Eine ungewisse Zukunft für die Geschäfte der Baur-Kaufwelt

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Auch die Mitarbeiter des Reisebüros in der Baur Kaufwelt müssen ihre Koffer packen. Foto: Manuel Stark
Auch die Mitarbeiter des Reisebüros in der Baur Kaufwelt müssen ihre Koffer packen. Foto: Manuel Stark

Von der Schließung der Baur-Kaufwelt sind auch viele selbstständige Geschäfte betroffen. Die Lage für sie ist nicht leicht.

Die Kaufwelt Baur in Altenkunstadt schließt am 15. Dezember ihre Pforten. Ein schwerer Schlag für alle Angestellten des Kaufhauses. Aber nicht nur für die Angestellten der Kaufwelt bringt die Schließung eine Menge Veränderungen mit sich. Auch den selbstständigen Geschäften und Unternehmen, die innerhalb des Gebäudes angesiedelt sind, stellt sich nun die Frage nach dem richtigen Umgang mit der Situation. Der Blick in die ungewisse Zukunft fällt dabei nicht immer positiv aus.

Das Reisebüro hatte Glück. Neue Räume werden bereits eingerichtet und befinden sich nah am bisherigen Standpunkt. "Wir sind jetzt seit zehn Jahren hier und haben daher auch wahnsinnig viele Stammkunden", erzählt Stefanie Raps, Mitarbeiterin im Reiseland. "Daher ist das Rausgehen natürlich auch trotz neuer Räume schwierig", fügt sie an.

Ziel: Die Kunden zu behalten

Das vorrangige Ziel sei es die treuen Kunden auch weiter zu behalten. "Zu diesem Zweck wurden auch Briefe an alle Kunden geschickt, die über unseren Umzug nach Burgkunstadt informieren", erklärt sie. Einige hätten sich daraufhin den neuen Standort bereits angesehen. "Das macht natürlich Mut, dass es auch weiterhin klappt", sagt Raps. Viele Kunden kämen auch von Außerhalb, da deswegen sehr viel über Telefongespräche abliefe, bekämen diese daher auch gar nicht so viel vom Umzug mit. Raps selbst sieht mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. "Auf der einen Seite freut man sich natürlich. Etwas Neues ist immer toll. Aber dennoch blickt man wehmütig auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Die sind nun zu Ende."

Eine völlig andere Perspektive bietet sich dem Obst- und Gemüseladen auf der Rückseite des Gebäudes. Gemeinsam mit der ebenfalls dort ansässigen Metzgerei und Bäckerei entschloss man sich dazu die Stellung zu halten und es weiter zu versuchen. "Wir wollen hier bleiben", stellt die Inhaberin fest. Seit 17 Jahren bekommt man hier frisches Obst und Gemüse aus der Region. Durch die große Anzahl von Stammkunden erhoffe man sich die Möglichkeit weiter machen zu können. "Jeder fragt nach, was jetzt mit uns wird. Fast täglich kommen Kunden und fragen nach", erzählt die Besitzerin.

Zudem sei der Laden fast zu einer Art Treffpunkt für viele Leute geworden. Allerdings wird die Hoffnung durch so manche Befürchtung getrübt. "Die Frequenz fehlt", sagt sie. "Mit der Schließung des Kaufhauses brechen viele potenzielle Kunden weg, die neben Klamotten oder anderen Dingen auch noch frische Lebensmittel mit nach Hause nehmen wollten." Die einzige Möglichkeit sei nun massiv Kosten zu sparen und zu hoffen, dass es klappt.

Schwierige Standortsuche für Ladeninhaber

Ein anderes Problem stellt sich dem Brillengeschäft "Sehland". "Wir müssen aufgrund der Schließung nach einem neuen Standort suchen, aber das gestaltet sich schwierig", erzählt Astrid Grimm. Ein neuer Ort solle sich möglichst in einem Radius von 20 Kilometern befinden, um auch weiterhin für die Stammkunden da sein zu können. Allerdings sei dieses Ziel nur schwer zu erreichen. Gerade beim Verkauf von Brillen spielt die äußere Optik eines Gebäudes, aber auch seine innere Ausstattung eine große Rolle. So seien alte Supermarktfilialen wegen ihrer Größe und Neonbeleuchtung ungeeignet.

"Es ist wirklich schwer, eine geeignete Lokalität zu finden", sagt Grimm. Dabei müsse man auch berücksichtigen, dass man sich mit einer Entscheidung über mehrere Jahre festlege. "Das will daher wohl überlegt sein", sagt sie. "Schließlich kann man nicht nach wenigen Monaten schon wieder ausziehen, wenn es doch nicht passt", fügt sie an. Auch hier kämen täglich Kunden, um in Erfahrung zu bringen wie es weitergeht.

"Seit 17 Jahren ist das Geschäft in der Kaufwelt zu Hause, da haben sich einige Stammkunden angesammelt, die uns nicht verlieren wollen", erzählt Grimm.Noch sei eine neue Bleibe für den Brillenverkauf nicht in Sicht. Der Plan zum Erhalt einer Geschäftsstelle im Altenkunstadter Raum sei daher gefährdet. Doch wie bei den anderen Betroffenen der Schließung herrscht auch hier dasselbe Motto vor: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."