Ausbildungsstart in Lichtenfels: Das kommt auf die Azubis zu

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Mit Feilen werden die neuen Azubis bei Hofmann Impulsgeber in den ersten Tagen viel Zeit verbringen. Ausbilder Reimund Meixner schaut bei seinem Auszubildenden Daniel Ladegast dabei genau hin. Foto: Dominic Buckreus
Mit Feilen werden die neuen Azubis bei Hofmann Impulsgeber in den ersten Tagen viel Zeit verbringen. Ausbilder Reimund Meixner schaut bei seinem Auszubildenden Daniel Ladegast dabei genau hin. Foto: Dominic Buckreus

Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr. Zwei Ausbilder erklären, was auf die Azubis zukommen wird.

In genau einer Woche beginnt für viele Auszubildende im Landkreis Lichtenfels ihr erstes Ausbildungsjahr. Der neue Lebensabschnitt bringt viele Veränderungen mit sich: neue Tagesabläufe, neue Aufgaben und neue Kollegen. Die ersten, die sie dabei kennenlernen, sind meist die Ausbilder. Beim Werkzeugbau Siegfried Hofmann, der im Juli den renommierten Wirtschaftspreis "Bayerns Best 50" erhielt, sind das Reinhold Meixner und Reinhard Hühnlein. Die beiden lehren schon seit über 30 Jahren jungen Menschen ihr Handwerk. Sie wissen genau, wie die Azubis ticken und wie sie mit ihnen umgehen müssen.

Still und schüchtern seien die meisten in den ersten Tagen, sagt Hühnlein. "Am Anfang sind sie noch ganz brav", ergänzt Meixner und lacht. Sie geben sich etwas anders als sie eigentlich sind, müssen sich erst eingewöhnen und versuchen, gut zuzuhören. "Nach einem Jahr etwa, tauen sie dann auf", sagt er.


Sicherheit geht vor

13 Auszubildende werden bei Hofmann Impulsgeber am 1. September ihre Arbeit beginnen. Sieben weitere bei Hofmann Möglichmacher. Alle 20 werden in der Ausbildungswerkstatt eingesetzt. Im ersten Jahr lernen die Neulinge beider Firmen ähnliches: "Am Anfang steht nur feilen, feilen, feilen", erklärt Meixner. So können die Jugendlichen die Werkstoffe kennenlernen.
Doch bevor sie das erste mal an die Werkzeuge dürfen, klärt die Firma sie über die Sicherheitsvorschriften im Betrieb auf. Und am ersten Tag steht das Kennenlernen im Vordergrund. "Das dauert dann ein bis zwei Tage, bis sie mal eine Feile anpacken dürfen", sagt Meixner.

Bei der Arbeit haben die beiden Ausbilder unterschiedliche Prioritäten. Hühnlein achtet vor allem auf die Ordnung am Arbeitsplatz. Die Werkzeuge und Messmittel sollten sauber und geordnet sein. Während für Meixner eher die Qualität des Endprodukts zählt. "So ergänzen wir uns beide sehr gut", meint Hühnlein.
Bei aller Aufmerksamkeit machen die Azubis natürlich dennoch einige Fehler. Das beginnt beim Nicht-Beachten der Verhaltensregeln und bei der fehlenden Ordnung. Das Unwissen der Berufsanfänger führt manchmal zu kleineren Missgeschicken. So habe ein Azubi einmal eine Spraydose mit Wucht in den Mülleimer geworfen, erzählt Meixner. Nur landete die Dose mit Touchierblau auf einem Nagel und explodierte. "Der sah dann aus wie ein Schlumpf", sagt er und lacht wieder.

Mit 20 Neulingen steht der Hofmann Werkzeugbau vergleichsweise gut da. Alle angebotenen Stellen konnten besetzt werden. Für Bastian Girg, Leiter Marketing und Kommunikation, ist dafür vor allem der gute Ruf verantwortlich, den sich das Unternehmen erarbeitet habe. Dazu ist die Firma bei Messen, in den Schulen und sozialen Netzwerken vertreten.

Viele Betriebe handeln heute ähnlich. Dennoch waren Ende Juli noch 223 Stellen im Landkreis unbesetzt, berichtet Matthias Klar, Sprecher der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Für diese kamen nur noch 87 Jugendliche in Frage. Theoretisch sind also für jeden noch rund 2,5 Ausbildungsstellen frei.