Ein Abend voller Jazz, Dixie, Swing und jeder Menge guter Stimmung - und das an einem lauen, wolkenlosen Sommerabend und in herrschaftlichem Ambiente. Die Moonlight- Serenade im Thurnauer Schlosshof war auch in ihrer achten Auflage ein voller Erfolg.
Die über die Grenzen der Bierstadt beliebte Old Beertown Jazzband hatte einmal mehr zu diesem musikalischen Hochgenuss eingeladen. Im letzten Jahr hatten sie bei dem Konzert selbst ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. In diesem Jahr nun waren die Gäste von der Semperhouse Jazzband aus Dresden an der Reihe, ihren Geburtstag zu feiern.
Frech, mitunter geistreich Die Gastgeber aus Kulmbach zeigten schon zu Beginn eine musikalisch erstklassige Vorstellung. Was dem Abend Lockerheit und einen besonderen Charme verlieh, waren die frechen und manchmal geistreichen Moderationen von Konrrad Fischer Andreassohn am Bass der Old Beertown Jazzband.
Udo Koch an der Posaune und als Sännger bestach durch seine einzigartige Ausstrahlung und seine tiefe, sonore Stimme zum Beispiel bei "Ain't she sweet" von den Beatles.
Aber auch echte Jazzklassiker wie "Swing that music" des King of Jazz Luise Armstrong waren im Programm - ein mitreißendes Stück mit feurigen Soli.
Pianistin aus Dresden Zur Feier des Tages hatte sich die Old Beertown Jazzband auch zwei Besonderheiten ausgedacht. Zum Einen stand, beziehungsweise saß diesmal auch eine Frau mit auf der Bühne. Die "flinken Finger aus Dresden", wie Conny Fischer sie nennt: Silke Krause hat das Konzert am Piano bereichert. Und zum zweiten hatten die Jazzer aus Kulmbach ein neues Outfits dabei. Kariert und extra maßgeschneidert.
Nach der Kulmbacher Formation wurde die Latte durch die Semperhouse Jazzband noch ein bisschen höher gelegt. Kein Wunder, sind doch mehrere Mitglieder des Ensembles ehemalige Musiker der sächsischen Staatskapelle und damit echte Profis.
Die Dresdner starteten genau wie im vergangenen Jahr mit einer Adaption des ungarischen Tanzes Nummer 5 von Johannes Brahms. Posaunist und Sänger Michael Winkler brachte die Gäste mit lustigen Anekdoten zum Lachen und widmete sogar Landrat Klaus-Peter Söllner ein eigenes Lied ("I can give you anything but love, baby").
Beeindruckende Soloeinlagen In beiden Formationen überzeugten die Musiker nicht nur in ihrer ganzheitlichen Harmonie, sondern insbesondere auch bei den zahlreichen Soli. Roger Goldberg am Bass legte zum Beispiel beim "St. Louis Blues" eine beeindruckende Vorstellung hin, und auch Gaststar Ive Kanew am Sopransaxophon zeigte sein beeindruckendes Können.
Das Thurnauer Schloss ist durch die Moonlight-Serenade einmal mehr zur Jazz-Hochburg des Landkreises geworden.
Kein Wunder, dass sich honorige Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den Abend nicht entgehen lassen wollten. Der brausende Applaus und die stetig wachsende Zahl an Gästen (in diesem Jahr waren es gut 450) zeigen deutlich: Das Publikum ist von der Open-Air-Veranstaltung begeistert und hofft auf eine Neuauflage in 2015.
Der Erlös der Benefizveranstaltung wird auch in diesem Jahr dem Lionsclub Kulmbach-Plassenburg zugute kommen und für soziale beziehungsweise kulturelle Einrichtungen verwendet.
