Es wird wohl ein Rätsel bleiben, wie es am 12. August zu dem schweren Betriebsunfall im Kupferberger Steinbruch kommen konnte. Damals war ein 33-jähriger Arbeiter von einer Abbauebene mehr als 20 Meter in die Tiefe gestürzt und hatte sich schwerste Verletzungen zugezogen.
Der tragische Unfall im Steinbruch hatte sich an einem Dienstag gegen 17 Uhr ereignet. Der 33-jährige Arbeiter war an einem Bohrloch beschäftigt und gerade am Zusammenpacken, hat dann offensichtlich das Gleichgewicht verloren und ist mehr als 20 Meter in die Tiefe gestürzt.
Notruf selbst abgesetzt Mit schwersten Verletzungen blieb er dort liegen, konnte aber per Handy noch selbst einen Notruf absetzen. Wenig später waren die Helfer von BRK und Bergwacht zur Stelle und kümmerten sich um den Mann, der noch ansprechbar war. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er dann in die Klinik gebracht, wo er nach Versorgung diverser Brüche auf die Intensivstation verlegt wurde.
Unmittelbar nach dem Unglück nahmen Fachleute des Bergamts Nordbayern, der Berufsgenossenschaft und der Polizei die Ermittlungen zum Unfallhergang auf.
Diese Untersuchungen sind mittlerweile abgeschlossen, wie der Stadtsteinacher Polizeichef Alexander Horn erläutert. Ergebnis: Ein Fremdverschulden ist auszuschließen, es handelte sich um einen Arbeitsunfall. Vor diesem Hintergrund, so Horn, ist davon auszugehen, dass die Berufsgenossenschaft noch einmal auf die Betreiberfirma des Steinbruchs zukommen und gezielte Schulungen anbieten wird, um solche tragischen Vorkommnisse für die Zukunft auszuschließen.
Keine Erinnerung Was den Gesundheitszustand des 33-Jährigen angeht, zeigte sich der Stadtsteinacher PI-Leiter erleichtert. "Er ist auf dem Weg der Besserung."
Was auch seine Arbeitskollegen im Steinbruch so sehen, wie der technische Betriebsleiter Michael Weidemann betont. Der 33-Jährige konnte die Klinik inzwischen verlassen und hat eine Reha-Aufenthalt angetreten.
"Der Hergang des Unfalls wird sich aber wohl nicht mehr aufklären lassen", sagt Weidemann und verweist darauf, dass sich das Unfallopfer nach wie vor an nichts erinnern kann.
Aufgrund der Tatsache, dass keine Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften oder Lücken in der Vorgaben festzustellen waren, gebe es auch keine Anhaltspunkte, wie sich die Sicherheit im Betriebsablauf noch weiter erhöhen lässt. Denn: Der Schutz der Mitarbeiter habe ohnehin oberste Priorität.
Regelmäßige Unterweisungen Zu diesem Zweck, so Weidemann, werden ein- bis zweimal pro Jahr "Unfallverhütungsunterweisungen der vielfältigsten Art" durchgeführt, die jede mögliche Gefahrenquelle im Steinbruchbetrieb abdecken. Erst im Mai dieses Jahres, also ein Vierteljahr vor dem tragischen Unfall, war eine solche Schulung durchgeführt worden. Sollte die Berufsgenossenschaft weitere Unterweisungen vorschlagen, werde man darauf selbstverständlich eingehen. Ansonsten bleibe nur größte Vorsicht und die Hoffnung, dass sich ein solches Unglück nicht wiederholt.