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Bei Gefahr am Badesee schnell reagieren

2 Min
Mittels einer "Suchkette" können große Gebiete in seichten Gewässern rasch abgesucht werden, zeigt die Wasserwacht-Jugendgruppe, ganz rechts Terence Schrenker.
Mittels einer "Suchkette" können große Gebiete in seichten Gewässern rasch abgesucht werden, zeigt die Wasserwacht-Jugendgruppe, ganz rechts Terence Schrenker.
Taucher Michael Prommer bereitet sich auf den Einsatz vor - sein Leinenführer ist Jugendleiter Klaus Wrobel.
Taucher Michael Prommer bereitet sich auf den Einsatz vor - sein Leinenführer ist Jugendleiter Klaus Wrobel.
 
Die Übung simuliert eine kritische Situation: Es besteht Gefahr für Opfer und Retter: Nadine Geldner muss schnellstmöglich geborgen werden. Fotos: Monika Schütz
Die Übung simuliert eine kritische Situation: Es besteht Gefahr für Opfer und Retter: Nadine Geldner muss schnellstmöglich geborgen werden. Fotos: Monika Schütz
 
Die Mädchen und Buben der Wasserwacht Jugendgruppe haben der Übungspuppe einen "Stiff-Neck" zur Stabilisierung der Halswirbelsäule angelegt
Die Mädchen und Buben der Wasserwacht Jugendgruppe haben der Übungspuppe einen "Stiff-Neck" zur Stabilisierung der Halswirbelsäule angelegt
 
Fast wie bei Baywatch: Michael Neumann eilt Verena Lieb zu Hilfe.
Fast wie bei Baywatch: Michael Neumann eilt Verena Lieb zu Hilfe.
 
Personenrettung mit dem Gurtretter: Nadine Geldner bringt "Opfer" Michael Neumann an Land.
Personenrettung mit dem Gurtretter: Nadine Geldner bringt "Opfer" Michael Neumann an Land.
 
Ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie ist der idyllisch gelegene Badesee - zwischen den Bäumen ist die Wachstation der Wasserwacht
Ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie ist der idyllisch gelegene Badesee - zwischen den Bäumen ist die Wachstation der Wasserwacht
 
Von der verunfallten Person schaut nur noch die Hand aus dem Wasser (ganz rechts vom Boot).
Von der verunfallten Person schaut nur noch die Hand aus dem Wasser (ganz rechts vom Boot).
 
Wachleiter Florian Gehringer: mit einem Ruck am gelben Plastikteil wird die Rettungsweste manuell ausgelöst und bläst sich in Sekundenschnelle auf.
Wachleiter Florian Gehringer: mit einem Ruck am gelben Plastikteil wird die Rettungsweste manuell ausgelöst und bläst sich in Sekundenschnelle auf.
 
Rettung mit dem Wurfsack: Verena Lieb zieht von Land aus die hilfsbdürftige Person an der bis zu 20 m langen Leine an Land.
Rettung mit dem Wurfsack: Verena Lieb zieht von Land aus die hilfsbdürftige Person an der bis zu 20 m langen Leine an Land.
 
Wachleiter Florian Gehringer im Rettungsmittelraum: hier werden auch Tauchanzüge und Pressluftflaschen aufbewahrt
Wachleiter Florian Gehringer im Rettungsmittelraum: hier werden auch Tauchanzüge und Pressluftflaschen aufbewahrt
 
Das Motto der Wasserwacht.
Das Motto der Wasserwacht.
 
Die verunfallte Person wird mit dem Spineboard an Land getragen und erstversorgt - alle Wasserretter sind ausgebildete Sanitäter!
Die verunfallte Person wird mit dem Spineboard an Land getragen und erstversorgt - alle Wasserretter sind ausgebildete Sanitäter!
 
Zur Ausrüstung der Rettungstaucher (hier Michael Prommer) gehören auch Messer, doppelseitige Lampe und Schutzhelm.
Zur Ausrüstung der Rettungstaucher (hier Michael Prommer) gehören auch Messer, doppelseitige Lampe und Schutzhelm.
 

Die Wasserwacht in Ebensfeld zeigt, wie man sich für den Ernstfall am Badesee vorbereitet. Dafür gibt es verschiedene Rettungsarten, die immer wieder geübt werden.

"Wasserwacht haben die meisten schon einmal gehört, aber viele wissen nicht, wer wir wirklich sind", stellt Wachleiter Florian Gehringer die Organisation vor. Dabei ist die "Wawa" in Bayern die stärkste Gemeinschaft des Bayerischen Roten Kreuzes mit mehr als 100.000 Mitgliedern, deutschlandweit sind es 170.000. Im Landkreis Lichtenfels sind in den sechs Ortsgruppen Redwitz, Altenkunstadt, Michelau, Lichtenfels, Bad Staffelstein und Ebensfeld 1500 Personen als Mitglieder eingetragen, allein in der OG Ebensfeld rund 150.

"Was viele auch nicht wissen, ist, dass jeder Wasserretter ausgebildeter Sanitäter ist", erklärt der 29-jährige Ebensfelder, der selbst schon seit seit seiner frühesten Jugend mit beim Verein ist. Ab einem Alter von acht Jahren können Mädchen und Buben der Wasserwacht beitreten.
"Bei uns lernen sie spielerisch die Grundvoraussetzungen zur Personenrettung und zur Ersten Hilfe", stellt Florian Gehringer die Ebensfelder Jugendgruppe vor, die sich mit ihrem Jugendleiter Klaus Wrobel jeden Samstag zur Gruppenstunde in der Wachstation am Badesee trifft.

Im großen Holzhaus am See sind nämlich nicht nur die Bootsgaragen untergebracht, sondern auch ein extra Jugendraum im Erdgeschoss. Oben drüber befinden sich die geräumige Teeküche, der Schulungsraum, der Wachraum mit Patientenliege und Sanitätsschrank, einige Schlafmöglichkeiten und der Rettungsmittelraum. Hierdrin sind die Spinte der Wasserwachtmitglieder untergebracht, die Tauchanzüge und Gasflaschen mit Pressluft. "Jeden ersten Montag im Monat haben wir die Monatsversammlung in der Wachstation, an den anderen Montagen ist Training", erklärt der Wachleiter. Im Winter wird im Lichtenfelser Hallenbad geübt. Nun geht es auf´s Boot und auf den See: die Rettungsschwimmer der Wasserwacht simulieren einige Notfälle und demonstrieren dabei die unterschiedlichen Arten der Wasserrettung von verunfallten Personen. Nach Anlegen der Rettungsweste - gilt auch für die Reporterin - kommt der erste Notruf über Funk: Eine Person ist in Not, weit draußen im See.

Als das erste Rettungsboot die verunfallte Person erreicht, schaut nur noch deren Hand aus dem Wasser, höchste Eile ist geboten. Einer der Rettungsschwimmer springt vom Boot, hechtet die wenigen Meter zum Unglücksopfer und fasst es sicher. Nadine Geldner ist gerettet. Sie ist Wawa-Mitglied und wird nun aufs Rettungsboot gehievt. Bei der Crash-Rettung muss es sehr schnell gehen, es besteht (simuliert) höchste Gefahr für das Leben von Retter und Opfer, so wie es in Hochwassersituation vorkommen kann. An Land warten die Kollegen, tragen sie mit einem "Spineboard" zur Station. Jeder Handgriff sitzt, doch die Person ist mittlerweile reaktionslos, der Defi muss eingesetzt werden, Herzschlag ist nicht wahrnehmbar. Einige Badegäste sehen zu. Nach einigen bangen Minuten: die Erste Hilfe war erfolgreich, das Opfer konnte wiederbelebt werden und erhält Beifall. Nun zeigen die Wasserwachtler weitere Rettungsaktionen: mit dem Gurtretter, einer Rettungsboje und mit einem Rettungsbrett werden weitere Personen geborgen. Ein Taucher steigt in die Tiefe: Er muss einen Gegenstand orten und mittels Luftsack bergen. Diese und weitere Aktionen werden am Tag der offenen Tür am See gezeigt. Am 2. September heißt es um 19 Uhr: "Die Wasserwacht Ebensfeld stellt sich vor". Wer möchte, kann sich vorab auf der Homepage informieren unter: www.ebensfeld.wasserwacht.de.