Besondere Leistungen des vergangenen Jahres noch einmal in Erinnerung zu rufen und zu belohnen - das gehört zur Tradition des Trebgaster Neujahrsempfangs. Dieses Mal war es die 1. Damen-Mannschaft des Tennisclubs Trebgast, die im Blickpunkt stand.
Die zehn jungen Frauen hatten 2012 mit der Bezirksliga-Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga die sportlichen Akzente gesetzt und wurden von Bürgermeister Werner Diersch (SPD) in den Mittelpunkt gerückt. Das Team lieferte sich bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TC Bamberg II. Das entscheidende Duell entschieden die Trebgasterinnen mit 9:0 eindeutig für sich und wurden mit der beeindruckenden Bilanz von 14:0 Punkten und 61:2 Spielen souverän Meister.
Nach 2003 und 2005 war es bereits die dritte oberfränkische Meisterschaft der TC-Damen. Birgit Falk und Martina Steindecker waren damals bereits dabei und haben, ebenso wie Sandra Stegner, Kerstin und Simone Sünkel, schon einmal Landesliga-Luft geschnuppert. Birgit Falk ist mit 36 Jahren so etwas wie der "Dino‘" im Team. Seit 27 Jahren spielt sie Tennis, ab dem 13. Lebensjahr bereits in der 1. Mannschaft.
Ihre erste Berührung mit einem "Ball" war der Softball, mit dem sie als Kind auf der Straße spielte. "Eigentlich wollte ich Fußball spielen, der TSV hatte damals eine starke Damen-Mannschaft. Aber meine Eltern waren der Meinung, das sei kein Mädchensport."
Tschechinnen sind kein Thema Das erste Gastspiel in der Landesliga endete bereits nach einem Jahr. Heute erinnert sich Birgit Falk: "Wir waren nach dem Aufstieg realistisch genug, um zu wissen, dass es ohne Verstärkungen schwer werden würde, die Klasse zu halten. In der Landesliga wird zwar nicht schneller, dafür aber genauer und sicherer gespielt. Tschechische Spielerinnen, die heute bereits in der Bezirksliga zu finden sind, kamen für uns nicht in Frage.
Da wir schon immer nicht nur Team-Kolleginnen, sondern auch Freundinnen waren, die auch privat viel zusammen unternehmen, hatten wir uns vorgenommen, die höhere Klasse einfach zu genießen."
Aber so einfach war das auch wieder nicht. Die größeren Entfernungen zu den Spielorten, wie Aschaffenburg, Nittendorf oder Eichstätt, machten Fahrzeiten von teilweise zwei Stunden und mehr notwendig. "Wenn wir an diesen Sonntagen abends wieder zuhause ankamen, waren wir ganz schön fertig", weiß Birgit Falk noch. "Aber unsere Meisterschaftsfeiern waren immer grandios."
Das Team bleibt zusammen Mannschaftsführerin Martina Steindecker betont, dass das Team zusammen bleibt. Als Ziel hat sie den Klassenerhalt ausgegeben. "Die letzte Saison ist einfach gut gelaufen.
Am Aufstieg haben natürlich unsere Verstärkungen aus Melkendorf großen Anteil." Simone Sünkel, eine dieser Zugänge, die sich in Trebgast sehr wohl fühlen, ist davon überzeugt, dass ein wöchentliches Training künftig nicht mehr ausreichen wird. "Wir werden jetzt schon zwei Mal mit unserem Trainer Matthias Höhn arbeiten müssen." Obwohl immer nur sechs von ihnen zum Einsatz kommen können, sieht Simone angesichts des Aufgebots von zehn Spielerinnen kein Problem. "Das gibt es keine Rivalität. Natürlich müssen wir in der Landesliga leistungsmäßig aufstellen. Aber da werden wir uns schon einig", ist sie überzeugt.
Ein Problem haben die erfolgreichen sportlichen Damen allerdings: Aufgrund der wieder größeren Fahrstrecken wären Sponsoren, zum Beispiel mit Benzinspenden, sehr willkommen.
Sie sind deshalb für jede finanzielle und materielle Unterstützung sehr dankbar.
Ein Kleinbus wäre optimal Optimal wäre natürlich ein Kleinbus, wie ihn vor Jahren schon einmal ein Privatmann für ihre Fahrten zur Verfügung gestellt hatte. "Das würde uns auch heute wieder sehr helfen", sind sich am Schluss alle einig.
Eingangs hatte Bürgermeister Werner Diersch auf ein Jahr zurückgeblickt, "in dem unsere Gemeinde vorangekommen ist". Es gelte nun, die lebendige Dorfgemeinschaft zu erhalten. Trebgast habe in der Region einen guten Ruf, sei es als Wohn-, Freizeit- oder Kulturstandort. Auf das vorliegende Jahresprogramm könne man stolz sein, es verdiene größten Respekt. "Und daran haben alle hier ihren Anteil.
Alle tragen dazu bei, dass der Slogan ,In TrebGast wird der Gast großgeschrieben' keine leere Phrase ist." Aufgabe des Gemeinderats sei es, trotz knapper finanzieller Möglichkeiten dieses Handeln zu unterstützen, wo immer er dies tun könne. "Unser gemeinsames Anliegen ist es, unsere Heimatorte zukunftsfähig auszurichten."