Die Faustballerinnen des ATS Kulmbach haben der 1. Bundesliga "Ade" gesagt- und das wohl für lange Zeit. Doch zur Abschiedsvorstellung waren ihnen keine Punkte mehr vergönnt. Nach über dreistündigem Kampf bei schwülen Temperaturen unterlagen sie auf heimischem Gelände dem FSV Hirschfelde mit 1:3 und der TG Landshut mit 2:3.
Kulmbach — Dennoch gab es stehende Ovationen der zahlreichen ATS-Fans. Damit belohnten sie das Team von Trainerin Silke Eber für die guten Leistungen in der gesamten Saison. Dass die personell stark gebeutelte Mannschaft die Saison auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga Süd abschließt, spielte keine Rolle mehr.
In der ersten Begegnung traf der ATS auf den FSV Hirschfelde. Von Beginn an entwickelte sich ein harter Kampf. Beim ATS konnte Angreiferin Olga Blehm immer wieder durch ihre platzierten Angriffsschläge punkten, Hirschfelde hielt aber gut entgegen und holte sich Satz 1 knapp mit 13:11. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild. Beide Teams schenkten sich bei tropischen Temperaturen nichts, die Zuschauer sahen viele tolle Ballwechsel. Am Ende hatte aber wieder Hirschfelde das bessere Ende für sich und gewann den zweiten Satz ebenfalls in der Verlängerung mit 15:13.
Kulmbach konnte sich aber noch einmal steigern.
Eine starke Zweitangreiferin Sandra Strozniak entschärfte nun viele Angriffsbälle, und der ATS gewann den dritten Durchgang mit 11:4. Lange Ballwechsel und sehenswerte Angriffe zeichneten den vierten Satz aus. Herausragend auf FSV-Seite war Nationalspielerin Linda Scholze, die beinahe jeden Ball entschärfen konnte. Aber die ATS-Abwehr mit Nina Vonbrunn und Petra Eigner skämpfte um jeden Ball.
Auch dieser Satz ging in die Verlängerung. Und wieder hatte Hirschfelde mit 15:13 das bessere Ende für sich.
ATS beweist Moral Gar über fünf Sätze ging das Duell mit der TG Landshut, die die Sätze 1 und 2 jeweils knapp mit 13:11 gewann. Beim Stand von 10:4 für die Niederbayern sah alles nach einem 3:0-Erfolg aus, doch der ATS zeigte unglaubliche Moral, wehrte sechs Matchbälle ab und gewann den dritten Durchgang 14:12. Und Kulmbach wollte mehr.
ATS-Zuspielerin Kristin Schiller gelangen einige spektakuläre Abwehraktionen. Auch Laura Fischer auf der rechten Vorderposition wusste zu überzeugen. Satz vier ging mit 11:9 an den ATS. Im Entscheidungssatz war aber der Widerstand des ATS gebrochen. Nach 90 Minuten Spielzeit ging dem Gastgeber die Kraft aus. So entschied Landshut die Partie mit 11:5.
ATS-Trainerin Silke Eber zeigte sich stolz auf ihre Truppe: "Wir haben heute noch einmal einen ganz großen Kampf geliefert und hätten einen Sieg verdient gehabt. Die Mannschaft hat über die ganze Saison hinweg gute Leistungen gezeigt. Das war aufgrund unserer schwierigen Personalsituation nicht unbedingt so zu erwarten." Die Trainerin weiter: "Ich denke, wir haben die Stadt Kulmbach in den vergangenen Jahren würdig in ganz Deutschland vertreten. Die Sportwelt in Kulmbach wird durch unseren Rückzug ein wenig ärmer sein."
ATS Kulmbach: Olga Blehm., Sandra Strozniak, Petra Eigner, Kristin Schiller, Nina Vonbrunn, Petra Eigner, Laura Fischer.