Untersteinacher müssen ihr Trinkwasser weiter abkochen

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Das Untersteinacher Trinkwasser muss weiter abgekocht werden. Symbolfoto: Lukas Schulze/dpa
Das Untersteinacher Trinkwasser muss weiter abgekocht werden.  Symbolfoto: Lukas Schulze/dpa

Das Untersteinacher Trinkwasser ist nach wie vor nicht unbedenklich. Unklar ist, wie und wo der Schmutz in die Leitungen gelangt.

Das Untersteinacher Trinkwasser muss weiterhin abgekocht werden. Darüber informierte Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) die Mitglieder des Gemeinderats und die Öffentlichkeit. Noch immer werde das Wasser wöchentlich untersucht und auf den Keimgehalt und die Koloniezahlen untersucht.
"Bislang wurde der Hochbehälter bereits zweimal gereinigt", sagte der Bürgermeister und betonte, dass das Presseckleiner Wasser sauber sei. Momentan scheine sich die Vermutung zu erhärten, dass die Verschmutzungen über die Leitungen ins Wasser gelangen.


Hohe Wasserverluste

Noch im März sollen Zahlen veröffentlicht werden, die Auskunft darüber geben, wie die zukünftige Wasserversorgung in Untersteinach aussehen könnte und wie hoch die Kosten für die verschiedenen Varianten sein werden. Schmiechen ging noch einmal auf die Verbrauchszahlen und die Wasserverluste ein. Die Wasserfördermenge und die Verlusten hätten sich relativiert. Allein durch Rohrbrüche seien Verluste von 10 000 bis 15 000 Kubikmeter Wasser entstanden.
Die geplante Seniorenwohnanlage mit Tagespflegeeinrichtung am Bühl hat die nächste Hürde genommen. Die Räte befürworteten einstimmig den Satzungsbeschluss zur dritten Änderung des Bebauungsplans "Am Bühl". Gegen die Pläne des Unternehmens Jakob Immobilien hatte es im Vorfeld heftige Bürgerproteste gegeben. Obwohl die geplanten Bauten für Wohnanlage und Tagespflegeeinrichtung verkleinert worden sind, haben sich die Widerstände in der Bevölkerung nicht gelegt.


Ist Bebauung "invasiv"?

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates verlas der Bürgermeister die Einwände, die Gerda Eichner vorgebracht hatte. Sie wandte ein, dass die geplante Bebauung "invasiv" sei und gab zu bedenken, dass das Gesamtkonzept "das Wohnumfeld in erheblichem Umfang beeinträchtigen" würde.
Zudem befürchtet die Anwohner, dass von der Senioreneinrichtung "eine Lärmbelästigung" ausgehe und sich das Verkehrsaufkommen erhöhe. Durch die mehrstöckige Bauweise werde die Wohnqualität gemindert, möglicherweise sogar die Privatsphäre beeinträchtigt. Außerdem wandte die Nachbarin ein, dass alter Baumbestand weichen müsse. Sie befürchtet zudem eine Beeinträchtigung der Straße durch die Baustelle. "Nicht außer acht lassen darf man auch, dass für die Asphaltierung der Egerer Straße bereits einmal von den Anliegern ein Entgelt geleistet wurde", so die Anwohnerin.


Investor plant Zisternen

Ebenfalls Einwände hatte Jürgen Dittebrand vorgebracht. Er fürchtet eine Überlastung des Abwasserkanals in der Frankenwaldstraße. Volker Schmiechen erläuterte, dass der Investor den Einbau von Zisternen plane. "Nachdem sich die Gemeinde in einer Überprüfungs- und Umbauphase der gesamten Abwassersituation befindet, werden die Vorschläge von Dittebrand entgegengenommen, jedoch nicht als zwingende Festsetzung in den Bebauungsplan aufgenommen", entschied der Rat.


Einwände unbegründet

Die Einwände Eichners wurden zur Kenntnis genommen. Sie seien jedoch als "unbegründet und größtenteils nicht verfahrenskonform" einzustufen, waren sich alle Gemeinderäte - mit Ausnahme von Markus Weigel (FW) - einig. Da es sich um eine soziale Einrichtung handelt, scheide auch ein vermeintlicher Gebietserhaltungsanspruch aus.
Die Träger öffentlicher Belange hatten zur Änderung des Bebauungsplans nur die üblichen fachlichen Hinweise eingebracht. Naturschutz und Wasserwirtschaftsamt hatten keine Bedenken.