Die sechste Frau im Stadtrat

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Sigrid Mager bei der Vereidigung durch Bürgermeister Andreas Hügerich im Sitzungssaal des Rathauses II Foto: Popp
Sigrid Mager bei der Vereidigung durch Bürgermeister Andreas Hügerich im Sitzungssaal des Rathauses II Foto: Popp

Sigrid Mager aus Rothmannsthal rückt für den ausgeschiedenen Stefan Hofmann ins Gremium nach.

Man muss sie nicht mehr vielen Leuten vorstellen: Sigrid Mager war die erste Frau als Kreisbrandmeisterin im Landkreis Lichtenfels; als Verantwortliche für Brandschutzerziehung lernten selbst Kindergartenkinder sie kennen. Anfang des Monats wurde die Rothmannsthalerin überraschend zu einem neuen ehrenamtlichen Einsatz gerufen: als Stadträtin. Am Montagabend wurde sie im Rathaus vereidigt.

Zu ihrem Nachrücken kam es, weil Stefan Hofmann, seit Mai 2014 für die Freien Wähler - Freien Bürger (FW) im Stadtrat, aus gesundheitlichen Gründen den Wunsch erklärt hatte, sein Amt niederzulegen. In der Listennachfolge wären zunächst noch zwei vor Sigrid Mager an der Reihe gewesen, Stefan Herter und Eva Meixner. Letztere mochte nicht, und Herter durfte nicht, weil er seinen Wohnsitz inzwischen nicht mehr in Lichtenfels hat. Mager nahm die Herausforderung an, obgleich sie durch Feuerwehr-Ehrenamt und Beruf schon sehr eingespannt ist. Ihre Heimat, der Jura, liege ihr am Herzen, erklärte sie gegenüber dieser Zeitung. Rothmannsthal habe ja seit der Wahl 2014 keinen Ortssprecher mehr. Sie freue sich auf viele neue Eindrücke, Begegnungen mit Menschen und für sie richtige, vertretbare Entscheidungen.

Die Vereidigung der neuen Kollegin nahm Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) vor. Er dankte davor dem ausgeschiedenen Stadtrat Hofmann für seine sehr engagierte Arbeit, auch in mehreren Ausschüssen. Diese Aufgaben wurden anschließend ebenfalls neu vergeben - an Eduard Meixner, der auch Fraktionsvorsitzender wird, bzw. an Sigrid Mager. Stefan Hofmann, der in dieser Sitzung nicht anwesend war, erklärte vorab: "Gesundheitliche Gründe machen es mir unmöglich, die mir übertragenen Ehrenämter so auszuüben, wie ich es für angemessen halte." Trotz seines Rückzugs werde er ein politischer Mensch bleiben, dies aber in Zukunft nicht mehr an vorderster Front ausleben. Er freue sich, dass mit Sigrid Mager eine Frau für die Freien Wähler nachrücke, die sachorientiert für die Menschen und das Wohl der Stadt Lichtenfels arbeiten werde. Und er äußerte den Wunsch, "dass die konstruktive Zusammenarbeit ohne Parteibrille auch im Wahlkampf und darüber hinaus fortgeführt wird".

Sigrid Mager kann nur ein gutes Jahr in der Stadtpolitik mitwirken: Bei der Wahl 2020 werden die Karten neu gemischt. Vorerst hebt sie aber die Frauenquote von rund 13 auf 16 Prozent - als sechste Stadträtin.