Unter dem Jahresmotto "Im Dialog bleiben" stand der Landfrauentag des BBV-Kreisverbandes in der Adam-Riese-Stadt.
Herausforderungen ansprechen, Wege aufzeigen, neue Projekte vorstellen - all das macht Jahr für Jahr die Veranstaltung in der Peter-J.-Moll-Halle aus.
Und schon traditionell bildete eine Darbietung des Landfrauenchors den beschwingt-musikalischen Auftakt. Der Humor kam wie immer nicht zu kurz. So schloss ein augenzwinkernd gemeintes Lied über Adam und Eva mit Adams Resümee: "Mei o Mei, setz' mir lieber meine Rippen wieder ei."
Kommunikation mit Verbrauchern
"Es ist wichtig, sich auszutauschen - im Beruf, aber genauso in der Familie", betonte Kreisbäuerin Marion Warmuth in ihrer Begrüßungsrede. 2018 weinte sie keine große Tränen nach: "So ein Jahr brauchen wir nicht noch einmal", meinte Warmuth angesichts der langen Trockenheit, die vielen bäuerlichen Betrieben zu schaffen machte. Bezogen auf das Jahresthema unterstrich sie die wichtige Kommunikation mit dem Verbraucher. Erst am Vorabend von der Grünen Woche in Berlin zurückgereist war Landesbäuerin Anneliese Göller. "Im Dialog geht's besser, gemeinsam stößt man etwas leichter an", so die hochrangige Vertreterin des Bauernstandes. Scharf kritisierte Göller das Volksbegehren "Rettet die Bienen" für die Art und Weise, wie hier "Stimmung gegen die Landwirtschaft gemacht" werde ohne Würdigung der Naturschutzleistungen der Bauern. Die Festrede hielt Eva-Maria Haas, die Geschäftsführerin des Vereins "Unsere Bayerischen Bauern", welcher 2016 die Kampagne "Für alle nah - unsere bayerischen Bauern". Ziel der Kampagne sei es, die bayerische Land- und Forstwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt zu präsentieren und ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, so Haas. Verständnis für den Unmut mancher Bauern ob der oft überbordenden Bürokratie zeigte Landrat Christian Meißner. Sonja Wagner, amtierende bayerische Milchkönigin,lobte das Engagement der Landfrauen: "Es ist einfach beeindruckend, wie Sie neben der Hofarbeit sich zusätzlich unseren Berufsstand einbringen. Sie sind echte Power-Frauen!" Bei aller gebotener Ernsthaftigkeit war die Veranstaltung auch mit humorvollen Elementen gewürzt. Beim "Zwiegespräch zweier Landfrauen" mit Elvira Hornung, Maria Pösch und weiteren Mitwirkenden wurde mittels eines dargestellten Gesprächs an einer Supermarktkasse das Thema "Umweltschutz" aufgegriffen - von der Abfallvermeidung bis hin zur Tatsache, dass Schulkinder anno dazumal nicht einmal träumen durften von einem "Elterntaxi". Das Zwerchfell arg strapazierte schließlich der 34-jährige Landwirt Stephan Höhn aus dem thüringischen Birgikt. Bunt kostümiert schlüpfte er in seine kabarettistische Paraderolle als "de Martha", einer respektlos ratschenden betagten Dame vom Land. "Wer von Ihnen arbeitet gerne im Garten?", warf "Martha" eine Frage in den Raum, um unverhohlen einen nicht mehr ganz schlanken Ehrengast anzusprechen mit den Worten: "Ja, Sie gehen wohl eher in den Biergarten, nehme ich an".
Der Landfrauentag in Bad Staffelstein wird auch immer zum Anlass genommen, im Rahmen einer kleinen Spendenaktion Solidarität zu zeigen mit Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Durch eine Gabe ins Spendenkörbchen unterstützten die Gäste auch heuer einen wohltätigen Zweck. Die dabei erzielte schöne Summe von 675,90 Euro kam diesmal Regens Wagner Burgkunstadt zugute. Sabine Schubert nahm im Namen der Einrichtung die Zuwendung herzlich dankend und mit großer Freude entgegen.