Im Schutzgebiet nördlich von Trieb soll sich der auf der Roten Liste stehende Vogel ansiedeln.
Bereits im Jahr 2017 hatte ein Flussseeschwalben-Paar versucht, im Vogelschutzgebiet nördlich von Trieb auf einer kleinen Sandinsel im Schlämmsee des dortigen Kieswerkes zu brüten. Diese Vogelart ist auf der Roten Liste der Vögel Deutschlands als "stark gefährdet" eingestuft und gilt als seltener Brutvogel in Bayern.
Bisher gibt es bekannte größere Kolonien der Flussseeschwalbe in Bayern nur am Chiemsee, am Starnberger See und am Ammersee, einzelne Bruten noch im Donautal, am Inn und an der Isar. Für Nordbayern, speziell für Oberfranken, war dies laut Angaben in der Fachliteratur der erste Brutnachweis seit fast 100 Jahren.
Verhängnisvoller Starkregen
Allerdings wurde aber wegen Starkregens im Juni 2017 und anschließendem hohen Wasserstand im See das Nest überschwemmt und dann die Brut abgebrochen. Einige Mitglieder der Kreisgruppe Lichtenfels des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) haben deshalb nun ein künstliches Nistfloß gebaut. Das Floß besteht aus nicht verrottbaren Styrodur-Hartschaum-Platten als Auftriebskörper, die mit witterungsbeständigem Lärchenholz ummantelt und belegt wurden. Eine Sand- und Kiesschicht sorgt für die natürliche Brut-Oberfläche.
Mit Stahlseilen verankert
Die Wassertiefe im Schlämmsee schwankt im Normalfall zwischen einem halben und einem Meter, bei Starkregen und Hochwasser kann sie allerdings auch bis auf drei Meter ansteigen. Verankert wurde das Floß deshalb mit fünf Meter langen Stahlseilen an vier Betoneimern, die im See versenkt wurden. Somit passt sich die Schwimmhöhe dann automatisch an die Wasserhöhe an.
Aus der Beobachtungshütte am Schlämmsee in Trieb kann man das Brutfloß und viele weitere Wasservögel übrigens sehr gut beobachten! Weitere Infos der LBV-Kreisgruppe auch unter:
www.lichtenfels.lbv.de