Der FC Hund kann das von der Stadt Lichtenfels gepachtete Gelände nur noch bis 2020 nutzen und sucht Ersatz.
Der 1. FC Hund ist ein junger Verein, gegründet 2010 von 13 Leuten. Inzwischen zählt er 28 Mitglieder. Darüber hinaus zieht der Freizeitclub - dafür steht die Abkürzung FC in diesem Fall - durch Angebote ohne Vereinsbindung Interessierte an. Aus der gesamten Obermainregion kommen Menschen zu den "Hunderunden". Mit dem Vereinsgelände "Am Main 21" schien ein idealer Standort gefunden. Wo vormals der Reitverein angesiedelt war, hatten die Hundefreunde genug Platz für Trainingseinheiten, Halle und Vereinsheim. Doch Ende letzten Jahres meldete die Stadt Eigenbedarf an. Es ist angedacht, dort mehrere bisherige Außenlager des Bauhofs zu bündeln. Der Pachtvertrag, der Mitte 2020 ausläuft, wird nicht verlängert.
Der Vorstand um Jörg Horn machte sich auf die Suche nach Ersatz, bislang allerdings erfolglos. Es wurden Gespräche mit Vertretern der Städte Lichtenfels und Bad Staffelstein geführt, mit Landrat Christian Meißner (CSU) sowie Immobilienmaklern und Liegenschaftsverwaltungen.
Einzäunung muss sein
Bei allen vorgeschlagenen Grundstücken gab es immer einen Haken: Entweder durfte nicht eingezäunt werden oder der Eigentümer war nur zu einem auf ein Jahr befristeten Vertrag bereit. Doch darauf will sich die Vereinsführung nicht einlassen. Kaum umgesiedelt, müsste man dann schon wieder von neuem mit der Suche beginnen. Nun bat Vorsitzender Jörg Horn, der im Itzgrund wohnt, eine prominente Tierfreundin um Hilfe: Susann Biedefeld. Wer die SPD-Landtagsabgeordnete kennt, weiß, dass Tiere ihr am Herzen liegen. Sie selbst hat daheim zwei Katzen, eine Vogelvoliere im Garten und einen Teich mit mehreren Wasserschildkröten. Seit 18 Jahren ist sie tierschutzpolitische Sprecherin ihrer Landtagsfraktion. Ihr Engagement für den Tierschutz wird auch mit ihrem Ausscheiden im November aus dem Landtag nicht beendet sein. Der FC Hund war Susann Biedefeld schon lange bevor dieser sich an sie wandte ein Begriff. "Ich war 2011 bei der Einweihung des Geländes dabei." Von den Vereinsaktivitäten zeigt sich die Abgeordnete angetan: "Die leisten hervorragende Arbeit."
Dazu gehören sachkundige Ausbilder, Rücksichtnahme im Miteinander und gegenüber der Umwelt. All dies hat sich der als gemeinnützig anerkannte Verein auf seine Fahnen geschrieben. Und wie ist das mit dem Hundegebell? Liegt hierin vielleicht die Ursache, dass Grundstücke nicht angeboten werden oder man am liebsten erst einmal für ein "Probejahr" verpachten würde? - "Es handelt sich bei unseren Ausbildungen nicht um Schutzhundeausbildung", betont der Vorsitzende. "Die Vierbeiner bellen nicht vermehrt." Zudem herrsche ja kein Dauerbetrieb auf dem Gelände. "In Summe sind wir in der Woche vier bis sechs Stunden dort, meistens samstags." In den Sommermonaten komme ein Abend in der Woche dazu.
Auch Susann Biedefeld ist sich nach diversen Besuchen bei den Hundefreunden sicher, dass keine Lärmbelästigung zu befürchten ist. "Ich kann das bestens jemandem schildern, wie das ist mit dem Gebelle: nicht nennenswert." Um dies zu untermauern, stellt sie sogar eine Spende zur Finanzierung eines Lärmgutachtens in Aussicht, so dies nötig sein würde. "Daran soll es nicht scheitern! Es wäre jammerschade, wenn sich kein Grundstück finden lasse. Ich würde mich freuen, wenn es Tierliebhaber gibt, die ein entsprechendes Areal zur Verfügung stellen beziehungsweise verpachten können."
Gesucht wird ein Gelände mit mindestens 4000 Quadratmetern, einer Unterkunft, vergleichbar dem jetzigen Vereinsheim, und Parkmöglichkeiten. Es muss nicht zwingend in der Gemarkung Lichtenfels liegen; die Mitglieder kommen überwiegend aus der Region Lichtenfels-Coburg.
Susann Biedefeld möchte ihre Kontakte zu Kommunen nutzen, um bei der Suche behilflich zu sein. Sie habe der Vereinsführung ferner geraten, auf weitere Kommunalpolitiker zuzugehen, um möglichst viele zu erreichen. "Je mehr Menschen das wissen, desto eher hat einer eine Idee."