Die Planung läuft mit den Bürgern

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Die Planung für die Ortsumgehungen am Jura, hier eine Darstellung der Umfahrung von Wunkendorf, geht voran.
Die Planung für die Ortsumgehungen am Jura, hier eine Darstellung der Umfahrung von Wunkendorf, geht voran.

Der Durchgangsverkehr soll raus aus Wunkendorf und Modschiedel. Das Vorhaben geht voran, wie der Leiter des Kreisbauhofes aufzeigt.

Zwei Dörfer am Jura sollen vom Verkehr entlastet werden. Die Idee stützte sich vor allem auf die Prognosen, nach denen der Schwerlastverkehr durch Wunkendorf und Modschiedel zunehmen wird. Wird die Strecke heute werktäglich von rund 500 Autos sowie 50 Lastern und Bussen frequentiert, werden es im Jahr 2030 1300 Fahrzeuge sein, davon 380 dem Schwerverkehr zugehörig. Das hängst auch mit der im Bau befindlichen Ortsumgehung von Weismain zusammen. Ziel ist es nämlich, in der Folge das Kleinziegenfelder Tal für den Schwerlastverkehr zu sperren. Der Zubringerverkehr zur A 70 soll deshalb umgeleitet werden. Und nicht durch Wunkendorf und Modschiedel rollen.

Von der Mehrheit erwünscht

Bei mehreren Bürgerversammlungen lotete der Landkreis die Wünsche vor Ort aus. Auch abgestimmt wurde. "Wir haben nahezu ungeteilte Zustimmung erfahren", fasste Landrat Christian Meißner (CSU) am Montag vor dem Kreisausschuss zusammen. Anlass war ein Sachstandsbericht zum Ausbau der Kreisstraße LIF  12 in den genannten Ortsumgehungen. In Weismain gehe es noch schneller voran, als er gedacht habe, so Meißner. "Das Staatliche Bauamt macht ernst."

Heiko Tremel, der Leiter des Kreisbauhofs, informierte darüber, dass die Verkehrsfreigabe im Spätsommer 2019 geplant sei. Dann soll es zügig weitergehen, weshalb man die Genehmigungsplanung noch in diesem Jahr fertigstellen wolle. "Wir werden unser Möglichstes tun, um das zu schaffen", versicherte Tremel. Und: "Wir sind in engem Kontakt mit der Bevölkerung." Um Details abzustimmen, wurde ein Arbeitskreis gegründet.

Reizvolles Tal aufwerten

Mit nicht ganz vier Kilometern Gesamtlänge werden die beiden Ortsumfahrungen geschätzt 6,4 Millionen Euro kosten. Geplant werden die Abschnitte getrennt voneinander. Für Wunkendorf sind 2,41 Mio. Euro veranschlagt. Die Maßnahme für Modschiedel wird teurer, weil hier noch ein Bereich der Staatsstraße samt Kreuzung mitauszubauen ist.

Hoffnungen sind durch diese neuen Straßen vor allem in Bezug auf das landschaftlich besonders reizvolle und schützenswerte Kleinziegenfelder Tal verbunden. "Da muss was rauskommen für die Natur und die Bevölkerung!" forderte Bernhard Christoph (Grüne). Dem pflichtete der Landrat bei, der sich offen für Anregungen zeigte: "Ich will, dass wir da was draus machen, und zwar was G'scheites!". Er selbst habe viele Ideen hierzu - Radwege, Tourismus - die wolle er aber zunächst mit den Leuten vor Ort besprechen. Deshalb möchte er im Frühsommer zu einer Bürgerversammlung einladen.

Weitere Schritte, die anstehen

Kleinziegenfelder Tal Nach einer Anbindung der Ortsumgehungen Wunkendorf und Modschiedel soll die Strecke zwischen Schammendorf und Kleinziegenfeld für den Schwerlastverkehr gesperrt werden. Arbeitskreis In der Bürgerversammlung im Mai dieses Jahres wurde ein Arbeitskreis gegründet, mit dem zusammen die Details der Ortsumgehung Wunkendorf abgestimmt werden. Naturschutz In dem von der Straßenführung betroffenen Gebiet befindet sich eine große Population der Feldlerche. Es wird nach Lösungen gesucht, um diese nicht zu beeinträchtigen. Eingriffe und Ausgleich wurden auch mit der Teilnehmergemeinschaft des laufenden Flurbereinigungsverfahrens Modschiedel abgestimmt. Kreisausschuss Dem Gremium wird die Planung zur Genehmigung vorgelegt. Ziel ist, dass dies noch heuer geschieht, um Anfang 2019 die Ausschreibungen vornehmen zu können. Staatliches Bauamt Nach der Freigabe der Ortsumgehung Weismain im Sommer 2019 wird eine Abstimmung mit der Behörde wegen der Verkehrsführung erfolgen. pp