WM-Fieber erfasst die Naturbühne

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Sonia da Silva-Schmidt und Florian Dietel freuen sich auf die WM. Foto: Dieter Hübner
Sonia da Silva-Schmidt und Florian Dietel freuen sich auf die WM. Foto: Dieter Hübner

Im Kinderstück "Alice im Wunderland" auf der Trebgaster Naturbühne spielt Sonia da Silva-Schmidt mit. Die Brasilianerin hat das WM-Fieber gepackt, sie gönnt der deutschen Mannschaft den Titel in ihrem Heimatland.

Vor Sonia da Silva-Schmidt aus Waizendorf liegen schwere Wochen. Weniger wegen ihrer Rolle als "Grinsekatze" im Kinderstück "Alice im Wunderland", mit dem am Freitag der Reigen der Premieren auf der Naturbühne abgeschlossen wird. Nein, um beim Theater und bei Goethes Faust zu bleiben: Zwei Seelen wohnen, ach, in ihrer Brust, wenn sie an die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft denkt. Denn Sonia ist eine gebürtige Brasilianerin, und Deutschland ist seit sechzehn Jahren - der Liebe wegen - ihre zweite Heimat geworden. Den Kontakt mit der alten Heimat hält sie größtenteils über Facebook aufrecht.

Statt des üblichen Premierenfiebers hat also das WM-Fieber auch die Naturbühne gepackt. Kurz bevor Regisseur Elmar Rasch zur Probe bittet, geben sie und ihr Schauspielerkollege Florian Dietel, der im gleichen Stück den "Hutmacher" mimt, ihre Einschätzung der WM-Chancen von Brasilien und Deutschland ab. Wie weit kommen beide Mannschaften? Florian Dietel erwartet das deutsche Team im Finale. "Wir haben schließlich eine der besten Mannschaften der Welt. Eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern wie Lahm, Mertesacker, Podolski und Schweinsteiger und jüngeren, die beweisen wollen, dass sie zu Recht nominiert wurden."

Als Endspielgegner erwartet Florian Dietel zwar die Brasilianer, aber: "Unsere Jungs schaffen das Wunder von Brasilien." Auch Sonia da Silva-Schmidt erwartet ein brasilianisch-deutsches Endspiel. "Ich drücke beiden Teams die Daumen. Als ich 2002 mit meiner Tochter Alicia schwanger war, gewann Brasilien gegen Deutschland mit 2:0. Da wir ja schon fünf WM-Titel haben, darf diesmal Deutschland gewinnen." Wo werden die beiden die Spiele ihrer Mannschaften anschauen? Florian Dietel: "Wahrscheinlich immer zu Hause - mit einer Tüte Chips. Public Viewing ist nicht so mein Ding."

Sonia da Silva-Schmidt lässt sich die Option "zu Hause oder im Biergarten" noch offen. Sicher ist für sie aber: "Auf jeden Fall getrennt von meinem Mann. Der ist zwar auch Fußballfan. Aber er redet dabei immer zu viel."
Ihr neunjähriger Sohn Lars ist für Deutschland, der elfjährigen Tochter Alicia ist das alles egal. Sie spielt lieber als "Herz Fünf" im Kinderstück mit.