Die "Strohberta" hat sich diesmal eine besondere Benefiz-Aktion ausgedacht: Sie lässt sich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren.
An Heiligabend sind sie den ganzen Tag mit viel Getöse in
Trebgast unterwegs, wünschen frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr: die "Strohberta", das Christkindla, der Schlotfeger, Männla und Fraala, Polizisten und Sackträger. Bei ihrem (körperlich anstrengenden) Zug durch den Ort bekommen sie Geld- und Sachspenden, die sie hinterher für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung stellen. So kam in der Vergangenheit ein großer Teil sowohl der Jugend- und Behindertenarbeit, als auch verschiedenen sozialen Einrichtungen und der KiTa zugute.
Test von der DKMS
Dieses haben sie sich zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) typisieren lassen. Am Anfang ihrer nachahmenswerten Aktion stand ein Anruf bei der DKMS in Köln. Von dort erhielten sie per Post ihre Registrierungssets.
Jetzt kamen die zwölf Jungs in der "Dorfschänke" zusammen. Vor jedem von ihnen liegen zwei Wattestäbchen auf dem Tisch. Mit diesen nehmen sie einen Abstrich von ihrer Wangenschleimhaut, mit dem die für die genetische Untersuchung notwendigen Mundschleimhautzellen gewonnen werden. Das war schon alles. Die Probe muss noch kurz trocknen und wird dann zusammen mit einer ausgefüllten Einverständniserklärung in das mitgelieferte Kuverts gesteckt und ins Labor geschickt. Dort werden die Gewebemerkmale bestimmt.
Ergebnisse für die Spenderdatei
Die Untersuchungsergebnisse werden in der Spenderdatei gespeichert und anonym für einen weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung gestellt. Damit kann ermittelt werden, ob man der passende Spender für einen Blutkrebspatienten ist.
Das ganze Prozedere ist allerdings mit Kosten verbunden. Registrierung und Laboruntersuchung schlagen mit 40 Euro zu Buche. Daher ist die DKMS als gemeinnützige Organisation auf Geldspenden angewiesen. Und hier setzt der zweite Teil der guten "Strohberta"-Tat ein: Die Gruppe schickte zusammen mit ihren Proben und für den Kampf gegen den Blutkrebs noch einen Scheck über 1000 Euro mit nach Köln. Insgesamt eine nachahmenswerte Aktion.
Begleitet wurde die Typisierung von Hans Georg Kießling. Der Kulmbacher gehört dem DKMS-Spenderclub an, dessen Mitglieder die DKMS bei öffentlichen Aktionen fördern.
Die DKMS wurde im Jahr 1991 als Privatinitiative gegründet. Alle 16 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Jeder Gesunde im Alter von 17 bis 55 Jahren kann sich als potenzieller Stammzellenspender registrieren lassen. Mehr als 5,7 Millionen registrierte Spender weltweit. Bisher über 52 000 erfolgte Stammzellenspenden.