Der TSV Neudrossenfeld kann sich glücklich schätzen, einen Helfer wie Gerd Kornetzke zu haben. Der wurde jetzt vom Deutschen Fußballbund ausgezeichnet.
Er ist in der Landwirtschaft aufgewachsen, weiß, was Anpacken und Mithelfen schon in jungen Jahren bedeutet. Und Gerd Kornetzke aus dem Neudrossenfelder Ortsteil Eberhardsreuth lebt das bis heute - vor allem für den Sport. Dafür wurde er jetzt vom Deutschen Fußballbund (DFB) mit der Ehrenurkunde und einer wertvollen Uhr für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen im Sport ausgezeichnet.
Der gebürtige Pechgrabener ist eine nahezu unersetzliche Kraft im TSV Neudrossenfeld, seit 30 Jahren beim Verein als Mitarbeiter und später qualifizierter Handwerker unermüdlich tätig. "Für mich ist das selbstverständlich, dem Verein meine Freizeit zu opfern. Ich habe immer das Fußballspielen und die Vereinsarbeit verbunden", sagt die frühere Nummer 6, auch als "Eisenfuß" der ehemaligen A-Klassen-Mannschaft bekannt.
Auf die Frage, wie viele Stunden Freizeit er für den TSV schon geopfert hat, überlegt Kornetzke ein bisschen. Dann sagt er: "Das sind bestimmt mehrere tausend, aufgeschrieben habe ich das nicht." Schon als Bub sei er beim Bau des Kanals vom Kernort zum Sportheim auf dem Weinberg dabei gewesen, als nunmehriger dreifacher Handwerksmeister sei sein immer noch Rat gefragt. "Und ich sagte nicht Nein, wenn neue Projekte in Angriff genommen wurden."
So habe er im Jahre 2000 und vor zwei Jahren zweimal bei der umfassenden Sanierung des Sportheimes mitgewirkt, Planungen erstellt, im Team das gesamte Dach erneuert, die sanitären Heizungsanlagen konzipiert und errichtet. Auch im Gebäude des Jugendtreffs neben dem Sportheim hat der 54-Jährige Bleche montiert, ihm war keine Arbeit zu viel.
"Alles feine Kerle"
Gerd Kornetzke denkt aber auch an seine Mithelfer. "Das sind alles feine Kerle, ich kann auf tüchtige, alte Freunde bauen, uns verbindet die Liebe zum TSV." Und die will er auch in der Zukunft aufrechterhalten. Denn der technische Betriebsleiter will sich nicht zurücklehnen, sondern weiter aktiv dem Verein als Handwerker dienen. "Wenn meine Fähigkeiten als Handwerksmeister und Planer weiterhin benötigt werden, stehe ich zur Verfügung", bekräftigt er. Die Nähe zum Verein bleibe, "mein Sohn Jan spielt ja auch in der Bezirksliga-Elf, war da lange Kapitän".
Mann mit Führungsqualitäten
Als "fleißig und Mann mit Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen" bezeichnen ihn die vier Vorstandsmitglieder des TSV Neudrossenfeld unisono, unter denen er schon agiert hat. Sechs Jahre war Kornetzke auch Mitglied im Bauausschuss. "Solche Leute wie Gerd Kornetzke sehen die Arbeit, ohne aufgefordert zu werden", weiß Ehrenvorsitzender Alfred Zeilner und seine Nachfolger Werner Dörnhöfer, Fritz Jacob und Gerald Weinrich bestätigen das.
Was der Geehrte noch loswerden wollte: "Die Aufwärtsentwicklung des TSV Neudrossenfeld macht mich ein bisschen stolz, eine solche Anlage muss man weit und breit suchen. Da haben wir alle ein bisschen mitgeholfen", sagt Gerd Kornetzke. Und das Arbeiten habe trotz vieler Herausforderungen immer Spaß gemacht, sei aber auch nicht immer ungefährlich gewesen. "Mein Bruder Dieter rutschte mal vom Dach ab und konnte sich gerade im letzten Moment vor dem Sturz in die Tiefe festkrallen." Ein schöner Moment sei für Kornetzke gewesen, mit der Altliga den früheren Rasenspielplatz, jetzt mit Kunstrasen versehen, einweihen zu dürfen, "wo ich bis zur Fertigstellung ebenso unzählige Stunden aufgebracht habe".
20 Mal gab's den Lebens-Oscar
20 ehrenamtliche Helfer aus dem Spielkreis 1 Bamberg, Bayreuth, Kulmbach wurden bei der DJK-SC Vorra mit der DFB-Uhr, dem "Lebens-Oscar" für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten ausgezeichnet.
Der Kreisehrenamtsbeauftragter Stefan Schmitt aus Baunach stellte heraus, dass alle Geehrten "das Rückgrat der Gesellschaft" bildeten und ihr "ein menschliches Gesicht" gäben. Allesamt hätten in ihren Vereinen unentgeltlich überdurchschnittlich hohe Leistungen erbracht und damit zum Erhalt bzw. Fortbestand ihrer Abteilungen und Vereine beigetragen.
Die Ehrenamtsuhr überreichten BFV-Kreisvorsitzender Manfred Neumeister (Hollfeld), Bezirksehrenamtsreferent Siegfried Tabbert und der Bamberger Landrat Johann Kalb.
Vom langjährigen Vorstand, Platzwart, Spielleiter, Abteilungsleiter und Mitarbeiter im Wirtschaftsdienst war alles vertreten. Der Höhepunkt war die Ehrung von Emmi und Heinz Hofmann vom TSV Schlüsselfeld, die gemeinsam unter stehenden Ovationen aller Gäste für ihr Lebenswerk geehrt wurden.
T.R.