nicht zu Wort kommen.
Hits wie "Bei mir bist du schön", "Rum and Coca Cola" oder "Yes, My Darling Daughter" wechselten sich mit unterhaltsamen Geplauder ab. Dabei erfuhr das Lichtenfelser Publikum auch, dass eine Freundin Gingers aus fernen Kindheitstagen im Publikum saß. Jener "Bärbel" hatte sie die Erkenntnis zu verdanken, dass Lagerfeld keine Biersorte ist. Bärbel wurde ein Lied gewidmet, zu dem auch die Männer im Publikum ihren Part beitragen durften.
Swing, so wurde erklärt, ist eine Lebenseinstellung aus einer Zeit, in der die Männer noch richtige Männer waren, mit einem großen Nummernkonto in der Schweiz. Auch Frau konnte noch Frau sein, sich um die wichtigsten Dinge des Lebens kümmern und sich noch richtig schön machen. Richtig chic hatten sich auch die drei Diven gemacht. Ihre Kleider waren im Stil der 30er Jahre, eine Federboa durfe nicht fehlen.
Manch ein Song wurde kurzerhand umgedichtet. Heute genügt eben nicht mehr die Liebste zum großen Glück. "Ich brauche deine Millionen, mit fehlt deine Knete zum Glück" heißt es deshalb bei den "Glamouretten". Auch die Kombination aus der bekannten Sandmännchen-Melodie mit dem "Chordettes"-Hit "Mister Sandman" erwies sich als ausgesprochen gelungen.
Die "Glamouretten" hatten am Samstagabend ihrem Namen alle Ehre gemacht, glamourös, unterhaltsam und von hervorragenden Gesangseinlagen gekrönt. Dafür gab es dann minutenlangen Applaus. Bleibt nur zu hoffen, dass die drei Diven bald wieder einmal nach Lichtenfels kommen.