Egbert Knake hat seine Praxis aufgegeben. Für seine Entscheidung gibt es mehrere Gründe.
Corona fordert viele Opfer. Von Menschen, die ihre Gesundheit verlieren. Oder gar ihr Leben. Von Gewerbetreibenden und Gastwirten, deren Existenz gefährdet ist. Von Schülern oder Senioren, die die Pandemie besonders hart trifft. Doch es gibt auch andere, denen Covid-19 die Lebensgrundlage zerstört. Wenn auch in besonderer Weise. Einer von ihnen ist Egbert Knake, der Anfang Januar seine Zahnarztpraxis geschlossen hat.
30 Jahre lang hat Egbert Knake als Zahnarzt im Fränkischen gearbeitet. "Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt er bei unserem Gespräch. In dieser Zeit hat sich der Wahl-Stadtsteinacher ein hohes Ansehen erworben: Er gilt als freundlich, hilfsbereit, bescheiden.
Über den Job hinaus sind Freundschaften entstanden. "Die Patienten waren wie eine Familie für mich." Wenn der Zahnarzt das sagt, dann wirkt er bedrückt, traurig. Abschiedsstimmung klingt mit. Denn die längste und bedeutsamste Periode seines Lebens ist nun vorbei. Am 17. Januar hat Egbert Knake zugesperrt. Das geht ihm an die Nieren: "Mir kamen die Tränen."
Doch die Bedingungen ließen keinen anderen Weg offen. Gerne hätte der 65-Jährige noch ein paar Jahre weitergearbeitet, allerdings kam er organisatorisch in Bedrängnis: Zwei Mitarbeiterinnen haben gekündigt, neues Personal war nicht zu bekommen. Erschwerend wirkte sich die Corona-Pandemie mit all ihren einschränkenden Bestimmungen und ihren fast schon wöchentlich geänderten Regelungen aus.
Zudem gab es gewisse Ereignisse, die den Mediziner frustrierten. Er wurde denunziert, weil er angeblich den Mund-Nasenschutz nicht regelkonform getragen hatte. Die Anzeige blieb zwar ohne rechtliche Folgen, doch hat sie ihm die Freude an der Arbeit vergällt. "Ich habe die Schnauze voll", sagt er. Und weiter: "Ich habe ein Leben lang den Leuten geholfen. Hier vor Ort oder im Altenheim und im Krankenhaus. Doch jetzt soll ich plötzlich eine Gefahr sein für die Menschheit."
Der Masse der Patienten war Knakes Haltung zum Thema Corona egal. Der Kundenstamm sei stabil geblieben, sagt der Arzt. Abgesehen von wenigen Ausnahmen. Wie diesem einen Patienten, der Knake in einem Internetforum folgendermaßen kritisierte: "Dr. Knake ist, wie schon viele geschrieben haben, sehr nett und einfühlsam, ist aber ein radikaler Impfgegner und vertritt auch sehr radikale Ansichten. Da ich mir nicht von einem ungeimpften Zahnarzt im Mund hantieren lassen möchte, gehe ich nicht mehr zu ihm."
Bei solchen Aussagen schüttelt der 65-Jährige den Kopf. "Ich und radikal? Ich zersteche doch keine Reifen, zünde Autos an oder werfe mit Steinen. Allerdings sollte jedem individuell überlassen werden, ob er sich besser fühlt mit Spritze oder ohne Spritze." Darüber hinaus unterstreicht der Dentist, dass es in seiner Praxis keinen einzigen Fall von Corona gegeben habe. Weder beim Personal, noch bei ihm selbst. " Ich habe schon vor Ausbruch der Pandemie mit Handschuhen gearbeitet, mit Schutzbrille und mit Mund-Nasen-Bedeckung." Ob auch andere seines Berufsstand Knakes Sicht der Dinge teilen, wird sich noch zeigen. Der Stadtsteinacher meint, dass es gerade in der Ärzteschaft mehr Leute gebe, die eine Impfpflicht ablehnten.
Wenn man sieht, dass ein Mediziner von seinen Patienten wegen dem Mundschutz angezeigt wird, frage ich mich wer hier radikaler ist?
Solche Vorgänge sind sicher den Medien zuzuschreiben, die regelrecht gegen Ungeimpfte eine Front aufbauen. Wer hat denn die Infektionen ? Doch klar die Geboosterten.
So, so, die Geboosterten haben also die Infektionen...und die Ungeimpften wohl nicht? Sehr schwaches Argument, sehr schwach!
Wenn ich das richtig lese geht ein 65jähriger Zahnarzt in den Ruhestand weil er kein Personal mehr bekommt und zwei Beschäftigte warum auch immer gekündigt haben und er -wie wir wohl alle mehr oder weniger - von Corona genervt ist.
Was hat das damit zu tun, dass er radikaler Impfgegner ist? Man kann übrigens auch radikale Ansichten vertreten ohne Steine zu werfen.
Schade für Stadtsteinach wenn kein Zahnarzt da ist.... aber es bleibt die Entscheidung des Zahnarztes nicht länger zu machen... und 65 ist jetzt auch kein unübliches Alter für den wohlverdienten Ruhestand
Gibt doch bestimmt genug Studenten die Zahnmedizin studieren. Dann müssen halt die endlich mal rangezogen werden und nicht andauernd studieren!
Leider ist es wieder in Mode, dass man/frau Andere wegen Nichtigkeiten anzeigt. Wir hatten das in der Deutschen Geschichte in früheren Zeiten und haben daraus scheinbar wenig gelernt. Und aktuell wird dieses Gift wieder populär und sogar seitens der Politik noch gefordert und gefördert. Keine guten An- und Aussichten wie ich finde ...