Bilderschau mit vielen Ebenen

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Der AV-Treff Obermain zeigte in der Alten Darre Fotografien mit Musik, Geräuschen und Kommentaren. Das Spektrum der Motive war groß.

Fotografien und Musik, Live-Kommentare und Geräusche, angereichert mit Videosequenzen - daraus werden die Audio-Vision-Schauen gemacht. Die Verbindung von Tonmaterial mit visuellen Elementen begeisterte am vergangenen Samstag in der Alten Darre in Bad Staffelstein.
Eugen Schneiderbanger vom AV-Treff Obermain präsentierte ein Kaleidoskop aus Impressionen verschiedener Länder. 20 Autoren hatten einen Beitrag zu diesem unterhaltsamen und spannenden Abend geliefert. Eingeladen hatte die Fotogruppe der Kunstinitiative Staffelstein (KIS).
Für viele der begeisterten Zuhörer und Zuschauer war die Tabletop-Fotografie neu. Bei der Tischfotografie werden Gegenstände auf einer Tischplatte angeordnet, die zum Beispiel mit neutralen Hintergründen ausgestattet werden. Aufwändige Beleuchtungsvorrichtungen erlauben eine schattenfreie Ausleuchtung der Objekte. "Hört sich relativ einfach an - aber manchmal sind zig Aufnahmen notwendig, um nur ein gutes Bild zu erhalten", kommentierte Schneiderbanger die interessanten Aufnahmen von Helmut Kober.
Lust auf Frühling vermittelten die strahlenden Blumenfelder des Keukenhofs in Südholland. Zunächst zeigte Schneiderbangen Bilder vom eigenen Garten im frühen Frühjahr. "Sehen ihre Osterglocken und Tulpen auch so aus? Hoffen wir, dass es bei uns auch bald so blüht wie im Keukenhof", sagte er. Im Kontrast zu der Blütenpracht waren die Bilder vom Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Wally Lutz von der Thurnauer Fotogruppe hatte Impressionen vom jährlichen Musik- und Kulturfestival eingefangen, das seit 25 Jahren 21 000 Besucher anzieht. "Das Ende einer Schraubenfabrik" von Andreas Schneider machte das Vergangene sichtbar. "Bei den Bildern sollte man einmal genau hinhören - nicht unbedingt der Musik lauschen. Vielleicht hören sie es auch, dass Stimmengemurmel der Arbeiter, das Rattern der Maschinen, die Betriebsamkeit, die hier einmal vorherrschte", so der Kommentar des Moderators.
Bierkultur hieß die nächste Serie. Bierfranken sei der neuere Gegenbegriff zum größtenteils unterfränkischen Weinfranken, leitete Schneiderbanger die Bilder von Genus des Gerstensafts ein.Traumhafte Bilder von Libellen hatte Werner Fichtel beigesteuert. Im Horchmuseum in Zwickau erlebt das Publikum Automobilgeschichte in all ihren Facetten. Die Bilder zeigten liebevolle Inszenierungen, zum Beispiel schmucke Oldtimer, die an einer Tankstelle von 1930 halten. Der Fotoclub Stein bei Nürnberg hatte ihr Jahresthema "Beschreibe deine Straße, in der du wohnst" liebevoll umgesetzt. "Staffelstein leuchtet" von Helmut Konrad war eine seiner ersten Serien. "Allein von den Serien, die wir hier noch nicht gezeigt haben, könnten wir einen Abend füllen", so Schneiderbanger. "Gezeigt wurden sie aber nicht, weil sie so schlecht waren, sondern weil wir bis jetzt immer so viel Mitwirkende hatten, das wir immer weit über 90 Minuten Material haben".
In die weite Welt führte der zweite Teil des Vortrags. Island war ein Thema von Günther Lamm. Er hatte Bilder von der vulkangeprägten Landschaft mit den weiten Tälern und sanft ansteigenden Bergen mitgebracht. Auch Egid Orth von der Thurnauer Fotogruppe konnte Island noch intensiver zu allen Tageszeiten erleben. Ein Video zeigte Ralf Saller mit seiner Freundin beim Tauchen in der Silfra-Spalte, die durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte entstanden ist. Raimund Göhlich war mit der Eisenbahn in Sri Lanka unterwegs. Michael Strotzer durchquerte Südamerika von Chile nach Peru, um dann Richtung Bolivien zur Atacama-Wüste aufzubrechen. Der Abend wurde mit einer Bild-Präsentation "Ein schöner Tag - voller Meditation und Natur" abgerundet. Sie zeigte Bad Staffelstein und seine Landschaft nach der Vorlage aus dem Büchlein "Bad Staffelsteiner Schriften". Die Fotografinnen Rosi Jöhrig und Heidi Aigner-Klob hatten Bilder und Texte zur Verfügung gestellt.