Umweltschutz komplett aus einer Hand

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Auch Natur pur gab es zu erleben. Regina Soba staunt, wie sich Pflanzen verändern, wenn man sie unter der Lupe betrachtet
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Die Führungen durchs Strahlenlabor, die Ulrich Kratzel durchführte, reizten die Kulmbacher besonders, denn ins Strahlenlabor kommt man normalerweise nicht einfach so. Fotos: Sonja Adam
Die Führungen durchs Strahlenlabor, die Ulrich Kratzel durchführte, reizten die Kulmbacher besonders, denn ins Strahlenlabor kommt man normalerweise nicht einfach so. Fotos: Sonja Adam
 
Ein Messgerät für Handystrahlung
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Durch Verzicht auf den Wäschetrockner lassen sich im Jahr 125 Euro sparen, informieren sich Gisela und Reinhard Rosenbusch und staunen.
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Mit einem Feinstaubmesswagen kann die Feinstaubbelastung in der Luft gemessen werden.
Mit einem Feinstaubmesswagen kann die Feinstaubbelastung in der Luft gemessen werden.
 
Der Feinstaubmesswagen wird für Stichproben verwendet, erklärt Ralf Holzmann. In Steinenhausen zeigt das Messgerät 0,0 Belastung an - die Luft ist rein.
Der Feinstaubmesswagen wird für Stichproben verwendet, erklärt Ralf Holzmann. In Steinenhausen zeigt das Messgerät 0,0 Belastung an - die Luft ist rein.
 
Früher war Geschirr mit radioaktiven Glasuren überzogen, zeigt Stefan Welsch mit seinem Messgerät. Das bunte Porzellan bringt es auf eine Zerfallsgeschwindigkeit von 1000. "Aber das ist nicht so schlimm, denn nach Tschernobyl hat man noch Milch verzehren dürfen, die einen Zerfallswert von 600 hatte", so Welsch.
Früher war Geschirr mit radioaktiven Glasuren überzogen, zeigt Stefan Welsch mit seinem Messgerät. Das bunte Porzellan bringt es auf eine Zerfallsgeschwindigkeit von 1000. "Aber das ist nicht so schlimm, denn nach Tschernobyl hat man noch Milch verzehren dürfen, die einen Zerfallswert von 600 hatte", so Welsch.
 
Jürgen Machulla bietet Führungen durch die Technikzentrale an. Auch er ist schon seit 25 Jahren - von Anfang an - in Steinenhausen dabei.
Jürgen Machulla bietet Führungen durch die Technikzentrale an. Auch er ist schon seit 25 Jahren - von Anfang an - in Steinenhausen dabei.
 
Dieses Kleeblatt ist genau so lange beim Landesamt für Umwelt in Kulmbach wie die Außenstelle in Schloss Steinenhausesn besteht: Thomas Weiner, Ursula Spindler, Rainer Scherfenberg und Jürgen Machulla.
Dieses Kleeblatt ist genau so lange beim Landesamt für Umwelt in Kulmbach wie die Außenstelle in Schloss Steinenhausesn besteht: Thomas Weiner, Ursula Spindler, Rainer Scherfenberg und Jürgen Machulla.
 
Bierpralinen gab es für den Präsidenten des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz, Claus Kumutat (rechts), vom Leiter der Kulmbacher Einrichtung Klaus Buß.
Bierpralinen gab es für den Präsidenten des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz, Claus Kumutat (rechts), vom Leiter der Kulmbacher Einrichtung Klaus Buß.
 
LfU-Präsident Claus Kumutat hatte für OB Henry Schramm und Landrat Klaus Peter Söllner Oberbayern-Bücher als Geschenk dabei.
LfU-Präsident Claus Kumutat hatte für OB Henry Schramm und Landrat Klaus Peter Söllner Oberbayern-Bücher als Geschenk dabei.
 
Das MGFG-Saxophon-Ensemble gestaltete den offiziellen Teil musikalisch aus.
Das MGFG-Saxophon-Ensemble gestaltete den offiziellen Teil musikalisch aus.
 
Rund um Schloss Steinenhausen wurden Führungen angeboten.
Rund um Schloss Steinenhausen wurden Führungen angeboten.
 
Das Weidelgras saugt Wasser über Schnüre, erklärt Dieter Piechaczek.
Das Weidelgras saugt Wasser über Schnüre, erklärt Dieter Piechaczek.
 
OB Henry Schramm und Regierungspräsident Wilhelm Wenning vor Schloss Steinenhausen
OB Henry Schramm und Regierungspräsident Wilhelm Wenning vor Schloss Steinenhausen
 
Thomas Weiner ist ein Mitarbeiter der ersten Stunde - er ist schon seit 25 Jahren beim Landesamt für Umwelt und ist dort zuständig für Luftreinhaltung. Mit moderner Computertechnik kann er Ozongehalt und den Stickstoffgehalt in der Luft messen.
Thomas Weiner ist ein Mitarbeiter der ersten Stunde - er ist schon seit 25 Jahren beim Landesamt für Umwelt und ist dort zuständig für Luftreinhaltung. Mit moderner Computertechnik kann er Ozongehalt und den Stickstoffgehalt in der Luft messen.
 

Das Schloss Steinenhausen beherbergt seit 25 Jahren die Außenstelle Nordbayern des Landesamtes für Umweltschutz. Beim Festakt am heutigen Sonntag öffnete die Behörde ihre Pforten - und die Besucher strömten in Massen.

Umweltschutz komplett aus einer Hand - das gibt es in Steinenhausen, erklärte der Präsident des Landesamtes für Umwelt, Claus Kumutat. Er ist eigens aus Augsburg angereist, wo die Zentrale des LfU angesiedelt ist, um gemeinsam mit der Dienststelle in Kulmbach zu feiern. "Aber nicht das Gebäude ist wichtig, sondern Sie sind der wahre Schatz - all diejenigen, die die Geräte zum Leben erwecken, die sie bedienen und die die Ergebnisse interpretieren", sagte der Präsident und machte damit den rund 60 Mitarbeitern ein wunderbares Kompliment. Vier sind sogar schon von Anbeginn da: Jürgen Machulla, Rainer Scherfenberg, Ursula Spindler und Thomas Weiner.
Von Schloss Steinenhausen aus werden Luftgütemessungen in ganz Nordbayern durchgeführt. Auch die Vermessung von elektromagnetischen Feldern gehört zum Aufgabenfeld der Behörde.
Und außerdem beherbergt die Dienststelle Kulmbach die zentrale Stelle für Abfallüberwachung, den Strahlenschutz in Nordbayern, das Strahlenschutzlabor Nordbayern und die Messstelle für Radiotoxologie.
All diese Bereiche konnten gestern bei Führungen von Besuchern besichtigt werden. Besonders groß war der Andrang für eine Besichtigung des Strahlenlabors mit Ulrich Kratzel. Denn das ist ein hochsensibler Bereich, den man üblicherweise nicht zu sehen bekommt. Und auch all die anderen Belange rund ums Thema Strahlung interessierte die Menschen. So zeigte Stefan Welsch, dass alte Porzellan- und Keramikglasuren oft radioaktiv strahlen.
Dass das Landesamt für Umwelt überhaupt nach Kulmbach kam, hatte auch etwas mit Strahlung zu tun, blickte Regierungspräsident Wilhelm Wenning zurück. Denn nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 gab es einfach nicht genug Messstellen, um Radioaktivitätsmessungen durchzuführen. "Wir haben dann im Dezember die Gründung des LfU in Kulmbach beschlossen", so Wenning.
Oberbürgermeister Henry Schramm und Landrat Klaus Peter Söllner waren sich einig, dass die Ansiedelung des LfU in Schloss Steinenhausen für die ganze Region ein Glücksfall war. "Wir haben hier hochqualifizierte Arbeitsplätze", so Schramm. Er hoffte, dass es in Zukunft keine weiteren Versuche gibt, den Behördenstandort in Frage zu stellen. Tatsächlich gab es solche Tendenzen 2003 und 2005. "Aber die Behördenverlagerung in die Region draußen macht Sinn. Das Landesamt für Umwelt ist der Beweis", sagte Landrat Klaus Peter Söllner.
Der Leiter der Dienststelle Kulmbach, Klaus Buß, erinnerte an die Anfänge, als all die Daten noch per Kurier kommuniziert werden mussten. Heute ist man perfekt mit den anderen Standorten Augsburg, Hof, Garmisch-Partenkirchen, Wiefenbach und Marktredwitz vernetzt.
Als kleine Geburtstagsüberraschung versprach Oberbürgermeister Henry Schramm, die Obstbaumallee am Zufahrtsweg zum Schloss Steinenhausen noch ein bisschen zu verlängern.