Ein Saugroboter kann die Hausfrau unterstützen. Er kann aber auch Schaden anrichten, wenn er übermütig wird ...
Nein, es kann nun wirklich niemand behaupten, ich wäre technikfeindlich. Nur weil ich, wie in dieser Rubrik schon mehrfach betont, weder ein Handy noch ein Navi brauche, um problemlos durchs Leben zu kommen. Mir verschafft der Verzicht auf ein Smartphone den Luxus, nicht überall und immer erreichbar zu sein. Und ich bin bislang auch mit einer einfachen Straßenkarte überall hingekommen, wo ich hinwollte.
Brav naschte er alle Flusen weg
Gestern früh durfte, musste, konnte ich Bekanntschaft mit einer neuen technischen Errungenschaft machen, die die Hausarbeit revolutionieren soll. Unser Sohn macht zurzeit Heimaturlaub im Hotel Mama und brachte einen Saugroboter mit. Das ist eine Art Dackel auf Rollen, der selbstständig über den Boden gleitet und staubsaugt.
Wenn dem kleinen Wunderwerk der Saft ausgeht, sucht er sich ohne zu murren die Ladestation, um mit vollem Akku später seine Putztour fortzusetzen.
So weit, so gut. Sohnemann ließ Waldi, so nenne ich ihn mal, gestern nach dem Frühstück im Wohnzimmer vom Kabel und verließ das Haus. Fleißig machte sich Waldi auf den Weg und naschte brav alle Flusen weg. Und komisch: Ihm schien das Staubsaugen richtig Spaß zu machen.
Strafe muss sein
Beim Zähneputzen hörte ich wenig später ein fürchterliches Geschepper im Wohnzimmer. Ich rannte hinüber und sah Waldi seelenruhig seinen Job verrichten, als ob nichts geschehen wäre. Dabei war etwas geschehen.
Der kleine Fratz war - offenbar im Übermut - gegen unseren Paravan gedonnert, das Trennelement war auf unseren großen Zimmerbrunnen gekippt und hatte gleich mehrere Tonelemente zerbröselt.
Das nun doch zutage tretende schlechte Gewissen trieb Waldi in die entfernte Zimmerecke - direkt unter den Heizkörper. Dort blieb er winselnd stecken. Ich ließ ihn stehen. Strafe muss schließlich sein.