Einige teure Überraschungen gab es beim Umbau des ehemaligen RugenDorfladens zu einer Tagespflegeeinrichtung.
Den Umbau des vormaligen RugenDorfladens in eine Tagespflegeeinrichtung hatte noch vor der Kommunalwahl der "alte" Gemeinderat genehmigt. Ursprünglich hieß es, dass die Gemeinde nur zwei Fenster an der Rückseite einbauen müsse. Schließlich waren aber doch umfangreichere Arbeiten notwendig, so dass die Investition auf fast 130 000 Euro stieg. Mit einer weiteren Kostenmehrung war der neu gewählte Gemeinderat dann im Juli konfrontiert. Weitere gut 3000 Euro waren fällig geworden, um die Elektroinstallationen vorschriftsmäßig und stärker abzusichern.
Eine weitere Überraschung hatte Bürgermeister Gerhard Theuer nun in der Sitzung am Montag parat: Dachrinne und Fallrohr seien undicht, Regenwasser laufe bereits längere Zeit die Außenwand entlang und ins Mauerwerk. Das müsse repariert werden, sagte er. Kosten inklusive Gerüst: gut 2300 Euro - plus weitere 2300 Euro fürs Malern der Giebelfassade zur Bundesstraße; allerdings ohne Beschriftung wie bisher. Der Gemeinderat nahm nun auch dieses hin, was Johannes Heyl aber zur rhetorischen Frage nötigte: "Was kommt denn sonst noch geflogen für dieses Objekt?"
Die Verärgerung der Gemeinderäte über die Kostenexplosion beim Dorfladenumbau konnte VG-Kämmerer Matthias Stark nur bedingt durch seinen Hinweis lindern, dass Rugendorf zu den gewerbesteuerstärksten Kommunen im Landkreis gehöre. Deshalb bekomme Rugendorf in diesem Jahr keine Schlüsselzuweisungen. Bedingt durch die Coronakrise müsse man im Entwurf des diesjährigen Haushaltsplans weniger Gewerbesteuer erwarten, sagte er. Angesetzt sind für dieses und die beiden folgenden Jahre 400 000 Euro nach dem bisherigen Spitzenjahr 2019 mit 660 000 Euro. In der Summe seien an Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt für dieses Jahr knapp zwei Millionen Euro angesetzt, etwa 300 000 Euro weniger als im Vorjahr; im Vermögenshaushalt etwa 2,217 Millionen Euro, gut 800 000 Euro weniger als 2019. Die Rücklagen werden wohl von 755 000 Euro auf 685 000 Euro sinken; die Schulden von 718 000 Euro auf 633 000 Euro. Das entspräche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 661 Euro.
Für den neuen Fußboden im künftigen Sitzungszimmer im Haus der Jugend vergab der Gemeinderat den Auftrag über 2900 Euro an die Firma Geyer in Kulmbach. Auf Antrag von Brigitte Radtke gab Bürgermeister Theuer aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung bekannt, dass die Weiher nach der Bebauung in der Verlängerung der Waldleite nicht verkauft werden.