Helle Aufregung am Dienstag gegen 20 Uhr in Mainleus: Zeugen haben im Lidl-Markt einen Mann gesehen, auf den zumindest teilweise die Beschreibung des Supermarkträubers passte. Er entfernte sich von den Filiale mit einem Fahrrad - so wie es der Verbrecher nach dem Überfall eine Woche zuvor in Kulmbach getan hatte.
Sofort wurden von der Polizei zahlreiche Einsatzkräfte zusammengezogen, auch ein Hubschrauber wurde nach Mainleus beordert. Doch die Suche nach dem Mann blieb ohne Erfolg.
Wie Anne Höfer, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken, erklärte, war der Mann durch sein Verhalten aufgefallen. Er hatte den Lidl-Markt gegen 20 Uhr aufgesucht, dann aber verlassen, ohne etwas gekauft zu haben.
Das Personal des Marktes hatte dann aufgrund von Übereinstimmungen bei der Zeugenbeschreibung mit dem Überfall in Kulmbach die Polizei alarmiert.
"Selbst wenn es falscher Alarm war, ist es gut, dass die Leute - Supermarktmitarbeiter wie Kunden - die Augen offen halten. Lieber einmal zu viel Alarm gegeben, als einmal zu wenig oder zu spät."
Falscher Alarm nicht eindeutig gesichert Dass es sich definitiv um einen falschen Alarm und bei dem beschriebenen Mann nicht um den gesuchten Räuber handelt, will Anne Höfer allerdings nicht bestätigen. "Es ist nicht auszuschließen, dass der Täter nochmals in Oberfranken zuschlägt."
In den vergangenen Wochen war es insgesamt zu drei Supermarkt-Überfällen in Oberfranken gekommen. Zweimal traf es Lidl-Märkte (Hof und Kulmbach), am vergangenen Donnerstag wurde der Netto-Markt in Pegnitz Ziel eines Räubers.
Serientäter oder nicht? Ob es sich in allen drei Fällen um ein- und denselben Täter handelt oder ob es sogar Zusammenhänge mit einer Überfallserie in Niedersachsen gibt, bei der ein 21-jähriger Kunde getötet wurde, ist noch unklar. Allerdings gibt es Parallelen bei der Personenbeschreibung und bei der Tatausführung. Der Räuber hatte jeweils kurz vor Ladenschluss zugeschlagen.
Die Polizei hat für die nächsten Stunden weitere Informationen der Ermittlungsgruppe "Kasse" angekündigt, die aus Experten der Kripo in Hof und Bayreuth besteht.