Am neuen Kreisel an der Bahnhofsunterführung soll eine Skulptur stehen, beschloss der Stadtrat. Der Entwurf stammt von Stadtbaumeister Andreas Ender.
Wenn es um den eigenen Garten geht, wird es ernst. Und so war die Diskussion im Staffelsteiner Stadtrat durchaus ernst zu nehmen, denn übertragen gesehen ging es um ein Stück Grün der Stadt. Die Stadträte hatten zu entscheiden, ob auf dem Kreisel hinter der Bahnhofsunterführung eine Skulptur aus drei Säulen aus grünlichem Gestein platziert wird, die mit Wasser- und Farbspielen belebt wird. 50 Zentimeter Durchmesser, 3,50 Meter hoch, in einem Abstand von 40 Zentimetern - Stadtbaumeister Andreas Ender nannte schon konkrete Abmessungen für die Idee - und hatte außerdem ein kleines Modell in die Stadtratssitzung mitgebracht.
Die Alternativen stellte er auch in Skizzen vor: eine Begrünung oder ein Springbrunnen waren die weiteren Varianten, über die später abgestimmt wurde. Für den Springbrunnen - das zeigte sich schnell - war keiner zu begeistern.
Bei der Wahl zwischen Grün und Säulen zeigte sich schnell: Es gab eine Fraktion, die empfand so eine Lösung an dieser Stelle als zu wuchtig, die anderen werteten sie als gelungenen Blickfang, der am Eingang zum Kurgebiet gut platziert sei. Ender bekam zwar nicht ungeteilten Zuspruch, zumindest aber Lob von denen, die für eine Begrünung waren: "Das Modell ist sehr gelungen, es könnte einen würdigeren Platz als den Kreisel bekommen", meinte Harald Konietzko (SPD). Auch Winfried Ernst (FW) zählte, wie Werner Freitag (SBUN), zu den Gegnern so einer Lösung: "Im engen Kreisel ist das zu massiv, da kommt ja auch noch die hohe Lärmschutzwand hinzu."
CSU-Fraktionsvorsitzender Jürgen Hagel sprach als Erster für die Befürworter. "Über Gestaltung und Kunst kann man streiten.
Ich persönlich finde es faszinierend, wenn man in die Stadt kommt und so einen Blickfang hat." 3,50 Meter seien einem zunächst recht hoch vorgekommen, vor Ort passe das aber schon. Walter Mackert (CSU) ergänzte: "Eine Mischung aus Wasser und Licht bedeutet Lebendigkeit. Eine normale Begrünung habe ich überall."
Dritte Bürgermeisterin Sabine Scheer (JB) betonte, dass der Kreisel an einer ungewöhnlichen Stelle liege: "Hier ist der Eingang zum Kurpark, hier beginnt das Besondere."Udo Möhrstedt (CSU) meinte: "Die Leute werden es nicht sehen, wenn Wasser an der Säule herunterläuft." Er plädierte dafür, vor einer Entscheidung ein Modell vor Ort aufzubauen. Auch über einen Künstlerwettbewerb wurde kurz nachgedacht, doch Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) wies darauf hin, dass die Kosten dann dreimal so hoch ausfallen könnten. Die sind momentan mit 35 000 Euro veranschlagt.
Am Ende fiel das Votum klar aus: 17 Stadträte waren für eine Skulptur, sechs dagegen. Der Garten der Stadträte wird sozusagen um ein ganz anderes Grün ergänzt.