Sprungturm im Freibad Kulmbach: Das ist geplant

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Das Kulmbacher Freibad soll neben der Rutsche mit einem Sprungturm eine weitere Attraktion bekommen. Foto: Jürgen Gärtner
Das Kulmbacher Freibad soll neben der Rutsche mit einem Sprungturm eine weitere Attraktion bekommen. Foto: Jürgen Gärtner
Zwischen der großen Rutsche und dem ehemaligen Springerbecken wird die neue Attraktion angesiedelt. Foto: Jürgen Gärtner / symbolhafte Visualisierung: Dagmar Klumb
Zwischen der großen Rutsche und dem ehemaligen Springerbecken wird die neue Attraktion angesiedelt. Foto: Jürgen Gärtner / symbolhafte Visualisierung: Dagmar Klumb
 

Im Juni wird der Bauantrag dem Stadtrat zur Beratung vorliegen: Dann wird es wohl noch ein gutes Jahr dauern, bis das Freibad einen neuen Sprungturm hat.

Wenn alles nach Plan verläuft, werden die Bauarbeiten für die Anlage gleich nach Ende der Badesaison 2018 beginnen, erklärt der Leiter der Stadtwerke, Stephan Pröschold. Die Fertigstellung erfolgt dann im Optimalfall zu Beginn der Saison 2019.


Winterwetter entscheidend

Ob das klappt, ist nach den Worten von Pröschold vor allem von einer günstigen Witterung im Winter abhängig.

Wie genau das Bauwerk aussehen wird, stehe aber noch nicht fest. "Da müssen wir die Ergebnisse der Ausschreibung abwarten. Dann kommen die Angebote mit den verschiedensten Gestaltungsvorschlägen", so Pröschold.

Sicher seien bisher nur die Eckdaten: Es soll ein Turm mit Ein-, Drei- und Fünf-Meter-Plattformen werden.

Und auch der Standort ist festgelegt: Zwischen dem alten Springerbecken und der Rutsche wird die neue Attraktion angesiedelt.

Nachdem die Ausschreibung noch nicht erfolgt ist, sind Angaben zu den genauen Kosten natürlich noch nicht möglich. Im Wirtschaftsplan der Stadtwerke sind dafür 1,4 Millionen Euro eingestellt, 800 000 Euro davon für 2018 eingeplant. Damit habe der Stadtrat bereits die entsprechenden Weichen gestellt, nun gehe es in die Planungsphase. "Das Freibad wird noch ein Stück weit attraktiver werden", ist Stephan Pröschold überzeugt.

Obwohl die Freizeiteinrichtung aus den 70er Jahren stamme, sei sie noch gut in Schuss, sagt er nicht ohne Stolz. Dennoch sei es nötig, die Anlage Schritt für Schritt zu sanieren und zu erneuern. "Damit es keinen Sanierungsstau gibt." Mit dem neu gestalteten Kiosk und den renovierten Toiletten haben man bereits erste Schritte eingeleitet.

Dass ein Sprungturm im Freibad vor allem von den Jugendlichen gewünscht wird, das weiß Katrin Brehm. Die junge Frau hatte vor einiger Zeit im Namen des Jugend- und Familienbeirats der Stadt eine Umfrage unter jungen Leuten durchgeführt, in der es unter anderem um die Freizeiteinrichtungen ging. "Und da wurde auffällig oft der Wunsch nach einem Sprungturm geäußert", sagt sie nach einem Blick in die Unterlagen.

Die Befragung hatte zu einem Zeitpunkt stattgefunden, als die alte Anlage bereits wegen Baumängeln gesperrt war - und noch vor den schrecklichen Todessprüngen im Juli 2015 und der Sprengung des alten Turms im März 2016.


2244 junge Leute befragt

2244 junge Leute hatte Katrin Brehm damals befragt, 327 Jugendliche (14,6 Prozent) hatten den Wunsch nach einem Sprungturm geäußert. "Das war ein wichtiges Thema." Weil es sich um einen offene Frage gehandelt hatte und in der ganzen Umfrage vom Sprungturm ansonsten keine Rede war. "Die Jugendlichen haben das Thema von sich aus angesprochen." Um so höher sei das Ergebnis zu bewerten.

"Der Sprungturm war ein wichtiges Thema bei den Jugendlichen", sagt Katrin Brehm.

Und er ist es wohl auch heute noch ...


Sprungturm im Freibad - die Historie


Sperrung Der Springerbereich im Freibad wird in der Saison 2015 gesperrt. Statische Gründe zwingen zu dem Schritt.

Todessprünge Traurige Berühmtheit erlangt das Freibad am 26. Juli 2015. Zwei Männer springen in das gesperrte und leere Becken. Die beiden Freunde standen nach Angaben der Polizei unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen.

Sprengung
Am 21. März 2016 wird der Sprungturm gesprengt. Nur zwei Sekunden dauert es, dann ist das Wahrzeichen des Freibads Geschichte.

Planung 2017 gibt es erste Überlegungen, wieder einen Sprungturm im Freibad zu errichten.

Stadtrat In der Juni-Sitzung des Stadtrats soll den Kommunalpolitikern der Bauantrag für einen neuen Sprungturm vorgelegt werden.

Dazu ein Kommentar zum Kulmbacher Freibad:

Für jeden wird was geboten

Das Kulmbacher Freibad ist bereits ohne Sprungturm ein Schmuckstück. Die Anlage zählt zweifelsfrei zu den schönsten in Oberfranken. Wer Ruhe und Entspannung sucht oder sportlich seine Bahnen ziehen will, ist dort jetzt schon hervorragend aufgehoben.

Auch Familien mit Kindern werden bestens bedient. Zwei Rutschen, ein Kinder- und ein Planschbecken. Dazu große Liegewiesen - was will man mehr?

Aber man muss auch ehrlich zugeben, dass für Heranwachsende eine Attraktion fehlt. Früher war der Zehn-Meter-Turm ein Anziehungspunkt für alle, die sich beim Sprung aus schwindelerregender Höhe beweisen und die anderen Badegäste beeindrucken wollten.

Gut, zehn Meter werden es nicht mehr werden, aber die neue Anlage wird sicher ihre Freunde finden. Und dann hat das Freibad wirklich für jeden was zu bieten.