Stammzellen: So läuft die Spende ab

1 Min
Verena Spitzer bei einer Typisierungsaktion. In der Ampulle ist das Wattestäbchen für die Analyse der Gewebemerkmale. Die Mitarbeiterin der Aktion Knochenmarkspende Bayern litt selber an Leukämie und wurde vor 19 Jahren durch eine Transplantation geheilt. Fotos: Tobias Kindermann
Verena Spitzer bei einer Typisierungsaktion. In der Ampulle ist das Wattestäbchen für die Analyse der Gewebemerkmale. Die Mitarbeiterin der Aktion Knochenmarkspende Bayern litt selber an Leukämie und wurde vor 19 Jahren durch eine Transplantation geheilt. Fotos: Tobias Kindermann

Die DKMS verfügt aktuell über die Daten von vier Millionen Knochenmark- und Stammzellenspendern.

Die Deutsche Kno chenmarkspenderdatei (DKMS) mit Sitz in Tübingen ist eine gemeinnützige Gesellschaft, deren Ziel es ist, durch Vermittlung von Knochenmark- oder Stammzellenspenden die Heilungschancen von Patienten zu verbessern, die an Leukämie oder anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems leiden. Der Tag ihrer Gründung, der 28. Mai 1991, wurde zum Tag der Lebensspende ausgerufen.

Die DKMS verfügt aktuell über die Daten von vier Millionen Knochenmark- und Stammzellenspendern. Weltweit sind 22,4 Millionen Menschen typisiert und registriert. Jährlich erkranken etwa 4000 Menschen in Deutschland an Leukämie.

1. Bei welchen Krankheiten hilft eine Knochenmark- oder Stammzellenspende?
Diese Methode wird bei Patienten angewandt, die unter Leukämie, Lymphknotenkrebs, Erkrankungen der roten Blutkörperchen oder - wie Reiner Schwarz - an Primärer Myelofibrose leiden. Bei PMF tritt eine Schwächung des Knochenmarks ein, im schlimmsten Fall findet überhaupt keine Blutbildung mehr statt.

2. Wie funktioniert die Spende?
In 80 Prozent der Fälle werden die Stammzellen aus der Blutbahn entnommen, nachdem beim Spender das Stammzellenwachstum angeregt wurde. Es ist keine Operation notwendig. Bei der Knochenmarkspende wird dem Spender unter Vollnarkose ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm (nicht Rückenmark) entnommen. Der Spender bleibt drei Tage im Krankenhaus. In zwei Wochen bildet sich das Knochenmark nach.

3. Wie kann man sich als Spender bei der DKMS registrieren lassen?

Jeder gesunde Erwachsene von 18 bis 55 Jahren kann Spender werden. Nach der Anmeldung (http://www.dkms.de/de/spender-werden) kommt per Post ein Typisierungsset mit Wattestäbchen für den Abstrich von der Mundschleimhaut. Für den potentiellen Spender entstehen keine Kosten. Aber die DKMS bittet um Spenden, da für jede Registrierung 50 Euro Kosten anfallen, unter anderem für die Laboruntersuchung der Gewebemerkmale.


In Kulmbach geht's nicht

Im Klinikum Kulmbach ist eine Stammzellspende nicht möglich. Nach Auskunft des Leitenden Arztes der Inneren Abteilung, Markus Ewald, werden die Patienten und Spender vor- und nachher betreut. Stammzellspenden seien in Bayreuth und Bamberg möglich. Bei der komplizierteren Knochenmarkspende arbeite das Kulmbacher Krankenhaus mit den Unikliniken in Würzburg und Nürnberg zusammen.