Eckhard Held schöpft Kraft am Brunnen im Kurpark

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Eckhard Helds Lieblingsplatz befindet sich am Brunnen des Monopteros. Foto: Häggberg
Eckhard Helds Lieblingsplatz befindet sich am Brunnen des Monopteros. Foto: Häggberg

Wenn er Entspannung sucht, spaziert Eckhard Held durch den Staffelsteiner Kurpark zum Monopteros. An wärmeren Tagen genießt der 75-Jährige die Ruhe sowie das leise Plätschern des Wassers und beobachtet das Leben im Park.

An seinem Lieblingsplatz herrscht sogar ein wenig griechische Antike. Im neuen Stil freilich. Dort also nimmt Eckhard Held Position ein. Eine meditativ beobachtende Position sogar. Unter "Nummer 5" steht der Ort auf dem Lageplan am Eingang des Staffelsteiner Kurparks verzeichnet. "Nummer 5" bedeutet Monopteros.

Der Mittsiebziger sitzt gerne im Rund unter dem Dach des "Pavillons". Monopteroi waren im alten Griechenland Überdachungen für Kultbilder. Im Kurpark überdacht der Monopteros Gäste. Eigentlich gibt es nur eine Richtung, in die es den Blick zu werfen lohnt - nach Süden. Dort befindet sich der Zugang zum Pavillon und dort steht das Gradierwerk und - legt man ein Zifferblatt als Orientierung zugrunde - auf 11 Uhr der Staffelberg.

Die Menschen, die es hierher zieht, gehen mitunter in eigentümlicher "Choreographie" - der Formation als Gruppe geschuldet - den leicht ansteigenden Hang hinauf. So sieht es jedenfalls der pensionierte Polizeidirektor. Es sind Rekonvaleszenten aus der benachbarten Klinik, die in Begleitung eines Therapeuten wieder gehen lernen, "wieder mobil gemacht werden". Ein eigenartig angeordnetes Bild, wie Held für sich befindet.


Alt und jung

"Ein buntes Treiben" eröffnet sich von diesem Rund aus. Menschen wuseln an den Gradierwerken entlang, um den großen Brunnen mit den Wasserfontänen herum, junge, alte, Männer, Frauen. Man sieht sie und man sieht durch sie hindurch. Irgendwie angenehm. In der Mitte des Pavillons sprudelt und plätschert ein Brunnen. Ein paar Minuten lang achtet der Mann auf dieses Geräusch, dann fließt es in die Gewöhnung über.

Es muss schon warm sein, will es Eckhard Held hierher ziehen. Dann aber mindestens einmal wöchentlich. Der in der Nähe wohnende Mann nimmt dann die Route Heizkraftwerk - Oberau - Rosengarten - Monopteros.


Kein besonderer Anlass

Besondere Anlässe, um hierher zu kommen, gibt es nicht. Außer der Absicht zum Entspannen. Am liebsten alleine, "um Gedanken nachzuhängen". Mitunter kommt es vor, dass sich jemand dazu setzt. Ihm eher gegenüber, nicht ihm an die Seite. Junge Menschen setzen sich einfach, ältere Semester fragen erst, ob es genehm sei. Einmal wohnte er hier einem professionellen Geschichtenerzähler bei, lauschte dessen Erzählungen und fühlte sich wohl.

In zirka 120 Metern Entfernung steigen auf Höhe des Gradierwerks von Frühjahr bis Herbst Wasserfontänen aus einem großen runden Brunnen auf. "Auch ein Schauspiel", das der 75-Jährige genießt. "Lösungen suche ich hier nicht", sagt der gebürtige Wittenberger, der eigentlich ein Lichtenfelser ist und seit 14 Jahren ein Staffelsteiner. Er kommt hierher, ruht aus, genießt und geht.

Bei allem Seele baumeln pflegt der Mittsiebziger auch einen pragmatischen Bezug zu dem Platz: "Ich schöpfe hier wieder Kraft und mache mich an die Arbeit."