Unordnung mit System

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Ein bisschen wild und romantisch - ein Naturgarten bietet viele Lebensräume, in denen es etwas zu entdecken gibt.
Ein bisschen wild und romantisch - ein Naturgarten bietet viele Lebensräume, in denen es etwas zu entdecken gibt.
Anna Weber

Etwas für den Artenschutz zu tun, ist gar nicht so schwer. Ein kleines Stückchen Garten reicht schon - wenn man bereit ist, es der Natur zu überlassen.nordnung mit System

Blühende Wiesen voller Bienen und Schmetterlinge, ein vielstimmiges Vogelkonzert am Frühlingsmorgen, bedrohte Tier- und Pflanzenarten schützen. Das alles freut das Herz des Naturliebhabers. Aber einen Stein- oder Totholz-Haufen im eigenen Garten, eine dicke Mulchschicht aus Grasschnitt und gehäckseltem Gartenabfall auf den Beeten, einen abgestorbenen Baum stehen lassen? Das geht den meisten Gartenbesitzern dann doch zu weit.

Unordentlich sieht das aus. Was werden da die Nachbarn sagen oder zumindest denken? Wer seinen Garten so bewirtschaftet, sieht sich nämlich durchaus immer wieder mit skeptischen Blicken und kritischen Kommentaren konfrontiert. Dass die vermeintliche Unordnung in solchen Gärten System hat und keineswegs mit Schlamperei gleichzusetzen ist, dieser Gedanke setzt sich nur zögerlich durch.

Die Initiative für zertifizierte Naturgärten ist deshalb eine gute Idee, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Nutzgarten und Natur keine Gegensätze sind - im Gegenteil.

Wer sich um die Plakette bewirbt und sie erhält, zeigt damit öffentlich, dass es ihm ernst ist mit dem Natur- und Artenschutz. Mit einem Garten besitzt man schließlich nicht nur Grund und Boden, sondern hat auch ein Stück Verantwortung dafür, was dort geschieht.

Ein Umdenken ist vielerorts schon spürbar. Wenn man mit offenen Augen im Landkreis unterwegs ist, sieht man viele grüne Paradiese, in denen die Natur zu ihrem Recht kommt. Viele Mosaiksteinchen, die ein neues Bild der Gartenkultur entstehen lassen.

Doch parallel dazu sieht man leider auch viele versiegelte Vorgärten - Schotterbeete, die wenig Arbeit machen, aber ökologisch nichts wert sind. Pflegeleicht geht auch anders - indem man die Natur ganz entspannt machen lässt und nicht dauernd versucht, sie aufzuräumen.