Die Jugendlichen aus Trebgast machten sich Gedanken über die Entwicklung ihrer Heimatgemeinde - und hatten einige Wünsche auf Lager.
Nach der Zukunftswerkstatt der Bürger im November 2015 folgte jetzt die Zukunftswerkstatt der Jugend. Das Planungsbüro Quaas, das für die Gemeinde ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (iSEK) erarbeitet, hatte alle interessierten Kinder und Jugendlichen eingeladen, um von ihnen zu erfahren, ob sie die Attraktivität und den Handlungsbedarf in ihrem Wohnort ähnlich sehen wie ihre Eltern und Großeltern.
Zunächst konnte jeder Teilnehmer in einer Aufwärmphase seine Meinung über den Ort zum Besten geben, seinen Lieblingsort nennen, an dem er sich am liebsten aufhält, und Stellen oder Plätze in der Gemeinde nennen, die er lieber meidet. Dass hier der Badesee in der Beliebtheitsskala ganz oben stand, war eigentlich keine Überraschung. Die Fun-Arena und die Insel üben eine große Anziehungskraft auf die Kids aus. Aber auch der Tennisplatz, Wald und Natur wurden hier ganz vorne mit genannt.
Ein "no go" war für die meisten der Platz beim Buswartehäuschen ("sehr schmutzig") und die Kompostieranlage ("da stinkt's meistens").
Das ideale Trebgast
Entsprechend fielen die Antworten auf die Fragen aus: Was gefällt Euch, was gibt es für Angebote, wie soll das ideale
Trebgast in zehn oder 15 Jahren aussehen? Neben dem Badesee wurden auch die Schule und der Kindergarten, die Bahnverbindungen und die Natur als positiv bewertet.
In der "Meckerliste" wurden das Fehlen von Fahrradwegen, eines Skate-Parks, einer Mountainbike-Strecke, mangelhafte Busverbindungen und das unansehnliche Äußere des Bahnhofs- und Kulmbacher Bank-Gebäudes bemängelt.
In der Fantasiephase sollten die Teilnehmer aufzeigen, was ihnen wichtig ist, um im Ort langfristig zu leben? Dabei gab es gleich mehrere Wünsche rund um das Badesee-Areal: Einen Skate-Park, einen Sprungturm, ein
Wassertrampolin, einen Zeltplatz. Innerorts steht auf der Wunschliste: Ein Schüler-Kombi-Ticket für Bahn und Bus, ein Übergang zur Bayreuther Straße am Ende des Bahnsteigs, eine Renovierung des Bahnhofs mit einem Kiosk (Zeitungen) und einem Café. Außerdem Fahrradwege (auch nach Lindau), mehr autofreie Sonntage.
In zwei Gruppen wurde erörtert, welche Visionen realisiert werden könnten und sollten.
Drei Projekte sind realistisch
Dabei kristallisierten sich konkret drei Projekte heraus, die nach Meinung von Ingo Quaas und seiner Mitarbeiterin Anja Thor dem Gemeinderatsgremium vorgestellt und realistisch umgesetzt werden können.
Badesee: Ein weiterer Grillplatz und zusätzliche Duschen auf der Seite entlang der Bahnlinie; Riesenluftkissen (Trampolinspaß); Zeltplatz auf der Wiese zwischen der Trebgast und der Kreisstraße; mehr Events am und mehr Werbung für den Badesee.
Bahnhof: Renovierung des Gebäudes; Kiosk mit (Lese-)Café; Verlegung der Bücherei vom Kirchplatz in den Bahnhof; Sitzgelegenheit außerhalb des Gebäudes.
Skate-Park: Anlage am Weg vom Bahnhof zu den Sportanlagen, zwischen Spiel- und Tennisplatz (Pool, Rampe, Rail).
Die beiden Städtebauplaner waren vom Engagement der Jugendlichen sehr angetan. "Sie hatten einen guten Blick auf das, was gut ist und was im Hinblick auf die nächsten zehn Jahre fehlt. Wir bekamen am Ende nur positive Rückmeldungen aus der Gruppe. Dazu kam der Wunsch, solche Treffen künftig in regelmäßigen Abständen abzuhalten, weil ja jedes Jahr neue Jugendliche mit eventuell neuen Ideen nachwachsen.