Zu den eifrigsten Sportlern gehört das Team "Radelnde Rentner" aus Untersteinach. Zwar gibt es hier - bislang - nur ein Team-Mitglied. Das aber hat es in den letzten Tagen schon auf 277 gefahrene Kilometer gebracht. Und auch die Sektion Kulmbach des Deutschen Alpenvereins war fleißig. Fünf Teilnehmer haben bisher Klettergurt und Seil gegen Fahrradhelm getauscht, zusammen 469 Kilometer erstrampelt - was einer durchschnittlichen Radstrecke von 94 Kilometern pro Person entspricht.
Einige Teilnehmer sind "Stadtradeln-Stars": Sie wollen nicht nur möglichst viele Kilometer auf zwei Rädern zurücklegen, sondern haben sich verpflichtet, in den drei Aktionswochen komplett aufs Auto zu verzichten. Wie ihnen das gelingt? Das erzählen sie gegen Ende der Aktion.
Melden, wo's hakt
Die Teilnehmer pflegen die gefahrenen Kilometer selbst ein. Entweder von Hand zuhause am PC, oder über eine App. Die hat zwar noch ihre Tücken. Aber die Radler lassen sich davon offensichtlich nicht abschrecken.
Überrascht ist Ingrid Flieger davon, dass so viele Teilnehmer die "RADar"-Funktion nutzen, mit der sie auf Schwachstellen im Radwegenetz hinweisen oder Verbesserungsvorschläge machen können. Diese Meldungen schlagen in so großer Zahl auf, dass Ingrid Flieger mit der Bearbeitung kaum hinterherkommt. Dafür bittet sie um Verständnis und macht den Radlern ein dickes Kompliment: "Auch wenn mal die App hängt, eine E-Mail nicht bestätigt wird, oder die vielen RADar-Meldungen nicht sofort bearbeitet werden können: Ihr bleibt konsequent mit dabei - im Einsatz fürs Klima, für Eure Gesundheit und unsere Radinfrastruktur."
Natürlich fährt auch Ingrid Flieger mit dem Rad zur Arbeit. "Ich wünsche mir, dass mein Radel-Fieber über den 25. Juli hinaus noch lange nachhaltig anhält", schreibt sie in einem Blog auf der Internet-Seite.
Foto-Challenge und Radel-Brot
Damit die Aktion auch nach dem offiziellen Ende am 25. Juli nicht in Vergessenheit gerät, sondern Erinnerungen wachgehalten werden, gibt es eine Foto-Challenge. Wer sich daran beteiligen will, findet mehr Informationen auf der Internet-Seite.
Und weil, wer gut fahren will, auch gut essen muss, gibt es sogar das Brot zur Aktion. Im Rahmen der Bio-Fair-Regio-Kampagne des Landkreises Kulmbach hatte Bäckermeister Sebastian Groß für die Auftaktveranstaltung am letzten Sonntag eigens ein "Radel-Brot" kreiiert: ein wahres Gesundheitspaket aus Dinkel, Roggen, Haferflocken und Quark. Dieses Brot kam so gut an, dass es Groß in seinen "Grünwehrbeck"-Filialen in Kulmbach, Stadtsteinach und Presseck ins Sortiment aufgenommen hat.
Immer am Donnerstag wird es verkauft. Jeweils 20 Cent je verkauftem Laib gehen als Spende an die Aktion "Retter das Mühlendach", mit dem die Sanierung der historischen Partheimühle in Stadtsteinach unterstützt werden soll.
Und so nützt die Aktion "Stadtradeln" letztlich nicht nur der Gesundheit und der Umwelt - sondern auch dem kulturellen Erbe in der Region.
Aktion Stadtradeln
Was ist das? Stadtradeln ist eine Aktion des Klimabündnisses, an dem sich heuer erstmals auch der Landkreis Kulmbach beteiligt. Es geht darum, den Menschen nicht nur die gesundheitlichen Aspekte regelmäßigen Fahrradfahrens vor Augen zu führen, sondern auch deutlich zu machen, dass jeder, der gelegentlich aufs Rad umsteigt, der Umwelt nützt.
Wie geht's? Wer mitmachen möchte, kann sich auf der Internet-Seite stadtradeln.de registrieren und dort die Aktivitäten vor Ort und in anderen Kommunen verfolgen. Radfahrer können sich in Teams organisieren und bis zum 25. Juli möglichst viele Kilometer sammeln.
Mehr Informationen im Internet unter stadtradeln.de oder bei Klimaschutzmanagerin Ingrid Flieger im Landratsamt Kulmbach, Telefon 09221/707-148, flieger.ingrid@landkreis-kulmbach.de.