Der 24-jährige Neuenmarkter Nicolas Peter war bei der Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie Teil eines gigantischen Chorwerks.
Es war
das Ereignis der vergangenen Woche, dass nicht nur Deutschland, sondern die ganze Musikwelt in Erstaunen und Entzücken versetzte - und ein Neuenmarkter war mittendrin. Nicolas Peter war bei der feierlichen Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie mit der Audi-Jugendchorakademie Teil eines gigantischen Chorwerks.
Orchester mit Orgel und Schlagwerk-Batterien
Es ging kaum größer, denn rund 300 Mitwirkende hatte der Münchner Komponist Jörg Widmann in seiner "Arche" mitgenommen, die er eigens für die Eröffnung der Elbphilharmonie komponiert hatte. Dabei waren noch zwei weitere Chöre sowie ein riesenhaftes Orchester mit Orgel, Solisten und Schlagwerk-Batterien.
Das Oratorium ist zwei Tage nach der feierlichen Einweihung unter der Leitung von Kent Nagano uraufgeführt worden, ein Spektakel, das an Lautstärke und Effekten sogar noch den Eröffnungsabend zwei Tage zuvor toppte.
Biblische Ausmaße
Das Echo der Medien war übereinstimmend: Kent Nagano hat die "Arche" umsichtig und engagiert durch die philharmonischen Fluten gelenkt, hieß es. . Jubel geradezu biblischen Ausmaßes sei ausgebrochen.
Für den 24-jährigen Nicolas Peter war der Auftritt ein absolutesr Höhepunkt in seinem noch jungen Leben: "Ich würde es gleichsetzen mit dem Erlebnis, als wir mit dem Audi-Chor in Rom waren und eine Audienz beim Papst bekamen. Bei der Elbphilharmonie hat es natürlich wesentlich mehr mediale Aufmerksamkeit gegeben."
Einfach gigantisch sei die Eröffnung gewesen, ein einmaliges Erlebnis. "Wenn man ganz viel Glück hat, macht man so etwas einmal im Leben." Kent Nagano habe im Nachhinein vom wahrscheinlich besten Konzerthaus der Welt gesprochen. "Für mich ist der Auftritt bis heute surreal, ich habe ihn bis heute noch nicht im Kopf verarbeitet", so Peter.
Riesige Aufmerksamkeit
Die lange Bauzeit und die zehnfachen Kosten gegenüber der ursprünglichen Planung haben nach den Worten von Nicolas Peter für noch mehr Aufmerksamkeit gesorgt: "Dadurch ist dieses einmalige Gebäude auch wesentlich berühmter geworden." Er sei schon ein paar Tage vor der Eröffnung in Hamburg gewesen und habe richtig gemerkt, dass die Stadt diesem Ereignis entgegenfieberte.
Sein erster Schritt in die Elbphilharmonie hinein sei jedoch nichts Besonderes gewesen: "Es gab keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, außerdem sind wir durch den Künstlereingang rein." Erst bei der gemeinsamen Probe mit der Hamburger Staatsoper sei sein Chor erstmals in den großen Saal gekommen. Er habe gedacht: "Wahnsinn, was ist das für ein geiler Konzertsaal."
"Es war gigantisch"
Die täglichen Proben seien kein Honiglecken gewesen, so der junge Neuenmarkter, teilweise sei er schon am Rande der Verzweiflung gewesen. "Am Ende war es wirklich ein geiles Werk, und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, das zu singen. Der Schlussapplaus dauerte 15 bis 20 Minuten und wollte wirklich nicht enden." Für Peter war dies eine absolute Belohnung für die intensive und anstrengende Arbeit. "Dieser Schlussapplaus hat für alles entschädigt, da war auch Gänsehaut dabei."
Mona-Isabelle Peter, die sich mit ihren Eltern Jürgen und Inge Peter rechtzeitig die Karten für das Konzert besorgt hatte, um beim Auftritt des Bruders dabei zu sein, gesteht: "Es war gigantisch und echt ein unglaublich tolles Erlebnis. Zum einen bin ich wahnsinnig stolz auf meinen kleinen Bruder, dass er da dabei war, aber auf der anderen Seite bin ich auch ein klein wenig neidisch, dass er Teil von dieser Eröffnung war." Natürlich seien da auch Tränen gekommen. "Ich war auch von der Elbphilharmonie insgesamt beeindruckt. Es ist ein unglaubliches Bauwerk."