Untersteinach: Wasser weiter abkochen

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Die Entwarnung, die die Gemeinde Untersteinach in der vergangenen Woche gegeben hat, ist nicht dauerhaft: Das Wasser muss wieder abgekocht werden.

Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) hatte den Braten offenbar gerochen. In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend erinnerte er daran, dass das Abkochgebot für das Trinkwasser in Untersteinach zwar aufgehoben worden ist, er sich letztlich aber nicht sicher gewesen sei. "Eine Nachprobe am Freitag hat dann ergeben, dass nach wie vor Erreger drin sind", sagte er. Bei Messungen am Hochbehälter "Kernshölzla" und am unteren Hochbehälter hätten sich Kolonienzahlen von über 300 ergeben, wobei hier die Grenze bei 100 liege. Die coliformen Bakterien lagen bei 200, acht und 32, hier müsse aber eine Null stehen. Dies gelte auch für Enterokokken, die erstmals aufgetreten seien (1). Enterokokken können bei Menschen, deren Immunsystem stark geschwächt ist, Infektionen auslösen.

"Das ist keine schöne Information", gab der Bürgermeister zu und stellte fest, dass die Ursache immer noch unklar ist. "Wir wissen nicht, wo das herkommt, und deshalb werden am Mittwoch und am Freitag weitere Proben genommen." Ergebnisse würden dann vermutlich am Montag vorliegen. Bis dahin müsse das Wasser weiter abgekocht werden. Die Bürger seien sofort per Postwurf-Sendung und Radio Plassenburg informiert worden.

Größere Verunreinigungen scheinen sich laut Schmiechen im Zulauf der Hochbehälter zu befinden. "Es ist aber beunruhigend, dass niemand etwas Genaues weiß." Der Bürgermeister bat auch um Verständnis für die extremen Druckschwankungen in der Wasserleitung. Diese kämen dadurch zustande, dass eine 75 Kubikmeter fassende Kammer des Hochbehälters gereinigt werde.

Etwas ratlos fügte Schmiechen hinzu: "Ich bin jetzt 25 Jahre in Untersteinach, aber so etwas ist noch nicht passiert. In der nächsten Woche werden wir mit dem Gesundheitsamt beraten, wie wir weiter verfahren."